Zuhause Wasser sparen
Beim Duschen, beim aufs Klo gehen, beim Waschen, beim Spülen, beim Gießen – jeden Tag benötigen wir massenweise Wasser. Und dabei kann der Verbrauch im täglichen Leben relativ einfach gesenkt werden. Und zwar so:
- Wasser sparen im Bad
- Wasser sparen in der Küche
- Wasser sparen auf dem Balkon
- Der unsichtbare Wasserverbrauch
1. Wasser sparen im Bad
Richtig viel Wasser verbrauchen wir im Haushalt beim Duschen. Jüngst hat Wirtschaftsminister Robert Habeck empfohlen, kürzer zu duschen, um Energie zu sparen. Und hier lässt sich tatsächlich sparen.
Beim Duschen Wasser sparen
Laut der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz beträgt die durchschnittliche Duschzeit in Deutschland sechs Minuten bei einer Durchschnittstemperatur von 39 Grad. Die Energie, die dadurch verbraucht wird, entspricht angeblich 15 Mal Smartphone aufladen oder 20 Stunden Fernsehgucken. In der aktuellen Energiespar-Kampagne des Ministeriums für Wirtschaft heißt es:
Außerdem: Wenn ihr eure Haare wascht oder euch einseift, dreht das Wasser während dieser Zeit ab. Und seid keine zu extremen „Warmduscher“. Lieber mal ein bisschen die Temperatur nach unten drehen. Das spart euch mindestens einen Euro pro Tag, wenn ihr täglich duscht, und rechnet sich dann auf den Monat. Und natürlich gilt schon lange: Lieber duschen statt baden. Eine kurze Dusche verbraucht bis zu dreimal weniger Wasser als ein Vollbad.
Beim Waschen Wasser sparen
Pro Jahr verbrauchen wir fast 6.000 Liter Wasser fürs Wäschewaschen. Das entspricht einem täglichen Verbrauch von etwa 17 Litern. So könnt ihr das vermeiden:
- Waschmaschine voll machen: Eure Maschine sollte erst dann laufen, wenn ihr auch genügend dreckige Wäsche gesammelt habt, damit das Gerät voll ist. Moderne Waschmaschinen können ein Volumen von bis zu neun Kilo fassen und arbeiten erst dann energieeffizient, wenn die Trommel vollständig ausgefüllt ist.
- Kurzwaschprogramme laufen nicht sparsamer: Tests haben gezeigt, dass sowohl der Strom- als auch der Wasserverbrauch bei Kurzwaschprogrammen höher ist als bei Standardprogrammen. Sinnvoller ist es den Eco-Modus zu wählen.
- Neuere Maschinen sind Wassersparender: Klar möchte man sein altes Gerät nicht wegwerfen, wenn es noch funktionstüchtig ist, aber mit Blick auf den Wasserverbrauch, könnte sich eine neuere Maschine vielleicht doch lohnen. Alte Modelle benötigen bis zu 200 Liter Wasser pro Waschgang im Gegensatz zu ca. 50 Litern bei neueren Maschinen.
- Lieber niedrigere Temperatur wählen: Wenn eure Wäsche nur leicht verschmutzt ist, dann müsst ihr sie nicht zwingend bei 40 oder 60 Grad waschen, da reichen auch mal 30. Das spart zwar kein Wasser, dafür aber Strom und somit auch Geld.
- Muss das wirklich in die Wäsche? Manchmal neigen wir dazu Wäsche zu früh in die Maschine zu schmeißen. Oft reicht es mufflige Kleidung ein paar Stunden nach draußen zu hängen. Dadurch spart ihr auf jeden Fall jede Menge Wasser.
Kurze Frage, kurze Antwort: Ist Hygienespüler schlecht für die Umwelt?
2. Wasser sparen in der Küche
Im Durchschnitt verbrauchen wir etwa acht Liter Wasser beim Geschirrspülen. Fakt ist: Geschirrspülmaschinen sind sparsamer als die Handwäsche.
Beim Geschirrspülen Wasser sparen
Eine Vergleichsstudie der Uni Bonn kam schon 2011 zu dem Ergebnis, dass der Geschirrspüler in Sachen Energie- und Wasserverbrauch deutlich umweltfreundlicher ist, als mit der Hand zu spülen. Bis zu 50 Prozent weniger Wasser verbraucht die Maschine. Aber auch hier gibt es ein paar Sachen zu bedenken:
- Maschine immer voll beladen: Oft bekommt ihr deutlich mehr Geschirr in der Spülmaschine unter als ihr glaubt. Deswegen: Sortiert einräumen und nur laufen lassen, wenn sie voll ist.
- Geschirr vorher nicht abwaschen: Speisereste auf dem Geschirr lassen sich oft ohne Wasser beseitigen, bevor man es in die Maschine stellt. Das Vorspülen verbraucht unnötig Wasser.
