Hat sich der Tatort gelohnt und wie hat euch das ungewöhnliche Ende der Folge gefallen? Das haben wir euch nach der Ausstrahlung unten im Artikel gefragt! 👇
Tatort am 20.05.: „Letzter Ausflug Schauinsland“ zu Pfingstmontag
Der Schauinsland bei Freiburg ist ein beliebtes Ausflugsziel. Ausgerechnet hier wird die Leiche von Psychologin Lisa Schieblon gefunden – im Kofferraum ihres Autos. Die Ermittlungen führen die Kommissare Franziska Tobler und Friedemann Berg in die forensische Klinik. Dort hat Schieblon an einem Gutachten gearbeitet – ihr Patient Hansi Pagel spaltet die Gemüter in der Klinik.
Erster Verdacht der Kommissare Tobler und Berg: Offene Ehe als Mordmotiv?
Die Ermittler starten bei Null. Lisa Schieblon ist erdrosselt worden – zeigt aber keinerlei Abwehrspuren. Auch der Todeszeitpunkt lässt sich nur grob bestimmen. Der erste Weg führt deshalb zu Schieblons Ehemann, der auch Psychologe ist. Die beiden haben eine offene Ehe geführt, was Tobler und Berg erst mal verdächtig vorkommt und zu einigen unangebrachten Kommentaren verleitet.
Professionalität sieht anders aus – vor allem, weil sich ziemlich schnell rausstellt, dass die heißeste Spur wohl eher in die Forensische Klinik führt, in der Schieblon gerade gearbeitet hat.
Tatort Schwarzwald: Hansi Pagel – Psychopath oder Missverstandener?
Schieblons Aufgabe war, ein neues psychiatrisches Gutachten über Hansi Pagel zu erstellen. Er soll seine Frau vergewaltigt und seine Familie tyrannisiert haben – und sitzt seitdem im „Kindergarten für Erwachsene“, wie er die Klinik nennt. Schieblons Gutachten hätte allerdings maßgeblich zu seiner Entlassung beigetragen. Den Ermittlern fehlt also weiter das Motiv. In den Fokus rückt auch Pagels Familie, die ihn lieber in der Klinik haben will, als zurück zu Hause.
SWR3 Tatort-Kritik: Ein Krimi-Ende mit vielen offenen Fragen
Der Freiburger Tatort ist kein Krimi zum Mitraten. Höchstens das Bauchgefühl der sehr geübten Tatort-Fans gibt Hinweise darauf, wer für den Tod von Lisa Schieblon verantwortlich ist. Am Ende lösen nicht mal die Kommissare den Fall richtig, auch wenn sie das denken. Während der Ermittlungen werden aber so viele Nebengeschichten aufgemacht, die dann krampfhaft und teilweise sinnlos weitergeführt werden, dass man am Ende mit mehr Fragezeichen als vorher vor dem Fernseher sitzt.
Dabei sind Thema und Schauplatz grundsätzlich spannend, auch die Charaktere haben Potenzial. Es wurde aber einfach zu wenig draus gemacht – und Tobler und Berg sorgen mit ihren Fragen eher für cringe Momente als für Spannung.
Deshalb gibt’s für „Letzter Ausflug Schauinsland“ 2 von 5 Elchen.