Ein toter Priester im Tatort Wien
Der Tote, Manfred Gabler, hat im Befreiungsdienst der Kirche gearbeitet. Das heißt, er hat bei den Menschen, die glauben besessen zu sein, den Teufel ausgetrieben. Moment: Im 21 Jahrhundert? Ja. Das gibt es tatsächlich noch. In Deutschland zwar offiziell nicht mehr, dafür aber in der Schweiz und in Österreich. Für den Wiener Tatort-Ermittler Moritz Eisner ist das trotzdem alles völliger Quatsch.
Die Ermittler konzentrieren sich zuerst auf die bieder wirkende, aber anscheinend besessene Natalie. Sie war von Manfred Gabler erfolglos „behandelt“ worden. Eisner und Fellner erleben sie in einem Moment, in dem der Teufel offenbar in ihr steckt. Aber bei der Suche nach einem Motiv kommen sie nicht weiter. Auch bei den anderen, die mit Gabler Kontakt hatten.
Wiener Tatort zwischen Horror und Krimi
Der Tatort ist am Anfang nicht wirklich Krimi, nicht wirklich Horror. Es wirkt manchmal fast wie Satire. Das kann für manche verwirrend wirken und irritieren. Die großartigen Wiener-Schmäh-Dialoge gleichen aber viel aus. „Machts vielleicht bis dahin mal Pause. Sonst bringt euch der Fall noch in Teufels Küche“ (Hubert Kramar als Ernst Rauter)
Aber dann passieren auch bei den Kommissaren Eisner und Fellner unheimlich Dinge: „Ehrlich Moritz – ich hab irgendwie Angst“, gibt Fellner zu.
Auch als Zuschauer lassen einen die Schockmomente ganz schön zusammenzucken. Dazu die Musik, die düsteren Bilder, die Erinnerungen von Fellner, als sie als Kind heimlich bei Geisterbeschwörungen dabei war.
Fazit: Ein sehenswertes „Tor zur Hölle“
Der Wiener Tatort „Das Tor zur Hölle“ ist für alle, die sich gerne gruseln, absolut sehenswert. Vor allem, weil erst in den letzten Minuten klar wird, wer wirklich vom Teufel besessen ist. Wer eine klare Story sucht, könnte das Ganze eher wirr finden.