Was passiert im Polizeiruf Magdeburg?
Nebel, Dunkelheit, Schreie – ein toter Vogel der plötzlich wieder losfliegt, Gartentore, die sich alleine schließen- in diesem Polizeiruf ist das Unheimliche zu gewollt, zu klischeehaft. Deshalb beginnt es besonders grausam. Selbst Rechtsmediziner Manfred Muser ist geschockt, als er die Tote untersucht. So etwas habe er noch nie erlebt, erzählt er Hauptkommissarin Doreen Brasch.
Die Tote ist vor dem Verbrennen gefoltert worden
In dem Dorf im Harz kennt jeder jeden, was nicht so schwer ist. Denn das Dorf stirbt langsam aus – da sind fast nur noch die Alten. Die Tote Tanja Edler war erst vor kurzem in ihre Heimat zurückgekehrt. Und war dann jeden Freitag um 5 Uhr los. Zu einer Art Hexen Frauen Heilkreis. Ihrer Mutter war das nicht geheuer.
Starke Frauen gegen ohnmächtige Männer
Unter den Frauen ist auch eine Ärztin im Dorf, Peggy Sasse:
„Unheimlich ist alles, was man nicht versteht. Dass wir Frauen hier zunehmend die Dinge bestimmen. Suchen sie einen schwachen Mann, der Angst hat vor starken, mutigen Frauen.“
Und von denen gibt es so einige. Alte, frustrierte, hilflose Männer, die keine Lust haben, etwas oder sich zu ändern. Beispielsweise der andere Arzt, Hans Petersen.
„Plötzlich wird hier alles anders. Soll alles schlecht sein, was gut war. Wir sind offen für alles. Aber sie, die Frauen, sind offen für gar nichts. Sie haben die Weisheit mit Löffeln gefressen.“
Dieser Männer-gegen-Frauen-Konflikt überträgt sich sogar auf Kommissarin Brasch und Kriminalrat Uwe Lemp: „Ich habe vor Ihnen manchmal auch Angst“, sagt Lemp.
Zu viele Themen für 90 Minuten
Die Schauspieler in „Hexen brennen“ spielen ihre Rollen durchweg überzeugend. Als Zuschauer bekommen wir einen guten Eindruck davon, wie es ist, in diesem tristen, dunklen Dorf zu wohnen, das langsam vor sich hin zerfällt.
Aber der Polizeiruf aus Magdeburg will zu viel: Schwarze Magie, starke Frauen gegen ohnmächtige Männer, und dann geht es noch um Borkenkäfer. Zu viel für 90 Minuten.