Wieder einmal ist die liebe Nachbarschaft das Thema in einem Tatort. Wobei die gar nicht so lieb ist, die Nachbarschaft. Sodom und Gomorra, je näher man hinsieht.

In der schnöden Vorstadtsiedlung wird einer der Hausbesitzer in seinem Schlafzimmer erschlagen. Vorher hatte er so ziemlich mit allen Nachbarn Streit. Jedenfalls mit den Männern. Die Frauen fanden ihn entweder toll oder wurden von ihm gestalkt. Ergo: jeder Nachbar und jede Nachbarin hat ein Motiv. Aber als erstes geraten natürlich die drumherum wohnenden einsamen und vernachlässigten Hausfrauen unter Verdacht, bei den älteren Herren von der Kripo. Da galoppieren die Vorurteile, und gipfeln in der Pommes-Analogie: „Labbrig ohne Biss, die Wurst total zerbraten. Man sollte nicht fremdgehen.“ Küchenpsychologie beim Frittenessen im Büro.

Und dann ist da noch das Haus, in dem der Mann mit seiner Adoptivtochter und seiner Enkelin wohnt: Sodom und Gomorra, je näher man hinsieht. Also alles ganz normale Vorstadt. Und sogar Kommissar Schenk hat zu Hause Stunk mit seinem Nachbarn. Welch ein Zufall. Und wie abgedroschen. Immer wieder haben die Kommissare immer genau das Problem auch, dass im Tatort gerade Thema ist. Wie einfältig. Ich warte nur drauf, dass mal einer selbst einen ermordet hat. Das wär mal 'ne schicke Rahmenhandlung!

Hat jemand was zum Schreiben zur Hand?

Was diesen Tatort aber wirklich schwierig macht, sind die verschlungenen Familienverhältnisse: So ist zum Beispiel die Stiefenkelin des einen Nachbarn angeblich auch die leibliche Tochter des anderen Nachbarn. Nehmen sie sich Papier und Bleistift zur Hand, es wird unübersichtlich.

Alles sehr gewollt

Zudem haben wir doch erst im Dezember im Tatort „Wendehammer“ die Untiefen der nach Außen beschaulichen Vorstadthölle samt ihren Teufeln, Engeln und Mitläufer zelebriert bekommen. Das lähmt direkt mal die Begeisterung fürs Thema. Auch nervt die onkelhafte Auseinandersetzung der Kommissare mit der verworrenen Nachbarschaftskonstellation. Und so richtig Spannung kommt da auch nicht auf – auch wenn in den Vorzeigegärten der angeblichen Post-Spießer-Generation Tierknochen und Kinderköpfe an den Bäumen hängen. Kinderpuppen-Köpfe, wie man auf den zweiten Blick sieht. Alles sehr gewollt. Ich gebe zwei von fünf Elchen.

  1. Medien berichten von Unglück in Kleinstadt Stromausfall in Spanien und Portugal kostet Familie auf tragische Weise das Leben

    Vom Stromausfall in Portugal und Spanien waren Millionen Menschen betroffen. Drei von ihnen starben einen lautlosen und praktisch unentrinnbaren Tod.

  2. Unicef-Umfrage Gewalt in der Erziehung fällt auf historisches Tief

    Es sind eigentlich sehr gute Nachrichten für Kinder und Eltern: Die Ohrfeige, die „Tracht Prügel“ – das nimmt offenbar immer mehr ab. Aber Vorsicht: Da lauert immer noch einiges.

  3. Kinostart nach tragischem Todesfall Film-Kritik: Wie gut ist der Schlagzeilen-Film „Rust“ geworden?

    „Rust“ hatte Schlagzeilen gemacht, weil beim Dreh die Kamerafrau ums Leben kam. Unsere Kinocheckerin erzählt in ihrer Kritik, wie es ihr beim Schauen ging und wie gut der Film ist.

  4. Ausraster gegen Schiri beim spanischen Fußball-Pokal-Finale Sechs Spiele Sperre für Antonio Rüdiger – clever umgangen?

    Für den Ausraster im spanischen Pokalfinale ist Antonio Rüdiger für sechs Spiele gesperrt worden. Wegen einer vorgezogenen Operation fällt der 32-Jährige aber vorerst sowieso aus.

  5. SWR3 Blog für Good News Danke, Christoph! Nach Hoteleinsturz in Kröv: Familie gibt Sohn Namen des Retters ♥️

    Acht Monate nach dem Einsturz eines Hotels in Kröv hat eine ni8ederländische Familie ihren neugeborenen Sohn nach einem Feuerwehrmann - ihrem Retter – benannt.

  6. „Zwei Schüsse ins Herz. Warum musste mein Onkel sterben“ Dunkles Familienkapitel: Kilian Pfeffer sucht den Mörder seines Onkels

    Journalist Kilian Pfeffer versucht 45 Jahre später den Mord an seinem Onkel zu aufzuklären – und stößt dabei auf unglaubliche Entdeckungen. Hier lesen!