Der Tatort heißt „Verfolgt”, und so geht's dann auch gleich los: Ein schweizer Informatiker läuft in der Innenstadt von Luzern ziellos rum. Seine Frau wird im Auto verfolgt und dann ist plötzlich eine ganz andere Frau tot.
Eigentlich ein schön verwirrender Anfang, und eigentlich hat der Tatort alles, was man so braucht. Ein bisschen Gesellschaftskritik am Bankgeheimnis und Stress mit einer Steuer-CD. Zwischendurch immer mal wieder Beziehungsdramen. Hätte also was werden können, die Geschichte. Wurde sie aber nicht.
Farblose Verdächtige, schlecht produziert
Der Tatort ist in der ersten Stunde wirklich stinklangweilig. Die Kommissare Reto Flückiger (Stefan Gubser) und seine Kollegin Liz Ritschard (Delia Mayer) ermitteln ohne Plan bei farblosen Verdächtigen herum, die hauptsächlich durch mittelmäßige Schauspielleistung auffallen.
Erst gegen Ende nimmt die Geschichte fahrt auf. Es kam mir wirklich so vor, als ob die Autoren viel Zeit überbrücken wollten bis die teure Schießerei und Verfolgungsjagd endlich dran kommen durften. Für mich war's leider keine aufregende Geschichte, nicht mal schön produziert. Alles grau in grau, keine coole Luzerner Landschaft.
„Mittelmäßig, amerikanisch, emotionslos“
Und dann auch noch das: In der Schweiz läuft der Tatort auf Schweizerdeutsch, bei uns am Sonntagabend schlecht nachvertont. Ich hab mich dauernd gefühlt, als ob ein mittelmäßiger amerikanischer Film emotionslos und schlecht lippensynchron übersetzt wurde.
Der Tatort am Sonntag ist also nur was für Hardcore-Tatortfans, denen das alles egal ist. Mir als Schweiz-Fan blutet das Herz.