Ein Ex-Gefängnisinsasse, ein Ex-Drogenabhängiger und eine Domina sitzen gemeinsam am Tisch... Das könnte eine Filmszene sein, bei uns ist es der Anfang vieler spannender Gespräche! Maximilian Pollux, Roman Lemke und Nina Workhard erzählen Geschichten aus ihrer Vergangenheit und aus ihren jeweiligen Milieus.
Du willst Max, Roman & Nina live erleben? „Der Gangster, der Junkie und die Herrin“ kommen zum SWR Podcastfestival 2025. Mehr Infos findest du hier!
Maximilian Pollux (Coverbild links), Roman Lemke (Coverbild rechts) und Nina Workhard sprechen offen und authentisch miteinander und stellen sich Fragen, die einem unter den Nägeln brennen, die man sich als Außenstehender aber niemals trauen würde, zu fragen. Wie sind sie dahin gekommen? Was haben sie erlebt? Wie haben sie dieses Leben hinter sich gelassen? Oder auch nicht. Und wie geht es ihnen jetzt?
Jeden Donnerstag gibt es eine neue Folge auf SWR3.de, in der ARD-Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt!
Podcast-Staffel 4: „Ich dachte, es ist eine gute Idee...“
Die meisten kennen das: Man hat eine Idee. Im Kopf wirkt sie phänomenal. Klingt gut, fühlt sich gut an. Es scheint, als ob alle nur darauf gewartet haben! Dann setzt man sie in die Tat um. Und merkt: Das ist doch keine so gute Idee! Was im Kopf noch total gut funktioniert hat, geht mitunter sagenhaft daneben. Die Konsequenzen sind oft überraschend. Man lernt eben am meisten aus seinen Fehlern.
In Staffel 4 erfahrt ihr, welche genialen „guten“ Ideen Gangster, Junkie, Herrin und ihre Gäste schon im Kopf hatten und was in der Realität daraus geworden ist. Zusätzlich zum Podcast wird es ab September eine wöchentliche Live-Show auf der Streamingplattform Twitch geben.
Podcast-Staffel 3: Leichen im Keller
Wenn der Gangster, der Junkie und die Herrin ihre wahren Geschichten erzählen, sind Zuhörende mitunter so fasziniert, dass auch sie ihre eigenen schwierigen Themen plötzlich annehmen und offenbaren können. Sie geben Geschichten und Geheimnisse preis, die sie vorher noch keinem anvertraut haben: die sprichwörtlichen „Leichen im Keller“. Maximilian, Roman und Nina haben davon noch einige auf Lager und holen sie zusammen mit spannenden Gästen ans Licht.
Podcast-Staffel 2: Das Tier in uns
In Staffel 2 geht es um die Erlebnisse mit dem „Tier in uns“. Was ist ein „Hai“ oder eine „Ratte“ unter Gangstern? Wann musste Roman den „Hasen machen“? Und warum fühlte sich Tara manchmal wie ein Waschbär?
Es gibt auch eine Video-Folge Der Gangster, der Junkie und die Hure in der ARD-Mediathek. Hier könnt ihr das Video zum Thema „Romans Chamäleon“ anschauen.
Podcast-Staffel 1: Die sieben Todsünden
In der ersten Staffel erzählen Maximilian, Roman und Tara Titan das entlang der sieben Todsünden: Hochmut, Geiz, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Faulheit. Denn genau dazwischen hat sich ihr früheres Leben abgespielt.
Der Gangster – Drogen und Waffen waren sein Leben
Maximilian Pollux war internationaler Drogen- und Waffenhändler, schwerstkriminell und zwei Jahre auf der Flucht, dann 10 Jahre in einem Hochsicherheitsgefängnis. Seit Ende 2014 ist er aus dem Knast raus, inzwischen Youtuber, Autor und hat zusammen mit seiner Frau einen Jugendhilfeverein für Kriminal-, Gewalt- und Drogenprävention gegründet. Er ist 1983 in Nürnberg geboren, lebt in Mainz und gibt Workshops an Brennpunktschulen.
Der Junkie – 20 Jahre Drogensucht
Roman Lemke, 1985 in Berlin geboren, stammt aus einer Suchtfamilie. 20 Jahre lang hat er so gut wie alle illegalen Drogen konsumiert. Nur von der Nadel hat er die Finger gelassen. Er war Hartz-IV-Empfänger, Soldat, Mediengestalter und Fotograf. Dann hat er seine Substanzgebrauchsstörung überwunden. Seit mehreren Jahren betreibt er Präventionsarbeit, zum Beispiel mit seinem eigenen Podcast „Sucht & Ordnung“ aber auch als Experte für psychotrope Substanzen. Er coacht unter anderem Mitarbeiter beim Deutschen Roten Kreuz und der Caritas. Roman Grandke hat im Juli 2022 geheiratet und heißt seitdem Lemke.
Die Herrin – Spaß als Domina
Nina Workhard (Künstlername) ist 1994 geboren und seit Staffel 3 im Team. Mit 19 machte sie eine Ausbildung in einem Luxusautohaus und trainierte als Bodybuilderin in der Bikini-Klasse. Mit einem lukrativen Nebenjob bei einem Fetisch-Portal entdeckte sie eine „verbotene Welt“ und den Spaß daran, andere zu unterwerfen. Seit Oktober 2014 arbeitet sie als Domina.
Die Hure – mit 18 in die Prostitution
Tara Titan (Name geändert), wollte anonym bleiben. Mit 18 Jahren fing sie an, bei einer Escort-Agentur zu arbeiten und hat sich dann als Prostituierte selbstständig gemacht. Vier Jahre arbeitete sie in dem Business, bevor sie ausgestiegen ist. Ende der 2. Staffel hat sie sich vom Podcast verabschiedet.
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Der Gangster, der Junkie und die Herrin Philippe Mesin: Geigensupertalent mit Gangsterdoppelleben
- Dauer
Zu Gast ist der 47-jährige Profi-Musiker und klassische Violinist Philippe Mesin, auch „Fila“ genannt. Er galt als Musikwunderkind und hatte in seinem Leben eine Menge wilde Ideen: So schmuggelt er auf einer Konzertreise nach New York Diamanten, um an Heroin zu kommen. Auf einer Tournee mit seinem Orchester hat er die Droge für den Eigenbedarf dabei. Und wird wegen einer versäumten Geldstrafe am Flughafen in Handschellen gelegt. Den Stoff versteckt er in der Ritze eines Polizeisofas...
Fila wächst in einer wohlhabenden, aber dysfunktionalen Familie auf. Seine Mutter gibt ihm die Liebe zur klassischen Musik mit. Mit 7 entdeckt er sein Geigentalent, mit 11 wird er Meisterschüler. Und genießt das Wunderkindleben: keine Schule, essen in Restaurants und mit 13 die erste eigene Wohnung. Doch das tägliche Übungspensum ist enorm. Fila ist ein Freigeist und nicht so fleißig, wie es für die höchste Perfektion notwendig wäre. Und ein Leben als Rennfahrer oder Gangster stellt er sich cooler vor. Mit 13 Jahren trinkt er Alkohol, mit 15 probiert er alle Drogen, die es gibt. Schmeißt das Geigenspiel hin, wird kriminell und lebt auf der Straße. Der Vater wendet sich ab. Die Oma stirbt, die Mutter wird krank, muss das Haus auflösen. Da findet er zurück, holt seine Schule nach und startet mit 18 ein Studium an der Musikhochschule. Zufällig erfährt er fünf Jahre später, dass er adoptiert ist.
Maximilian, Nina und Roman staunen über Filas Gelassenheit. Warum trauert er den versäumten Möglichkeiten nicht nach? Sie wollen wissen, warum er trotz stabiler Einkünfte krumme Dinger gedreht und wie sich alles mit seinem Konsum vertragen hat. Seit dem ersten Lockdown 2020 ist er nüchtern. Seine „tollen“ Ideen findet er heute nur deshalb gut, um davon zu erzählen. Als Geiger macht er im Moment eine Schaffenspause, genießt Bach und Vivaldi für sich und schläft gerne aus. Er will zurück auf die Bühne, aber ohne das akademische Korsett. Möchte Künstler sein, kein Roboter.