- Neuere Geräte sind energieeffizienter: Ähnlich wie bei Waschmaschinen, entwickeln sich auch Spülmaschinen weiter und neuere Modelle sind sehr viel Wassersparender als alte Geräte. Am besten beim Kauf auf das EU-Label achten.
- Handwäsche nur, wenn… ihr nicht die ganze Zeit das Wasser laufen lasst. Lieber Wasser ins Becken einlaufen lassen und dort waschen.
Wasser sparen beim Kochen
- Nutzt beim Kochen genau passende Deckel und lasst Töpfe nicht offen vor sich hin kochen. Das spart Wasser und Energie.
- Obst und Gemüse am Besten in einer Schüssel mit Wasser waschen, anstatt unter fließendem Wasser.
- Übriggebliebenes Gemüsekochwasser könnt ihr als Suppe zweitverwerten.
- Wassermengen immer dem Topfinhalt anpassen. Kartoffeln im Wasserbad müssen maximal einen Zentimeter mit Wasser bedeckt sein.
3. Wasser sparen auf dem Balkon
Je heißer es draußen ist, desto mehr Wasser benötigen unsere Balkon- und Gartenpflanzen. Doch mit ein paar einfachen Tricks könnt ihr auch hier Wasser einsparen:
- Die richtigen Pflanzen wählen: Pflanzen mit großer Blattmasse brauchen viel Wasser. Generell gilt der Blick auf die Blätter einer Pflanze. Sind diese dick wie bei Sukkulenten, grau-grün oder mit Blatthaaren bedeckt, kommen die Pflanzen meist gut mit großer Trockenheit klar. Pflanzen aus dem Mittelmeerraum wie Lavendel, Rosmarin oder Salbei verbrauchen auch sehr wenig Wasser und überstehen trockene Sommer.
- Je tiefer die Wurzeln, desto besser: Deswegen große Kübel wählen, wenn die Möglichkeit besteht. Die Pflanzen nicht zu sehr an Wasser gewöhnen, sonst kommen die Wurzeln zu sehr nach oben. Je tiefer die Wurzeln einer Pflanze in einem Topf sind, desto besser können sie das Wasser für eine längere Zeit speichern.
- Regenwasser sammeln: Viel besser als das Wasser aus dem Hahn zu benutzen. Wenn es geht, am besten Regenwasser in einer Tonne sammeln und die Pflanzen damit gießen.
- Früh am Morgen gießen: Am Besten ist es um 4 Uhr morgens, aber das will ja keiner. Trotzdem: je früher, desto besser, denn dadurch verdunstet weniger Wasser. Und am Besten helle Töpfe verwenden. In dunklen Töpfen wird das Wasser schnell warm und verdunstet dadurch auch schneller.
- Schatten anbieten: Wenn die Sonne doch mal zu sehr brennt, hilft es einen Sonnenschirm aufzustellen und den Pflanzen ein bisschen Schatten zu gönnen.
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4. Der unsichtbare Wasserverbrauch
Nicht nur das Wasser, das wir täglich aus dem Wasserhahn laufen lassen, können wir einsparen. Auch bei Lebensmitteln oder Kleidung kann der Blick auf den Wasserverbrauch nicht schaden:
Beim Einkaufen Wasser sparen
Neben dem direkten Wasserverbrauch im Haushalt oder im Garten verbrauchen wir auch „virtuelles Wasser“. Das ist Wasser, das zur Herstellung etwa von Lebensmitteln und Industriegütern benötigt wird. Ein Kilogramm Rindfleisch erfordert wegen des großen Tierfutterbedarfs zum Beispiel 15.000 Liter Trinkwasser. Deswegen: Wenn es geht, immer mal wieder auf Fleisch verzichten.
Auch Kaffee und Kakao brauchen für die Herstellung sehr viel Wasser. Die Tasse Kaffee, die wir morgens trinken, benötigt vorab schon ca. 140 Liter Wasser, die für den Anbau, das Waschen und den Transport der Kaffeebohnen benötigt werden. Hier findet ihr eine Auflistung von den Lebensmitteln, für deren Erzeugung am meisten Wasser benötigt wird.
Bei der Kleidung Wasser sparen
Nicht zu unterschätzen ist auch Baumwollkleidung: Für die Herstellung eines Baumwoll-T-Shirts werden durchschnittlich 2.500 Liter Wasser verwendet.
Beim „virtuellen Wasser“ sparen
Rund drei Viertel des jährlichen Wasserbedarfs hierzulande verbraucht die Landwirtschaft. Die Hälfte davon wird „importiert“ – unter anderem aus Ländern wie der Türkei oder Spanien, die häufig großer Trockenheit ausgesetzt sind. Berücksichtigen wir auch das virtuelle Wasser, verbraucht ein Deutscher nicht nur 120 Liter, sondern über 5.000 Liter Wasser am Tag! Hier lässt sich durch geringeren oder anderen Konsum auch eine Menge Wasser sparen.
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