Haben wir den Fall nicht schonmal gesehen? Richtig! Der neue Tatort läuft zu Pfingsten erst am Pfingstmontag, 20. Mai. Zur gewohnten Sonntagszeit wird der Jubiläumstatort mit Boerne und Thiel wiederholt. Hier gehts zur aktuellen Tatort-Kritik. ⬇
„Letzter Ausflug Schauinsland“ aus dem Schwarzwald Was sagen Zuschauer zum ungewöhnlichen Ende des Tatorts?
Die psychiatrische Gutachterin Lisa Schieblon wird tot in ihrem Kofferraum gefunden. Alle Beweise deuten auf einen Mann, der bereits im Gefängnis sitzt. Doch war er es wirklich?
Geiselnahme mit Boerne und Thiel am Pfingstsonntag
Professor Boerne wacht in einem Hawaii-Hemd, mit blauem Auge und kaputter Brille alleine auf einer Bowlingbahn auf, wird dann von einem mysteriösen dunklen Wagen verfolgt und landet – ausgerechnet im Polizeipräsidium – mitten in einer Geiselnahme.
Der Typ mit dem Sprengstoffgürtel um den Bauch schleppt Boerne und Thiel aufs Dach und will mit seiner Aktion die Welt retten. Und zwar vor einer außerirdischen Besatzung, zu der seiner Meinung nach auch Boerne und Thiel gehören. Also zu den außerirdischen Echsen in Menschengestalt. Welt retten ist aber nicht, der Attentäter fällt vorher vom Dach, nachdem ein kleiner Hund ihn in die Wade gebissen hat. Das ist aber nicht der eigentliche Mordfall – den gab es schon vorher.
Verschwörungstheoretiker in Münster
Auch der Tote war – wie der Attentäter vom Dach – Anhänger einer Gruppierung von Verschwörungstheoretikern mit dem Namen „Sisundus“. Die glauben, dass Außerirdische schon längst unter uns sind und die Weltherrschaft an sich reißen wollen, damit sie hier leben können. Die Sisundus-Mitglieder sind gechipt, tragen gerne auch mal Aluhut und sind vernetzt über einen Messenger-Dienst, der nicht so einfach von den Behörden abgeschaltet werden kann. Kommt einem doch alles sehr bekannt vor – leider.
SWR3 Tatort-Kritik: Fazit zu „Propheteus“
Es dreht sich also um ein durchaus aktuelles Thema und natürlich gibt’s auch in diesem Fall, was es in Münster-Tatorten eben gibt: Frotzeleien zwischen Thiel und Boerne, sensationell witzige Dialoge und viel Ironie. Und trotzdem, mir war das selbst als eingefleischter Münster-Fan einfach oft too much an Überzeichnung und Klamauk. Beispiel: Da tauchen zwei Men-In-Black-Parodien auf, die nicht Männlein und nicht Weiblein sind, für den Verfassungsschutz arbeiten, selbst wie Aliens sprechen und dann noch „Muster“ und „Mann“ heißen. Sorry, Leute, ich war da raus.
Es wird mit Sicherheit einige geben, für die das großes Tatort-Kino ist, für mich war es das eben nicht. Leider. Deshalb nur 2 von 5 Elchen.