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Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch:
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Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/
Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis
Hier geht's zu unserem Podcast-Tipp „Durchgefallen – Wie Schule uns als Gesellschaft spaltet“: https://www.ardaudiothek.de/sendung/durchgefallen-wie-schule-uns-als-gesellschaft-spaltet/14075067/ -
Der Gangster, der Junkie und die Herrin Lorra: Hochzeit im Knast
- Dauer
Zu Gast ist Lorra Sophie. Sie 27, Model und Influencerin. Sie dachte, es wäre eine gute Idee, einem völlig unbekannten Gefängnisinsassen in Amerika frohe Weihnachten zu wünschen. Heute – 1,5 Jahre später – ist sie mit Joshua verheiratet, einem jungen Mann, der wegen Drogenverkauf mit Todesfolge verurteilt ist.
2023 lebt Lorra in Dubai. Wegen Visa-Problemen kann sie an Weihnachten nicht nach Deutschland fliegen und sitzt allein in ihrer WG. Zufällig landet sie auf einer Website, die Brieffreundschaften mit Strafgefangenen anbietet. Sie will etwas Gutes tun, hat bis dahin keine Berührungspunkte mit der kriminellen Welt. Das zweite Profil, dass sie anklickt, gefällt ihr, denn Joshua gibt an, dass er Gedichte schreibt. Sie fragt ihn, ob sie die lesen dürfte. Ein paar Tage später telefonieren sie zum ersten Mal. Intensiver Deep Talk, denn etwas anderes geht kaum. Nach zwei Monaten gibt’s einen Heiratsantrag – nach sieben Monaten eine Hochzeit im Knast.
Nina Workhard und Roman Lemke sind elektrisiert. Ist das romantisch oder furchtbar naiv, sogar lebensgefährlich? Sie löchern Lorra mit Fragen: In was hat sie sich zuerst verliebt? Wie konnte sie Vertrauen fassen? Hat sie sich Red Flags gesetzt, bevor sie sich tiefer auf die Beziehung einließ? Wie hat ihr Umfeld reagiert? Ist es möglich, dass Männer, die Gewalt als einzige Sprache gelernt haben, sich wirklich ändern? Und: Konnten Lorra und Joshua schon jemals intim miteinander sein?
Als Ex-Häftling steht Maximilian Pollux dem Thema sehr kritisch gegenüber. Gefängnisinsassen leben in einer anderen Welt, sagt er, sind ausgehungert nach Kontakten. Er hat miterlebt, wie die meisten Inhaftierten die Internet-Partnerinnen wieder verlieren und wie katastrophal das für sie ist.
Lorra glaubt fest daran, dass ihre Idee gut wird. Joshua soll Ende 2025 auf Bewährung frei kommen und dann wollen sie in den USA zusammen leben. Sie betont, nicht naiv gewesen zu sein und rät dringend davon ab, diese Geschichte zu romantisieren. Um vor den Gefahren zu warnen, macht sie einen eigenen Podcast.
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https://www.twitch.tv/videos/2375040311
Hier geht's zu unserem Podcast-Tipp „Weird Animals“:
https://www.ardaudiothek.de/sendung/weird-animals/13490917/
Podcast „Prison Heartbreak“ von Lorra Sophie:
https://www.podcast.de/podcast/3510334/prison-heartbreak -
Der Gangster, der Junkie und die Herrin Maximilian: Durchgeknallte Flucht nach Tschechien
- Dauer
Macht euch gefasst auf eine wilde Fluchtgeschichte! Denn Maximilian Pollux dachte, es wäre es eine gute Idee nach Tschechien zu fliehen, als er vor 20 Jahren in Deutschland per Haftbefehl gesucht wird. Stellt euch den Irrsinn wie einen Guy-Ritchie-Film vor. Denn der „Vertrauensmann“, der alles klarmachen soll, ist ein Meth-Junkie. Und der damalige Mittäter und Begleiter von Max dominant und gewaltbereit.
Letztendlich landen sie in Tschechien, ohne Sprachkenntnisse, ohne Kontakte und fast ohne Geld. In einer gefährlichen Gegend, mit riesigem Straßenstrich und extremer Armut. Auf abenteuerliche Weise finden sie ein Zimmer. Um zu überleben, dealen sie und rauben andere aus. Und leben als bewaffnete Gangster selbst in ständiger Lebensgefahr. Eine Zeit, die Maximilian traumatisiert hat.
Damals wollte er Abenteurer und Pirat sein. Doch „es war eine scheiß Idee“ sagt er heute und rät jugendlichen Straftätern, sich lieber zu stellen. Denn Flucht bedeutet enorme Unfreiheit und Menschen in Extremsituationen zeigen sich nicht von ihrer besten Seite.
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Hier geht's zu unserem Podcast-Tipp „Internet Girl – der Popkultur Podcast mit Valentina Vapaux“: https://www.ardaudiothek.de/sendung/internet-girl-der-popkultur-podcast-mit-valentina-vapaux/13961579/
Drogen-, Gewalt- und Kriminalprävention im gesamten deutschsprachigen Raum: https://www.sichtwaisen-ev.de/
Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/ -
Der Gangster, der Junkie und die Herrin Curvy Model Céline Denefleh: über Castingshows und Model-Branche
- Dauer
Einfach mal bei einer Castingshow als Sängerin bewerben und dann bis zum 11. Platz durchmarschieren. Guter Anfang, aber Céline Denefleh aus Mannheim wollte mehr! 2016 dachte sie, es ist eine gute Idee, sich für eine vorher noch nie ausgestrahlte Model-Casting-Show zu bewerben: „Curvy Supermodel“. Nach dem Gewinn der Show hat sich Célines Leben komplett verändert. Wie wir uns das genau vorstellen können und welche Tiefen sie auch erlebte, erzählt sie in dieser Podcast-Episode.
Mit Nina, Maximilian und Roman spricht sie über Vorurteile, mit denen sie als Plus-Size-Model konfrontiert wird. Es geht um Oberflächlichkeit und Diversität im Mode-Business, um Bodyshaming und Gefahren, die vor allem sehr junge Menschen im Castingshow-Rummel unterschätzen. Welche Vorzüge hat dagegen eine klassische Berufsausbildung? Was heißt Selbstliebe für Céline? Und warum heißt mehrgewichtig zu sein, nicht gleich ungesund zu leben?
Für Céline war es eine gute Idee, bei der Model-Castingshow mitzumachen. Als Siegerin ist sie seitdem ein international gefragtes Model. Sie ist froh, dass sie schon 23 und ihre Persönlichkeit reifer war, als sie zu modeln begann. Und sie ist wahnsinnig dankbar, dass ihr die Unterstützung der Familie bei allem immer sicher war.
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https://www.twitch.tv/ard/video/2362416984
Hier geht's zu unserem Podcast-Tipp „Zwei Seiten“:
https://www.ardaudiothek.de/sendung/zwei-seiten-der-podcast-ueber-buecher-wdr/14045781/ -
Der Gangster, der Junkie und die Herrin Roman: Psychotrip mit Cannabis-Edibles
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Roman dachte, es ist eine gute Idee, Cannabis-Edibles aus Tschechien auszuprobieren. Edibles sind THC- oder CBD-haltige Lebensmittelprodukte wie Kekse oder Gummibärchen. Laut Inhaltsangabe hätten die keinen anderen Effekt haben dürfen, als sein medizinisches Cannabis. Aber die Wirkung wurde für ihn ein wenig beängstigend.
Zusammen mit Nina und Maximilian diskutiert er deshalb Fragen wie: Woher bekommt man Konsumkompetenz? Was tut man am besten, um sich zu beruhigen, wenn man spürt, dass die Dosis offenbar zu hoch war? Wie entstehen Psychosen, was können Auslöser sein oder erkennbare Vorzeichen? Wie kann man Menschen davor bewahren, die gleichen Fehler zu machen? Warum sind THC-Edibles in Deutschland trotz Legalisierung verboten? Gemeinsam kommen sie der wahrscheinlichen Ursache seines Bad Trips näher.
Klar wird: Für Roman war es keine gute Idee, mit ausländischen Edibles zu experimentieren, statt auf sein Medikament zu vertrauen. Nach dem Konsum hatte er wahrscheinlich einen psychotischen Schub oder einfach einen angstbesetzten Rauschzustand. Er hat gelernt, Produktdosierungen lieber einmal mehr zu hinterfragen.
