Tara Titans Image als Prostituierte war das der süßen kleinen Maus. Aber in ihrem Inneren brodelt schon seit frühester Jugend ein mächtiges Gefühl, die Wut. Körperlich spürbar wie pures Adrenalin. Die perfekte Energiequelle für ihre zwiespältige Arbeit, denkt sie sinngemäß: „Jetzt erst recht, ich kack auf euch!“ Tara ist überzeugt: Wut funktioniert als Schutzschild. Sie hält Menschen auf Distanz und verdrängt andere Gefühle wie Scham und Verzweiflung.
Ex-Junkie Roman und Ex-Gangster Max wollen genau wissen, was Tara so zornig hat werden lassen. Und müssen bei manchen Details heftig schlucken. Tara schildert exemplarisch wie sie einen unsympathischen Stammkunden mit zweifelhaften T-Shirt-Fetisch rausschmeißt. Der hatte immer wieder geglaubt, Taras Grenzen überschreiten zu dürfen, wenn er nur genug dafür zahlt. Dann sagt er einen Satz, der Tara explodieren lässt. Sie erzählt, wie sie die Kontrolle verloren, halbnackt auf dem Hotelflur herumgeschrien, den Kunden beleidigt und ihm ans Scheinbein getreten hat. Folge dieser Unprofessionalität: Sie muss ihre Sachen packen und hat Hausverbot in ihrem Lieblingshotel. Ja, meint Tara, Zorn ist eine Sünde, weil er uns hässlich werden lässt – und zwar innen und außen.
Hilfe nach Gewalt: https://weisser-ring.de/
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