Mord live am Telefon
Birdy rennt um ihr Leben, nur noch wenige Schritte trennen sie von ihrem Auto. Sie wird verfolgt, erzählt sie grade noch ihrer Freundin Laura am Telefon, dann muss diese Freundin zuhören, wie Birdy ermordet wird.
War es einer der Vogeljäger, die sich in einem Forum verabredet hatten, das Vögelchen Birdy zu jagen? Doch Birdy war es gar nicht, die diese Männer um ihr Geld betrogen hat. Ihr nicht mehr genutztes Datingprofil hat jemand gehackt. Und die Vogeljagd geht weiter. Jetzt wird Laura gejagt. Ein Fremder verfolgt sie zur Haustür. Super gemacht! Jede, die nachts schon einmal Schritte hinter sich gehört hat, kennt das Gefühl, dieses angstvolle Kribbeln.
„Zackibacki. Zweiter Köder schwimmt“
Und wie löst man so einen Fall? Klar, die Kommissarinnen Sieland und Gorniak melden sich zum Online-Dating an, um die Verdächtigen zu ködern. Mit einem Klick geht es in eine Realität, geprägt von Tragik, Liebe, Angst, Wut, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Das zeigt sich in der gelungenen Ausstattung von Wohnungen und Häusern ebenso, wie im hilflosen Datinggespräch auf einem fadenscheinigen Sofa. Da wird über Erdnussflips gesprochen, die nicht am Gaumen kleben und über schwere Kreuzworträtsel.
„Die Mukke ist doch nur zum Foltern“
Die Atmosphäre ist teilweise bedrückend, spannend ist der Tatort sowieso. Und witzig, zumindest zwischendurch. Wenn Kommissariats-Chef Schnabel zum „Babysittten“ des jugendlichen Sohnes von Kommissarin Gorniak mit einem Ghettoblaster anrückt. Seine „Entspannungsmusik“ von Peter Alexander, empfindet Aaron als Folter. Aber mit dieser Musik allein sind die Babysittermethoden des Chefs noch lange nicht ausgereizt.
Alwaras Abschied
Wer jetzt allein ist, hat für mich alles, was ein gelungener Tatort braucht und ich werde Alwara Höfels, die damit ihren letzten Auftritt als Kommissarin hatte, sehr vermissen. „Sehr gute Arbeit“, lobt der Chef seine beiden Mitarbeiterinnen. Das finde ich auch und gebe 5 Elche.