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https://www.twitch.tv/videos/2355925874
Wir sind ein Präventionspodcast. Es gibt dutzende ungesunde Konsummuster, auch solche, die nichts mit Drogen zu tun haben. Darum klären wir hier auf, ungeschönt und unvoreingenommen. Wir wollen ein gesundes Bewusstsein für Konsum schaffen und dabei enttabuisieren. Wir verherrlichen aber weder Drogen noch deren Konsum. Jede Substanz, aber auch fast jede Verhaltensweise kann problematisch werden, wenn sie missbräuchlich genutzt oder angewendet wird. Wenn ihr also was ausprobieren wollt, setzt Euch VORHER damit richtig auseinander. Darüber klärt Roman auch in seinem eigenen Podcast auf: https://suchtundordnung.com/
Hier geht's zu unserem Podcast-Tipp „Die Rea Garvey Show – The songs you picked for me“: https://www.ardaudiothek.de/sendung/die-rea-garvey-show-the-songs-you-picked-for-me/13745795/ -
Der Gangster, der Junkie und die Herrin Doc Simpson: Sein geheimes Gaming-Comedy-ADHS-Leben
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Zu Gast ist der 33-jährige Patrick, der sich im Internet Doc Simpson nennt. Er dachte, es sei eine gute Idee, im Nebenjob Content Creator auf TikTok, YouTube und Insta zu werden.
Seit er denken kann, ist Patrick mit Herz und Seele Gamer. Und schon in der Grundschule ist er offenbar hyperaktiv. Die Lehrer gehen wunderbar normal damit um. Doch ab der 5. Klasse wird er damit zum Problemkind, bekommt eine ADHS-Diagnose und Ritalin verordnet. Ein „Teufelszeug“, wie er heute sagt. Neben seinem Fulltimejob fängt er irgendwann an, Tutorials mit Social-Media-Tipps zu machen und Gaming-Sketche für TikTok zu drehen. Weil er das selbst nerdig findet und Schubladendenken fürchtet, erzählt er nur dem engstem Familienkreis von seinem Hobby. Seine Videos werden erfolgreich und der Blick auf Klicks, Views und User-Zahlen bringen ihm krasse Dopamin-Kicks. Doch wenn die Zahlen fallen, kommt er mental an seine Grenzen.
Welche Rolle ADHS dabei spielt, erörtert er mit den ebenfalls Betroffenen Maximilian und Roman. Auch Nina als Content Creatorin steuert ihre Erfahrungen aus dem Business bei. Sie sprechen über den gesunden Umgang mit Analyse-Tools, Kritik und negativen Kommentaren und geben wichtige Tipps für junge Creator. Warum ist es so wichtig Inhalte zu machen, die man selbst gut findet? Warum bleibt das Offline-Leben so wichtig? Und was tun, wenn große Ziele Bauchschmerzen bereiten?
Für Doc Simpson war das Onlinegame eine gute Idee. Er muss nicht von dieser Arbeit leben und bekam von einem Gaming-Publisher sogar schon mal eine Reise nach London spendiert.
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Doc Simpson findet ihr zum Beispiel unter:
http://tiktok.com/@doc_simpson?lang=de-DE
https://www.youtube.com/@gamer.comedy -
Der Gangster, der Junkie und die Herrin Nina: Wenn die Freundin nur ein Deep Fake ist
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Ninas Story hat erstmal als ganz alltägliche Sache angefangen: Sie dachte, es wäre eine gute Idee, einer netten Followerin auf Insta einfach mal zu antworten.
Auf lustige GIFs, die genau Ninas Humor getroffen haben, folgten erste einzelne Chatgespräche. Diese wurden immer regelmäßiger, irgendwann täglich – blieben anfangs inhaltlich immer seicht, leicht und lustig. Schnell wurde klar, dass es einige Parallelen und Gemeinsamkeiten gab. Sogar optisch sah die Followerin Nina ein bisschen ähnlich. Langsam entwickelte sich eine richtige „Brieffreundschaft“. Die neu gewonnene Freundin gab auch immer regelmäßig Feedback zum Podcast. Und teilte dann – passend zum Podcast-Motto in Staffel 3 – ihre Leichen im Keller mit Nina. So kamen krasse, persönliche, emotionale Geschichten über ihre Familie, tödliche Unfälle, Suizide, Drogenkonsum und ein Doppelleben zur Sprache.
Es folgten Bilder, Sprachnachrichten, Telefonate, Kontakte zu Freunden und Familie. Die Freundschaft wurde immer enger, die Themen immer krasser und Nina wurde langsam zur Co-Abhängigen. Nach eineinhalb Jahren und immer wieder verschobenen Treffen im echten Leben wurde dann klar: Diese Person gibt es gar nicht. Die Followerin flog auf. Nina ließ alle Kontakte und Nummern kontrollieren: Alles war fake!
Was waren die Beweggründe der Person, die hinter all dem steckte? Nina, Maximilian und Roman mutmaßen, dass es ein Mann war, der durch Deep-Fake-Technologien Bilder und Stimme bearbeitet hat. Ein klassischer Deep Fake, um Aufmerksamkeit zu bekommen und Teil des Lebens eines anderen zu werden? Das stereotype Verhalten eines Betrügers, die Maximilian noch gut aus seiner Haftzeit kennt? Nina weiß bis heute nicht, wer dahinter steckte, hat aber Vermutungen und weiß, wie sie sich in Zukunft davor schützen kann. -
Der Gangster, der Junkie und die Herrin Sku: Online blind zocken Dank eigenem Add-On
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Kai wusste schon in seiner Jugend, dass er aufgrund einer Erbkrankheit im Laufe seines Lebens erblinden wird. Seinen Hobbies kann er Dank seiner eigenen Initiative weiter nachgehen.
In der WoW-Community ist Kai bekannt unter dem Namen “Sku”. Denn so heißt nicht nur sein Account, sondern auch ein Add-On für das Online-Rollenspiel “World of Warcraft”.
Diese Erweiterung für das Spiel hat Sku gemeinsam mit Freunden entwickelt und es ermöglicht ihm und anderen blinden Menschen durch eine komplexe Sprachaussage und auditive Wegpunkte WoW zu spielen.
Maximilian Pollux, Roman Lemke und Nina Workhard kriegen eine Einführung in die Welt von WoW und dürfen zuschauen – und besonders zuhören – wie sich Sku durch die Online-Welt bewegt. Für die Drei ist die Sprachaussteuerung in doppelter Geschwindigkeit zunächst maximal überfordernd, zeigt aber beispielhaft, wie blinde Menschen die Welt wahrnehmen.
Während Sku nebenher durch die Welt von WoW läuft, diskutieren die Vier über den Alltag von blinden Menschen und das vorurteilsbehaftete Verhalten anderer gegenüber blinden Menschen im Offline-Leben.
Wer Lust hat auf Sku und seine Mitspielenden findet mehr Infos unter „Flügel an Flügel Spiel-Gemeinschaft“. -
Der Gangster, der Junkie und die Herrin Maximilian: „Mikrodosing“ in großen Mengen – live vom BR Podcastfestival 2024
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Diese Folge wurde live beim BR Podcastfestival in Nürnberg am 17.10.2024 aufgenommen. Für Maximilian Pollux ist das ein Heimspiel. Er ist in Nürnberg aufgewachsen und kennt durch seine kriminelle Vergangenheit auch die dunklen Ecken der Stadt. An jeder U-Bahn-Haltestelle hat er schon ein Verbrechen begangen, fast jede Polizeiwache von innen gesehen. Als Jugendlicher hat Maximilian Pollux hier schon mit Drogen gedealt und auch selbst genommen.
In dieser Folge nimmt uns Maximilian mit in eine Geschichte über eine aktuelle Drogenerfahrung. Er dachte es wäre eine gute Idee, am Abend vor einem wichtigen Interviewtermin LSD-Mikrodosing auszuprobieren.
Aus dem vermeintlichen Mikrodosing wurde jedoch durch ständiges Nachlegen schnell eine größere Dosierung. In diesem Fall ist durch die Hilfe von Maximilians Frau und Roman Lemke zum Glück alles noch gut ausgegangen. Es hätte aber auch alles anders enden können.
Für Nina Workhard ein eindeutiges Beispiel, warum sie lieber die Finger von solchen Experimenten lässt. -
Der Gangster, der Junkie und die Herrin Benjamin Gnahm: Vom Hacker zum Chef einer Cyber-Security-Firma
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Zu Gast ist Benjamin Gnahm, früher Hacker, heute Spezialist für IT-Sicherheit. Vor Jahren hatte er die geniale Idee, Sicherheitsprodukte einer israelischen Firma zu hacken, um sich dann damit dort zu bewerben.
