Der Einbrecher ist schon im Haus
Wer Kinder hat, der kennt das. Man hat drei Mal gefragt, dreimal gab es ein lautes „Nein“. Und kaum fährt man auf die Autobahn, kommt von hinten aus dem Kindersitz: „Ich muss mal. Ganz dringend.“ Was das mit Krimi zu tun hat? Einiges, denn zurück zuhause flitzt die Kleine auf die Toilette und plötzlich rennt ein Einbrecher an ihr vorbei.
Lockere Schrauben im Tatort
Es ist nicht der erste Einbruch in dieser Gegend. Und es ist nicht das erste Mal, dass man dort einen Verdächtigen schnappt – den man nach dem Verhör wieder laufen lassen muss. Auf Falkes Frage, warum er denn mit einem Schraubenzieher durch diese Siedlung gelaufen sei, antwortet der junge Mann: „Ich habe etwas gegen lockere Schrauben. Und immer, wenn eine Schraube locker ist, dann ziehe ich sie wieder fest. Sind hier irgendwo lockere Schrauben?“, fragt er grinsend.
Der Krimi spitzt sich zu
Die Kommissare Falke und Grosz unterstützen die Einbruchsermittler. Dringend nötig, denn da wühlt schon wieder einer im Dunklen im fremden Erdgeschoss. Plötzlich geht das Licht an, ein Schuss fällt. Der junge Mann, der lose Schrauben nicht leiden kann, ist tot. „Notwehr“, sagt Dieter der Schütze zu den Kommissaren. Gegenüber seinem Bruder allerdings gibt er zu: „Ich habe ihm aufgelauert und das Schwein abgeknallt.“ Die Siedlungsbewohner sind auf Dieters Seite und über die Ermittler ergießt sich ein Shitstorm im Netz.
Die Filmmusik verspricht, was die Handlung nicht hält
Und wie ist diese Treibjagd jetzt? Die spielt sich in einem Waldstück an der Autobahn ab. Eine junge Frau wird von den einen gejagt, von den anderen gesucht. Dabei wird viel hin- und her gerannt, telefoniert, Auto gefahren und Verstecke gespielt. Die Filmmusik steuert dabei drohend und dröhnend auf den Höhepunkt zu. Und wird von der Handlung im Stich gelassen. Das ist alles zu konstruiert.
Schade. Einbrüche sind grade jetzt wieder ein aktuelles Thema. Und wie aus einer Schnapsidee ein tödliches Drama werden kann, aus dem Ansatz hätte man mehr machen können.