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Autor/in
Sebastian Lehmann
Onlinefassung
Jessica Brandt
Jessica Brandt
Lehmanns Leben: Schwarzwald

Lehmanns Leben Schwarzwald-Liebe oder warum der Schwarzwald so besonders ist

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Ausflug in den Schwarzwald: Sebastian Lehmann ist in Freiburg aufgewachsen kennt sich aus. Was man im Schwarzwald erlebt und wieso Sebastian noch nie vom Schwarzwald enttäuscht wurde, erzählt er in der neuen Comedy-Kolumne.

Ausflug in den Schwarzwald: Sebastian Lehmann ist in Freiburg aufgewachsen kennt sich aus. Was man im Schwarzwald erlebt und wieso Sebastian noch nie vom Schwarzwald enttäuscht wurde, erzählt er in der neuen Comedy-Kolumne.

Schon als Kind in Freiburg mochte ich den Schwarzwald. Er war wirklich schwarz. Und es wurde dunkel um einen herum, wenn man im Schwarzwald wanderte. Dazu zwang man früher die Schüler an den Wandertagen – heute geht man einfach in den Europapark. Ich fand es als Kind enttäuschend, dass nicht alle Wörter genau das bezeichneten, was sie waren: Der Schwarzwald war schwarz. Aber zum Beispiel Helmut Kohl war gar kein Kohl. Sondern eine Birne.

Den Schwarzwald mag ich noch immer. Auch wenn ich dort noch nie eine Frau mit traditionellem Bollenhut getroffen habe. Bollenhut ist auch wieder so ein Wort, das genau das bezeichnet, was es ist: einen Hut aus Bollen.

Nun fragt vielleicht so mancher Norddeutscher: Was ist denn bitte ein Bollen? Diesen Leute rate ich, im Sommer mal eine Kugel Eis in einer Freiburger Eisdiele zu bestellen. Der italienische Eisverkäufer wird nur abschätzig den Kopf schütteln und im breitesten badisch antworten: „Wir hän hier nur Bolle Is.

Der Schwarzwald und seine Errungenschaften

Der Schwarzwald ist auch berühmt für seine Hidden Champions. Firmen, die Weltmarktführer bei bestimmten, meist eher kleinteiligen Produkten sind. Wandert man durch den Schwarzwald, öffnet sich hin und wieder eine Lichtung, auf der unauffindbar für Nicht-Schwarzwälder eine moderne Fabrik steht, in der die besten Schrauben der Welt produziert werden. Oder Muttern. Oder Sekundenzeiger für teure Herrenarmbanduhren.

An guten Tagen sieht der Schwarzwald aus wie die unberührte kanadische Wildnis, an schlechten wie eine Tankstelle auf der schwäbischen Alb mit sehr vielen Motorrädern.

Neulich stand ich wieder mal ganz oben auf dem Feldberg, der wirklich so aussieht: ein Feld auf einem Berg. Es ist der höchste Berg des Schwarzwaldes, der einzige Achttausender in Deutschland. Von dort sieht man bis zum Mittelmeer. Ein Schwarzwaldelch trabte durch mein Sichtfeld. Ich fütterte einen Schwarzbären mit Schwarzwälder Tannenhonig und trank selbst ein bis zehn Tannenzäpfle. Dann kam eine Schulklasse auf Wandertag vorbei, die Mädchen trugen riesige Bollenhüte und die Jungs Armbanduhren mit nur Sekundenzeigern.

Der Schwarzwald hat mich noch nie enttäuscht.

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