Benjamin ist als Kind extrem introvertiert und wird in der Schule zum Außenseiter. Schon mit 9 beginnt er, sich mit Computern zu beschäftigen. In einer Zeit noch ohne Internet findet er andere Nerds und kommt übers cracking zum hacking. Er ist hoch talentiert und wird Teil der illegalen Szene. Zusammen besorgen sie sich teure Software, knacken, kopieren und verkaufen sie. Erwischt wird er nie.
Mit formaler Bildung tut er sich schwer, quält sich durchs Fachabitur, fängt Studien an und bricht alle wieder ab. Doch irgendwann möchte er aus dem Schattendasein in ein legales Leben switchen. Da ihm entsprechende Zeugnisse fehlen, kommt ihm die Idee mit der Bewerbung, mit der er heute wahrscheinlich im Knast landen würde.
Benjamin erzählt von der Motivation von Hackern, von gefährdeter kritischer Infrastruktur und seiner Sicht auf KI. Mit Maximilian und Nina spricht er über Verschlüsselung und Überwachung. Die beiden wollen wissen: Was hat ihn gehindert, schwer kriminell zu werden? Warum sieht er TikTok so kritisch? Und welche Tipps gibt er als Insider, um sich privat gegen verbrecherisches Hacking zu schützen?
Mit der Bewerbung bei der von ihm gehackten Firma hatte er großes Glück. Er wurde eingestellt. Heute hat er eine eigene Cyber-Security-Firma. So kann er seine Fähigkeiten nutzen, um auf der guten Seite Wichtiges zu tun und muss schon länger kein Doppelleben mehr führen.
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„Benjamin Gnahm – Mit Hacken zum Top-Verdiener“ in der ARD Mediathek:
https://www.ardmediathek.de/video/money-maker/folge-3-benjamin-gnahm-mit-hacken-zum-top-verdiener-s02-e03/ard/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL21vbmV5LW1ha2VyLzIwMjMtMDEtMTFfMjEtNDUtTUVa
Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch:
https://www.twitch.tv/videos/2326398044 -
Der Gangster, der Junkie und die Herrin Marc Wallert: Zurück in den Alltag nach 140 Tage Geiselhaft?
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In dieser Folge sprechen wir über einen echten True-Crime-Fall. Es geht um die Entführung von Marc Wallert. Ostern 2000 macht er mit seinen Eltern Tauchurlaub auf einer malaysischen Insel. Als er abends am Strand sitzt, schaut er plötzlich nicht mehr in den Sonnenuntergang, sondern in die Mündung einer Bazooka. Vor ihm stehen bewaffnete Entführer. Sie nehmen 21 Geiseln – darunter ihn und seine Eltern und verschleppen sie unter Todesdrohungen auf Boote und dann in den Dschungel. Erst nach 140 ungewissen, lebensbedrohlichen Tagen kommt Marc Wallert wieder frei.
Seine vermeintlich gute Idee: nach der Entführung so weitermachen wie vorher – zurück in sein Leben als rastloser Workaholic, der sich von einer zur nächsten Affäre hangelt. 5 Jahre später kommt der Zusammenbruch.
Roman, Maximilian und Nina wollen alles über die Geiselnahme wissen: über den Moment, als der Traumurlaub zum Alptraum wurde, die Zustände auf den Booten, den unterschiedlichen Umgang der Geiseln mit der Angst und die menschliche Ebene zu den Entführern. Was empfand Marc während der Geiselnahme? Was hat ihm geholfen, durch diese Extremsituationen zu gehen? Und: Wie hat er nach seinem Zusammenbruch den Weg zu sich selbst und seiner Berufung gefunden?
Für Marc war es keine gute Idee nach dem traumatischen Erlebnis mit Vollgas wieder in den alten Job einzusteigen. Er sagt, er hätte die Chance besser nutzen können, um aus seiner Entführung zu lernen. Das eigentlich Happy End ist für ihn nicht die Befreiung aus der Geiselhaft, sondern dass er heute als Resilienz-Experte Menschen helfen kann und dass er seit 10 Jahren in einer festen Beziehung lebt.
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https://www.twitch.tv/videos/2319726635 -
Der Gangster, der Junkie und die Herrin Maximilian & Nina auf der Erotikmesse
- Dauer
Ist es eine gute Idee, wenn das GJH-Team zusammen zur Erotikmesse geht? Nina Workhard und Maximilian Pollux direkt so: „JAAAA!“. Roman Lemke eher so: „Och Nööö!“ Also ziehen Max und Nina los zur „Venus Berlin“ und Roman lässt sich in dieser Folge – stellvertretend für uns alle – ein paar Highlights erzählen.
Damit Max sein ersehntes Backstage-Tickets bekommt, wird er verpflichtet, auf einer der vielen Bühnen ein kleines erotisches Rollenspiel mitzumachen. Sein Glück, dass Nina ihn aus dieser Szene retten kann. Dafür steht er sofort parat, als Nina und ihr Sklave im Hundekostüm in eine heikle Situation mit einem angetrunkenen Besucher geraten.
Die beiden berichten von einer ungewöhnlichen Mischung aus Stripclub, Volksfest und Fetisch, von vielen coolen toleranten Leuten und aber auch von unangenehmen Menschen und Tendenzen. Denn überall sind nackte Frauen, viele Männer vergessen da leider ihre gute Erziehung, vor allem wenn Alkohol im Spiel ist. Für Nina war es ein aufregendes und bereicherndes Wochenende, anstrengend, aber positiv. Für Max war der erste Tag heftig, aber insgesamt war die Messe für ihn eine neue und gute Erfahrung. Alle sind sich einig: An ihrer Konsumkompetenz und ihrem Wissen über BDSM-Regeln müssen einige Messebesucher unbedingt arbeiten!
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Was ist BDSM?
https://www.smjg.org/jugend-und-bdsm/bdsm-was-ist-das-ueberhaupt/
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https://www.twitch.tv/videos/2314058472
Hier geht's zu unserem Podcast-Tipp „Fanta Vier Forever, Baby!?!“:
https://www.ardaudiothek.de/sendung/fanta-vier-forever-baby/13908433/ -
Der Gangster, der Junkie und die Herrin Roman: Treffen mit der Vergangenheit
- Dauer
Erst kürzlich hatte Roman die Idee, sich mit Jugendfreunden zu treffen, mit denen er früher hart konsumiert hat. Klingt eher nach einer schlechten Idee. Doch die Chance, mehr über seine eigene Vergangenheit zu erfahren, reizte ihn. Denn seine Erinnerungen sind durch heftige Konsummuster und Trauma ziemlich löchrig.
Vor einem halben Jahr meldet sich David über Instagram. Ein fast vergessener Künstlertyp, in dessen völlig vermülltem Kinderzimmer Roman und seine Kumpels damals öfter abhängen. Was die Jungs am meisten verbindet, ist Perspektivlosigkeit, Bier, Gras und Graffiti. Über die Probleme, die sie daheim haben, sprechen sie nicht, knallen sich lieber zu. Taugt das für ein Wiedersehen 20 Jahre später?
Nina, Maximilian und Roman antworten dazu nacheinander erstmal ehrlich auf folgende Fragen: Was habt ihr zwischen 13-17 zusammen mit Freunden gemacht? Mochtet ihr euch selbst als jugendliche Person? Was hättet ihr gebraucht, was hat euch gefehlt in eurer Jugend? Und wie habt ihr schließlich gelernt, über Gefühle zu reden? Sie diskutieren über Ordnung in Jugendzimmern, Gewalt- und Konsumkompetenz und warum junge Männer sich so schwer tun, über ihr Inneres zu reden.
Roman hat David und seinen Kumpel Fuchs jetzt nüchtern kennengelernt. Sie haben ewig gequatscht. Ohne die coole Fassade von früher fühlt sich das anders an. Roman ist dankbar, zwei Puzzleteile wiedergefunden zu haben. Die Drei haben ihren Weg gemacht, und alte Fotos sind auch aufgetaucht!
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Der Gangster, der Junkie und die Herrin Anna Genger: „Meine schärfste Waffe ist dreckiges Putzwasser und meine Stimme!“
- Dauer
Zu Gast ist Anna Genger – Künstlerin, St.-Pauli-Original & Tour-Guide sowie passionierte Putzfrau. Sie hatte die vermeintlich gute Idee, in der denkmalgeschützten Apotheke ihrer Mutter in Hamburg ein Sextoy-Museum zu eröffnen.
