Die 17-jährige Rebecca übergießt den leblosen Körper eines Mannes mit Spiritus und zündet ihn an. Eigentlich will sie sich danach selbst verbrennen. Aber ihre innere Stimme sagt ihr im letzten Moment, dass sie diesmal nicht ihrem „Erzieher“ folgen soll.








Für Perlmann und Blum ist klar: Das völlig verstörte Mädchen muss den Horror erlebt haben. Eine Art Natascha-Kampusch-Geschichte. Rebecca hat offenbar schon im Kleinkind-Alter ihrem „Erzieher“ – so nennt sie tatsächlich ihren Entführer – als Sklavin gedient. Ein menschlicher, völlig verkapselter Roboter, der nur nach strengsten pseudoreligiösen Regeln leben darf: Jeden Tag Sonne-Anbeten, nach eigenartigen Ritualen leben und Computer-Druckschrift per Hand kopieren.
Damit dieser Tatort nicht in einer Psychotrauma-Sitzung absäuft, muss schnell noch ein bisschen Dramatik rein. Offenbar war noch ein zweites, viel jüngeres Mädchen in der Gewalt des „Erziehers“ und Rebecca könnte mehr wissen. Vielleicht lebt dieses Kind noch, aber wo? Dafür muss aber erst mal Rebeccas Seelenpanzer geknackt werden und als Panzerknacker sucht sich Rebecca Perlmann aus. Er wird so eine Art Hilfs-Therapeut und Polizist in einem – das kann nicht gut gehen. Ständig beharkt er sich mit einer sehr nervigen Psychologin, was er nun darf und was nicht.
Dieses Kompetenzgerangel zieht sich durch den Film wie ausgelutschtes Kaugummi und bremst die Handlung immer wieder aus. Ein Tatort, der konsequent so zwischen zweitem und drittem Gang vor sich hin schleicht, dynamisch und modern erzählt ist anders. Auch das Verhältnis der beiden Kommissare bleibt rätselhaft: Im letzten Fall ätzten sich Perlmann und Blum an wie Salzsäure, jetzt können sie offenbar nicht ohne einander. Da fallen solche Sätze wie: „Ich vermisse dich, Perlmann“ und „Ich Sie auch, Frau Blum“ Augenhöhe ist das immer noch nicht.
Einen Lichtblick gibt’s aber tatsächlich, denn Rebecca-Darstellerin Gro Swantje Kohlhof ist in dieser Psycho-Rolle sehr beeindruckend. Dank ihr: Zwei von fünf Elchen