Anna ist auf St. Pauli geboren und wächst in dem Szenekiez auf. Mit 19 verlässt sie Deutschland, um in London Kunst zu studieren. Sie will eigentlich nie wieder zurückkehren, lebt zeitweise in New York, auf Kuba, in Paris und etabliert sich als freischaffende Künstlerin in Berlin. 2018 erhält sie die Nachricht, dass ihre Mutter mit 83 ihre Apotheke schließen muss. Anna gibt ihr Künstlerleben auf, um zu Hause ihre Mutter zu pflegen. Sie investiert viel Geld, kämpft sich durch die Coronazeit und eröffnet 2022 in der ältesten Apotheke auf St. Pauli Deutschlands erstes Museum für historisches Sexspielzeug. Plötzlich beendet der Vermieter den Pachtvertrag. Ein juristischer Formfehler, an dem nichts mehr zu ändern ist.
Nina, Maximilian und Roman sind schockverliebt in Anna und ihre markigen Sprüche, wenn sie erzählt, warum sie so gerne im Elbschlosskeller als Putzfrau arbeitet, wie sie Obdachlose in den Arm nimmt und Väter anschreit, die sich unvorsichtig mit ihren Kindern auf St. Pauli bewegen. Die Drei wollen alles über ihren Umgang mit herben Schicksalsschlägen wissen und warum sie aufgehört hat, Alkohol zu trinken. Die Museumsidee ging schmerzhaft schief, doch Anna hat wichtige Menschen kennengelernt, die sie sonst nie getroffen hätte. Sie ist nun sogar froh über ihre wiedergewonnene Freiheit und versucht sich demnächst neben der Malerei mit Standup-Comedy und als Trauerrednerin. Ein ungewöhnliches Gesamtkunstwerk!
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Der Gangster, der Junkie und die Herrin Justin Peach: Ein Dokumentarfilmer und die Straßenkinder von Nepal
- Dauer
Zu Gast ist Weltenbummler und Kameramann Justin Peach. Der Deutschamerikaner stammt aus Kaiserslautern. Er dachte, es wäre eine gute Idee, für seinen Abschlussfilm an der Hochschule einen Kindersoldaten aus Kathmandu zu porträtieren.
Anhand dessen krasser Lebensgeschichte will er die politische Situation in Nepal erklären. Für die geplante Reportage bekommt der finanzschwache Student sogar eine Förderung. So fliegt Justin zwei Jahre, nachdem er den Jungen kennengelernt hat, in die nepalesische Millionenstadt Kathmandu. Als er dort den Jungen wiederfindet, gesteht dieser: „Die Geschichte ist so nicht passiert“. Justin steht kurz davor, das Projekt abzubrechen. Da fällt ihm ein Straßenjunge auf, der mit einer blutigen Bandage am Kopf an ihm vorbei rennt. So lernt er eine Gang von Straßenkindern kennen, die ihn an ein Wolfsrudel erinnern, süß und abgebrüht zugleich. Diese „kleinen Wölfe“ werden nach Wochen zu Protagonisten seiner Doku, mit der er unerwarteten Erfolg erlebt.
Mit Maximilian, Nina und Roman spricht Justin über das Elend der Kinder, über die Drogen, die sie schnüffeln, das schicksalsbestimmende Kastensystem, aber auch über ihren Zusammenhalt und die vermeintliche Freiheit auf der Straße.
Justins gute Idee konnte – etwas verändert – mit Zufall und viel Glück umgesetzt werden. Mit seinem Master in Journalismus ist ihm bewusst, dass er den Kodex, Distanz zu den Protagonisten zu wahren, nicht eingehalten hat. Er wurde Teil des Wolfsrudels. Weshalb ihn die Schicksale der Straßenkinder auch sein Leben lang nicht loslassen werden. 2020 hat er den Verein Kleine Wölfe e.V. gegründet. Der sorgt dafür, dass ausgesuchte Kinder nachhaltig Hilfe bekommen, damit sie aus dem Abwärtsstrudel ausbrechen können, angefangen mit Bildung. „Ein Tropfen auf den heißen Stein“ – sagt Justin.
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https://www.twitch.tv/videos/2296822975
Doku: Kleine Wölfe - Straßenkinder von Kathmandu Nepal
https://www.youtube.com/watch?v=b6MhwP9wvFc -
Der Gangster, der Junkie und die Herrin Andrea M.: Eine Ex-Großdealerin über ihr Leben im Milieu
- Dauer
Zu Gast ist Andrea: Schulschwänzerin, aber Berufsausbildung mit Auszeichnung, Gangsterbraut, Mutter, Pflegemutter und die zentrale Figur beim Thema Cannabis im Wien der 90er Jahre. Als Teenagerin dachte sie, es ist eine gute Idee im Rotlichtmilieu zu kellnern. Hier im Podcast erzählt sie – stellenweise sehr drastisch und mit Wiener Schmäh – was sie dahin gebracht hat und wie sie später zur Großdealerin wurde.
Als Andrea im Jahr 2000 verhaftet wurde, gab es einen Sommer lang kaum Haschisch in Wien. Als Teil eines Drogenrings handelte sie im großen Stil damit und behauptete sich in einem Milieu, in dem Frauen selten sind. Maximilian, Roman und Nina interessieren sich besonders für ihre Kindheit, ihre ungewöhnliche Angstlosigkeit, ihre langjährige Beziehung zu einem Bordellboss und ihren Umgang mit der allgegenwärtigen Gewalt.
Mittlerweile arbeitet sie als Trauma-Therapeutin, hat ihr Leben aufgearbeitet und mit Drogen nichts mehr zu tun. Ihr Glück: Sie war nie süchtig und verblüffend unantastbar. Deshalb muss sie ihren Weg nicht bereuen, manches klingt fast ein bisschen verherrlichend. Doch ihr ist bewusst, dass das auf keinen Fall normal ist. Denn sie sagt auch, dass Kriminalität immer im Knast endet und die Zeit ihrer Flucht das Furchtbarste war, was sie je erlebt hat.
Währungsrechner für Österreichischen Schilling:
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https://www.twitch.tv/videos/2291042431
Podcast: Shit Happens | Erinnerungen einer Großdealerin:
https://www.ardaudiothek.de/sendung/shit-happens-erinnerungen-einer-grossdealerin/90203754/
Mailadresse für Rückfragen an Andrea:
shithappens@andrea@gmail.com -
Der Gangster, der Junkie und die Herrin Nina: privates Treffen mit Sklaven im Schlepptau
- Dauer
Nina Workhard dachte, es wäre eine gute Idee, bei ihrem ersten persönlichen Treffen mit Maximilian Pollux einen Sklaven dabei zu haben.
Nina führt lange ein Doppelleben. 2020 hält sie ihre Arbeit als Domina noch vor Familie und Freunden geheim. Ab und zu nimmt sie kleine Schauspieljobs in Berlin an. Und weil es bequem erscheint, darf sie ihr Sklave Markus auf einer Reise begleiten. Er hat den Fetisch, ihr Diener sein zu wollen. Zu der Zeit folgt Maximilian Nina schon per Instagram. Nach einer lustigen Story beginnen sie sich Direktnachrichten zu schreiben und stellen fest, dass sich beide aktuell im selben Kiez befinden. Natürlich wollen sie sich treffen! Und Nina findet Max vertrauenswürdig genug, um ihm die Wahrheit über ihren Begleiter zu offenbaren. Doch unklare Regeln und Mischkonsum führen dazu, dass der Sklave zu später Stunde aus der Rolle fällt.
Der Einblick in Ninas Berufsalltag als Domina wirft viele Themen auf: die Geheimhaltung der Arbeit im Rotlicht oder zyklusbasiertes Arbeiten von Frauen. Und: Was genießt der Mensch mit einem Diener-Fetisch? Was ist dabei das Anstrengende für die Domina? Welche Bedeutung spielen Traumata und Nachsorge bei erotischen Rollenspielen?
Auch wenn Nina sich an diesem Abend blamiert fühlte, konnte sie bei Maximilian einen so guten Eindruck hinterlassen, dass sie heute im Team dieses Podcasts ist. Sie findet: Definitiv war es eine gute Idee, sich so real kennenzulernen!
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https://www.twitch.tv/videos/2285080404 -
Der Gangster, der Junkie und die Herrin Leo Martin: wie ein Ex-Geheimagent Vertrauen definiert
- Dauer
Zu Gast ist Leo Martin, einer der ehemals erfolgreichsten Agenten Deutschlands, der 10 Jahre beim Verfassungsschutz – also beim deutschen Inlandsgeheimdienst war. Für die Bekämpfung organisierter Kriminalität hat er V-Leute angeworben und geführt.
Ursprünglich hatte er die gute Idee, Sozialpädagoge zu werden. Denn seine Tante leitete ein Jugendheim und war sein prägendstes Vorbild in Sachen Vertrauensbildung. Doch er geht zur Polizei. Mit Topleistungen und Ehrgeiz landet er beim Nachrichtendienst, lernt das kriminelle Milieu von staatlicher Seite aus kennen und ist fasziniert davon. Leo kann den Unterschied in der Arbeit von Nachrichtendienst und Polizei wunderbar erklären, oder wie man zu V-Leuten eine professionelle Freundschaft aufbauen und trotzdem Distanz wahren kann. Maximilian, Roman und Nina als Milieu-Kenner der „anderen Seite“ sind geflasht und stellen Fragen, die man einem Geheimagenten schon immer einmal stellen wollte: Hat man als Agent noch ein Privatleben? Wie funktioniert mit diesem Beruf eine Liebesbeziehung? Und verdient man dafür wenigstens enorm viel Geld?
Leo Martin arbeitet heute als Kommunikationsprofi für Unternehmen. Was er in seinen Agentenjahren über das Thema Vertrauen lernen konnte, spielt auch da die größte Rolle: Was macht Vertrauen aus und wie kann man es definieren? Was ist der Unterschied zwischen Manipulation und Führung? Wie formuliert man Feedback, dass es motivierend wirkt?
Auch wenn Leo findet, dass er als Sozialpädagoge ungeeignet wäre, er scheint ein Magier zu sein. Er gesteht, dass die Abgründe der menschlichen Psyche in der Realität oft wesentlich härter sein können, als es im Kino oft gezeigt wird. Trotzdem ist es ihm gelungen, ein positives Menschenbild zu behalten.
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Der Link zum Podcast-Tipp „ Raus aus der Depression“: https://www.ardaudiothek.de/sendung/raus-aus-der-depression/90479748/ -
Der Gangster, der Junkie und die Herrin Künstlerin Maris: cooler Umgang mit Hatern und fragwürdigen Messages
- Dauer
Zu Gast ist Malerin Maris Rauch, die im Netz als Volane und VolaneArt bekannt ist, vor allem auch, weil sie so witzig und charmant kommentiert, was Hater ihr schreiben. Wie sie dabei so cool bleiben kann, über Mobbing in der Schule und vor allem von einer etwas zweifelhaften Idee erzählt sie uns in dieser Folge. Denn sie bekommt eine Anfrage über Instagram, ob sie malen möchte, bei einer Kinofilmpremiere mit Scarlett Johansson und Channing Tatum. Sie beschließt darauf einzugehen – obwohl solche Anfragen oft Fake sind.
Nina, Maximilian und Nina sind schockverliebt in Volanes selbstbestimmte und toughe Art. Sie staunen wie Maris damit umgeht, wenn ihre Kinder gemobbt werden und über ihre Antworten auf Fragen wie: Brauchen Künstler Talent? Oder kann jeder alles lernen? Welche Eigenschaften brauchen Influencer? Warum ist Angst vor Ideen-Klau unsinnig? Und wieso werden Frauen im Netz oft persönlich und sexistisch beleidigt? Ihre Idee musste Maris nicht bereuen, auch wenn ihr dafür andere Herausforderungen drohen, denn sie mag nicht gerne reisen...
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Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2273392559
Der Link zum Podcast-Tipp „OMG! Meine Mudder!“: https://www.ardaudiothek.de/sendung/omg-meine-mudder/13694265/ -
Der Gangster, der Junkie und die Herrin Roman: Süßkram mit bitteren Folgen
- Dauer
Auf einer Cannabis-Fachtagung einfach mal in eine fremde Süßigkeitentüte greifen? Roman dachte, das wäre eine gute Idee. Doch dummerweise war das Zeug mit Cannabis versetzt – und zwar in einer Dosis, die Roman nach (zu diesem Zeitpunkt) zwei Jahren Abstinenz einfach umgehauen hat. Wie es dazu gekommen ist und warum das generell keine gute Idee ist, einfach was zu nehmen, wenn man nicht weiß, was genau drinnen steckt, das hört ihr in dieser Folge. Und Max, Roman und Nina unterhalten sich über Prohibition, was ein guter Weg wäre, um mehr Kompetenz in Sachen Konsum zu bekommen und warum es wichtig ist, dass wir hinterfragen, warum wir oft einfach zugreifen, wenn eine Tüte mit Naschkram vor uns steht.
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Der Gangster, der Junkie und die Herrin Domina Nina: mit einem Sklaven ins Nagelstudio
- Dauer
Nina gibt uns in dieser Folge Einblick in ihren Berufsalltag als Domina und erzählt von der Idee, mit ihrer Sissy Tina ein Nagelstudio zu besuchen.
Männer, die eine sexuelle Vorliebe dafür haben, heimlich Damenwäsche zu tragen, werden Sissys genannt. Sissyfication oder Feminisierung ist für Nina ein geläufiger Fetisch. Als Herrin hat sie ihrer Sissy Tina beigebracht, sich zu schminken, zu kleiden und sogar zu sprechen wie eine Frau. Für den besonderen Kick soll Tina nun in ihrer weiblichen Aufmachung zur Pediküre gehen. Doch sie kippt plötzlich vom Stuhl und die Reaktionen anderer Kundinnen sind teilweise befremdlich.
Nina, Maximilian und Roman beantworten Fragen der Twitch-Community: Was ist der Unterschied zwischen einem Kink und einem Fetisch? Warum wollen manche Männer eine Sissy sein? Wieso hat es weniger mit der geschlechtlichen Identität zu tun und warum ist es so ein großes Tabu?
Nina ist der Meinung, dass es eine Befreiung sein kann, einen Fetisch auszuleben und versucht, dafür mehr Verständnis zu schaffen. Trotz des peinlichen Vorfalls bereuen sie und Tina die Idee nicht, sich mit ihrem Rollenspiel in die Öffentlichkeit begeben zu haben.
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Der Gangster, der Junkie und die Herrin Lukas Klaschinski: Knapp überlebt und zutiefst dankbar
- Dauer
Zu Gast ist Psychologe, Podcaster und Autor Lukas Klaschinski, der immer wieder gute, sehr gute und auch schon richtig riskante Ideen hatte. Offen spricht er über seine Neigung, zu viel zu arbeiten und sich seine Adrenalin-Kicks beim Sport zu holen. Er erzählt von dem Experiment, mit seinem besten Freund geschäftlich zusammenzuarbeiten und von einigen „Ich-dachte-es-ist-eine-gute-Idee-Sportunfällen“, wovon einer äußerst glimpflich verläuft. Beim Kiten übersieht er, dass die Leinen seines Schirms verheddert sind. Er wird in den Himmel katapultiert, so dass für ihn einen Moment klar scheint: Ich sterbe! Im Krankenwagen laufen ihm später die Tränen übers Gesicht.
Es geht vor allem um den Umgang mit unangenehmen Gefühlen und welche Folgen ihre Verdrängung hat. Wie Menschen unterdrückte Gefühle fatalerweise kompensieren und wie sich das Verhältnis zu den Mitmenschen entspannen kann, wenn Gefühle zugelassen werden. Lukas kann sehr treffend erklären, warum Glück so schwer fassbar ist, was Menschen wirklich zufrieden macht und warum unser Raubtiergehirn so schwer mit unserer Überflussgesellschaft zurecht kommt.
Maximilian, Nina und Roman wollen wissen: Warum reagieren Männer besonders häufig mit Wut und Zorn? Was kann in einer ausweglosen Situation überhaupt noch helfen? Und war Lukas seit dem Unfall noch einmal kiten? Die Antwort: Seitdem war er nur surfen, wird es aber bald wieder wagen. Das Gefühl von Freiheit lockt ihn. Doch die Erfahrung war extrem lehrreich und er wird auf jeden Fall vorsichtiger sein.
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Falls ihr Hilfe oder einfach nur jemanden zum Reden braucht, dann meldet euch anonym bei der Nummer gegen Kummer - 116 111 - (für Kinder und Jugendliche Mo - Sa von 14 bis 20 Uhr).
Hilfe und Ansprechpartner*innen findest du auch bei der Telefonseelsorge: 0800 1110111 oder 0800 1110222 (Anrufe sind kostenlos) oder auf telefonseelsorge.de.
Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/
Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis
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„Der Gangster, der Junkie und die Herrin“ beim BR Podcastfestival im Oktober 2024 in Nürnberg: https://www.br.de/unternehmen/inhalt/veranstaltungen/br-podcastfestival/index.html -
Der Gangster, der Junkie und die Herrin Maximilian: Urlaub mit Freundin, geheimer Ex-Affäre und ihrem Mafia-Daddy
- Dauer
Maximilian Pollux dachte, es wäre eine gute Idee, zusammen mit seiner Freundin und einer Ex-Affäre zu verreisen, ohne seiner Freundin die Wahrheit zu sagen. Ein aufregender Urlaub, der ein Besuch bei dem Vater der Ex-Affäre war, einem unberechenbaren Mafia-Mitglied.
Maximilian ist gerade aus dem Gefängnis raus, hat viele Dates mit Frauen und ist gerne in der Swingerszene unterwegs. Bei einem Vierer lernt er die supercoole Bella kennen. Nach ein paar gemeinsamen Partys entsteht eine Freundschaft. Nach langer Funkstille bittet Bella ihn, sie bei einem Treffen zu begleiten. Bella kennt ihren Vater kaum, nun kommt er aus Italien und will sie sehen. Max geht mit und kann den Wunsch nach Schutz nachvollziehen: Der Vater ist ein Gangster. Am Ende lädt der sie beide in seine Heimat ein. Zu dem Zeitpunkt hat Max aber eine feste Freundin. Kein Problem meint Bella, nimm sie mit! Da Max knapp bei Kasse ist, findet er die Idee nicht schlecht. Und weil der Umgang mit der Exbeziehungen für die Freundin heikel sein kann, denkt er sich eine Notlüge aus. Ein Urlaub voller gefährlicher Situationen und heftiger Gewissenskonflikte, in dem jeder seinen eigenen Film schiebt.
Nina und Roman fiebern mit und löchern Max mit Fragen. Es geht um Drogen in Verbindung mit starken Emotionen, den riskanten Umgang mit Waffen und um Männer, die leicht übergriffig werden. Maximilian hat den Urlaub unbeschadet – wenn auch sehr gestresst – überstanden. Doch er verteufelt die Idee nicht, denn die Erfahrung war wichtig für seine Entwicklung, für die Art, wie er heute lebt. Nur noch schöner wäre dieser Trip gewesen, wenn er seine Freundin damals nicht hätte anlügen müssen.
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Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/
Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis
Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/
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„Der Gangster, der Junkie und die Herrin“ beim BR Podcastfestival im Oktober 2024 in Nürnberg: https://www.br.de/unternehmen/inhalt/veranstaltungen/br-podcastfestival/index.html -
Der Gangster, der Junkie und die Herrin Comedian Nikita Miller: der Türsteher, der Philosophie studiert
- Dauer
Zu Gast ist Comedian Nikita Miller, der ungewöhnlich tiefe Einblicke in sein Leben und sein Verhältnis zu Gewalt gibt. Er dachte, es ist gute Idee, als Türsteher sein Studium zu finanzieren.
Als Einwandererkind hat es Nikita schwer: Probleme mit Mobbing, Drogen, er bleibt sitzen, wird von den Eltern erniedrigt und in einem Club hart verprügelt. Freunde drängen ihn zur Revanche und werden zu Vorbildern. Deshalb hört er mit 18 auf zu trinken, zu rauchen und trainiert nur noch. Er wird Landesmeister im Taekwondo, studiert Informatik, Philosophie und Rhetorik, nur um zu Hause rauszukommen. Um sein Studium zu finanzieren, hätte er bessere Jobs als den des Türstehers haben können. Aber er kann nicht ruhig im Büro sitzen, Frieden verunsichert ihn. Doch die Türsteherszene hat eine große Nähe zu Gewalt und organisierter Kriminalität.
Darum geht es vor allem im Gespräch mit Maximilian, Nina und Roman. Welche unmoralischen Angebote gab es? Wie funktionieren Deeskalationsstrategien und wann sind sie sinnlos? Hätte Nikita dem Messerangriff, den er 2023 erlebte, entgehen können? Hat sich unser Sicherheitsgefühl im Gegensatz zu früher verändert?
Nikita erzählt, was er über gewaltfreie Erziehung denkt, was ihn in die Depression getrieben hat und wie er heute mit Wut und Frustration umgeht. Sein Studium als Türsteher zu finanzieren, war für ihn damals eine gute Idee. Er hat viel gelernt und erlebt, was seiner Kunst heute zugutekommt.
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Drogen-, Gewalt- und Kriminalprävention im gesamten deutschsprachigen Raum: https://www.sichtwaisen-ev.de/
Hilfe bei häuslicher Gewalt:
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Der Gangster, der Junkie und die Herrin Nina: der neue Freund mit der Knarre im Bett
- Dauer
Nina ist 18, als sie das erste Mal einen Mann trifft, der ihr richtig gut gefällt, groß und muskulös. Aber nicht nur optisch: Darek holt sie mit seinem Humor und Verwöhnprogramm emotional komplett ab. Einziges Problem: Er wohnt 500 Kilometer weit weg. Natürlich fährt Nina ihn besuchen und hilft zum Start des Wochenendes seine Einliegerwohnung in der Kfz-Werkstatt frisch zu machen. Beim Bettenüberziehen fällt ihr plötzlich eine Knarre in die Hand. In der Hoffnung, dass ihr neuer Freund kein Serienkiller ist, hält sie erstmal den Mund und versteckt die Waffe unter ihrem Kopfkissen.
Mit Maximilian und Roman zusammen überlegt sie nun, ob das wirklich eine gute Idee war. Wie verhängnisvoll kann es sein, wenn der Männergeschmack zu sehr in Richtung Gangster neigt? Und wie wichtig ist es, für junge Mädchen, ihren Wert zu kennen und sich eigene psychische Muster bewusst zu machen? Nina hatte Glück mit Darek und musste ihre „Idee“ nicht bereuen. Er war weder ein toxischer Manipulator, noch waren Drogen im Spiel.
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Der Gangster, der Junkie und die Herrin Simon: unschuldig für Mord verdächtigt
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Gast Simon ist in seiner Jugend mitten in einem True-Crime-Mordfall als Tatverdächtiger gelandet. Er soll seine 14 Jährige Freundin umgebracht haben. Alles begann damit, dass er dachte es wäre eine gute Idee in seiner Jugend mit möglichst viel Rebellion mehr Aufmerksamkeit von seinen Eltern zu bekommen. Bald hat er in der ganzen Gegend einen Ruf als Mischung aus Gangster und Junkie.
Es geht los mit frühem Alkoholkonsum, Rauchen, dann Gras, Ritalin, Schlägereien und Diebstählen. Mit 15 Jahren verliebt er sich in die erst 14 Jährige Hannah. Die hat zwar einen Freund, aber für sie reißt er sich zusammen: die Schulnoten bessern sich rasant und sein Leben scheint eine gute Wendung zu nehmen.
Doch dann wird Hannah als vermisst gemeldet. Fünf Tage später wird sie tot und vergewaltigt aufgefunden. Schnell gilt der damalige Rowdy Simon als verdächtig. Die Mordkommission nimmt ihn in Handschellen mit. Kurz darauf ist klar, dass Simon unschuldig ist. Die Polizei überführt den wahren Täter per DNA. Doch Schuldgefühle plagen Simon, da er Hannah nicht retten konnte. Nach diesen traumatisierenden Ereignissen fällt Simon wieder in alte Gangster- und Konsummuster zurück. Lange Zeit bleibt er darin stecken.
Mit Maximilian, Roman und Nina geht es im Gespräch über jungen Alkoholkonsum in Familien, über Rebellion in der Jugend, was ein schlechter Ruf und Vorverurteilung mit einem machen und wie man aus dieser Spirale wieder rauskommt.
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Simon als Gast in Romans Podcast: https://suchtundordnung.com/simon-batta-vater-pushte-meine-kriminalitat/
Für diejenigen die mehr zum Fall wissen wollen: WDR Lokalzeit Mordorte - Mord in Königswinter https://www.youtube.com/watch?v=UquH1OErPEE
Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis
Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/
Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/
Hilfe in Lebenskrisen und bei Selbsttötungsgefahr: https://www.ak-leben.de/ -
Der Gangster, der Junkie und die Herrin Tatjana: Essstörungen
- Dauer
Gast Tatjana ist 32 Jahre alt und leidet seit zehn Jahren an Essstörungen verbunden mit Zwangs-, Angst- und Panikstörungen sowie Depression. Zur Behandlung ging sie nach einem langen Weg in eine stationäre Fachklinik. Was zunächst nach einer guten Idee klang, hat für sie leider nicht so gut funktioniert. Stattdessen fand Tatjana einen anderen Weg, um sich helfen zu lassen.
Bereits in der Kindheit wurde bei Tatjana in der Familie das Essen und das Gewicht immer wieder thematisiert. Auch in der Schule wurde Tatjana Opfer von Mobbing, wegen ihres höheren Gewichts. Durch geregelten Ablauf bei ihrer Ausbildung und dann ihrer Arbeit nahm sie immer mehr ab.
2013 lernte sie den Vater ihrer Tochter kennen und rutschte dann schließlich in die Magersucht und später in die Bulimie ab. Ihr Partner führte ein Doppelleben mit einer weiteren Frau und zwei Kindern und Tatjana war für ihn das „ Vorzeigepüppchen”. So entwickelte sich das Gefühl, immer schlanker werden zu müssen.
Als Tatjana schwanger wurde, wollte sie ihr Kind behalten, der Vater aber nicht. Tatjana flüchtet, trennt sich und bringt ihre Tochter zur Welt. Durch ihre Tochter und schließlich eine neue Partnerin, geht es langsam bergauf. Nach verschiedenen therapeutischen Versuchen und negativen Erfahrungen in einer stationären Fachklinik, scheint die ambulante Tagesklinik die richtige Lösung für sie zu sein.
Maximilian, Roman und Nina berichten von ihren eigenen Therapieerfahrungen und verstehen, dass es bei Essstörungen viel um Kontrolle geht. Außerdem wollen sie wissen, woran man bei sich selbst und anderen eine Essstörung erkennen und wie man als außenstehender helfen kann.
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Hilfe bei häuslicher Gewalt:
https://www.malteser.de/aware/hilfreich/richtig-verhalten-bei-haeuslicher-gewalt.html#c748847
Frauen gegen Gewalt e. V. Hilfe & Beratung:
https://www.frauen-gegen-gewalt.de/de/hilfsangebote.html
Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis
Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/
Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/
Hilfe in Lebenskrisen und bei Selbsttötungsgefahr: https://www.ak-leben.de/ -
Der Gangster, der Junkie und die Herrin Maximilian: Gefängnisausbruch
- Dauer
Als Maximilian nach zwei Jahren Flucht schließlich in den Niederlanden geschnappt wurde, kam er zunächst in ein niederländisches Gefängnis. Da er wusste, dass er in wenigen Tagen schon in ein deutsches Gefängnis überführt werden soll, dachte er es sei eine gute Idee aus dem niederländischen Gefängnis auszubrechen.
Der Plan war einfach: ein selbstgebautes Seil mit Enterhaken, ein kurzer Moment beim Hofgang und dann ab ins Tierheim den Hund holen und weiter auf Flucht. Maximilian schildert detailreich wie der Ausbruchversuch ablief und mit welchen harten Konsequenzen er endete.
Roman und Nina hören gespannt zu und fragen sich, wie groß die Verzweiflung sein muss, damit man sich auf so einen waghalsigen Plan einlässt. Denn obwohl in Deutschland ein Gefängnisausbruch an sich nicht bestraft werden darf und im Laufe einer Haftstrafe sicherlich viele Häftlinge irgendwann darüber nachdenken, gibt es in Deutschland nur extrem wenige Ausbruchversuche. Maximilian erklärt warum: Ein Ausbruch läuft nie ohne sogenannte Begleitstraftaten ab, die natürlich offiziell bestraft werden. Außerdem setzt man Alles aufs Spiel - denn falls der Ausbruch gelingt, gibt es kein Zurück mehr zum alten Leben, keinen Kontakt mehr zur Familie und es wird ein Leben lang nach einem gefahndet. Und wenn man scheitert, wird man jahrelang dafür bestraft: Verlegung in eine andere Anstalt, Isolation, keine Privilegien mehr, kein Fernseher, keine Bewährung.
So viel vorab: Nach Maximilians Geschichte fragen sich Roman und Nina, wie hart Konsequenzen für Häftlinge sein dürfen und ob Gewalt gegenüber Gefangenen überhaupt eine Option sein darf.
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Der Gangster, der Junkie und die Herrin Romina: endgültiger Schritt aus der Sucht mit bestandener MPU
- Dauer
Zu Gast ist die 37-jährige Romina. Sie hatte die gute Idee, die Medizinisch-Psychologische Untersuchung bestehen zu wollen, um ihren Führerschein wieder zu bekommen. Das klingt bei ihrer krassen Drogengeschichte banal, doch erst als sie die Fahrerlaubnis verliert, wird ihr bewusst, dass sie von den Drogen loskommen muss, um nicht ihre komplette Freiheit zu verlieren. Als ihr dann das Jugendamt auch noch ihre Tochter abnimmt, schafft sie den Ausstieg aus der Abwärtsspirale.
Denn davor, als 24-jährige Studentin hatte sie „Ideen“, die sich im Nachhinein als extrem ungut herausstellen, vor allem: sich mit einem heroinsüchtigen Mann einzulassen und selbst harte Drogen zu probieren. Oder später: die Beziehung trotz erlittener Gewalt retten zu wollen und nach dem Scheitern wieder bei ihrem Vater einzuziehen.
Maximilian, Nina und Roman sind betroffen und wollen wissen: Wie kam es dazu, dass es Romina psychisch so schlecht ging? Was fehlte ihr? Warum war sie anfällig für den Mann, der ihr überhaupt nicht guttat? Die Drei verdammen die langen Wartezeiten für Therapieplätze und loben die Sozialarbeiter, die Romina nicht aufgegeben haben. Sie bekommt ihre Tochter zurück, macht jede Therapie, die sie kriegen kann und beginnt woanders ein neues Leben ohne Stoff und ohne Mann. Heute ist sie psychologische Beraterin für Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen und kann ihre schlimmen Erfahrungen positiv nutzen. Der Führerschein mit 18 war ein Riesending für sie, die Rückgabe des Führerscheindokuments nach bestandener MPU das Allergrößte, sozusagen ihr „Therapiediplom“.
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Der Gangster, der Junkie und die Herrin Roman: Hochprozentiges am Arbeitsplatz
- Dauer
Roman kam auf die tolle Idee, Rumkugeln mit zur Arbeit zu bringen. Es ist Weihnachtszeit und er arbeitet im Vertrieb, verkauft im Großraumbüro bei viel Lärm und Druck Handyverträge. Seine Frau Jenny liebt Weihnachten und hat zu Hause viel zu viele Rumkugeln produziert, ausnahmsweise mit Whisky statt Rum. Ohne sich über den Alkoholgehalt im Klaren zu sein, nimmt Roman eine ganze Dose mit ins Büro. Alle freuen sich und sind zunehmend gut drauf. Bis auf Romans Chef.
In dieser unterhaltsamen Folge diskutieren Nina, Maximilian und Roman über leichtfertigen Umgang mit Alkohol und auch Cannabis. Wieviel Alkohol wird heute noch laut Statistik am Arbeitsplatz konsumiert? Welche Dosis sollten THC-unerfahrene Menschen nicht überschreiten? Roman geht mit seinem schlechten Beispiel voran, aber sagt heute, er würde sich vorher informieren und: Wir brauchen Konsumkompetenz zu jeglichen Substanzen!
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Informationen rund um das Thema Alkohol, Alkoholkonsum & Alkoholsucht: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.: https://www.dhs.de/suechte/alkohol
Suchthilfeverzeichnis der Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.: https://www.dhs.de/suechte/alkohol
Bundesweite Sucht & Drogen Hotline telefonisch unter 01806 313031: https://www.bundesdrogenbeauftragter.de/service/beratungsangebote/
Online-Selbsthilfe-Portal der AOK: https://www.selbsthilfealkohol.de/Portal
Alkoholberatung „Kenn dein Limit!“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: https://www.kenn-dein-limit.de/alkoholberatung/
Bundesweites Sorgentelefon für Angehörige von Menschen mit Suchtproblemen unter 06062/607 67: https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/gesundheit-und-praevention/suchtberatung/