Ein Wiener Disco-Besitzer, Otto Hübner, wird ermordet – und alle Spuren führen zu Kommissar Moritz Eisner (Harald Krassnitzer). Der hat aber einen Blackout, weiß nichts mehr von besagter Nacht. Ist ihm eine Leitung durchgebrannt oder versucht ein ehemaliger Kollege ihm einen Mord anzuhängen? Eisners Kollegin Bibi Fellner (Adele Neuhauser) tut alles, um ihren Freund zu entlasten und aus der U-Haft zu holen.
Tatort aus Wien: Totales Blackout
Happy Birthday, Moritz! Kommissar Moritz Eisner wird 60 Jahre, alle seine Kolleginnen und Kollegen feiern mit ihm, die Stimmung ist ausgelassen. Und als Eisner am nächsten Tag mit dickem Kopf zum Tatort – einer angesagten Disco in Wien – kommt, denkt man sich erst mal noch nichts dabei. Als die Erinnerungen aber nicht wiederkommen und erste Zeugen auch Eisner selbst belasten, merkt man: Oh oh, hier läuft etwas in die ganz falsche Richtung.
Ist Eisner ein Mord zuzutrauen, um seine Tochter zu beschützen? Hat er sich so vergessen – oder versucht ihm irgendjemand mit Kontakten in die Unterwelt etwas anzuhängen? Klar ist: Wenn ja, dann hat da jemand unglaublich viel Arbeit und Vorbereitung reingesteckt. Wer hat noch eine Rechnung mit Eisner offen?
SWR3 Tatort- und Polizeiruf-Checks
Kommissarin Fellner kämpft im Tatort Wien für „ihren“ Moritz
Wie eng das Verhältnis zwischen den beiden Ermittlern Bibi und Moritz ist, zeigt dieser Tatort ganz deutlich. Zwei Eigenbrötler, die sich gefunden haben. Nach so vielen gemeinsamen Dienstjahren verbindet die zwei eine enge Freundschaft – oder vielleicht sogar mehr? Deshalb ist es für Bibi auch keine Frage, dass sie zu ihrem Freund Moritz steht, selbst als die Tatwaffe in seinem Müll gefunden wird.
Die beiden ermitteln unter Zeitdruck, denn Polizeichef Rauter hat ihnen drei Tage gegeben, um den echten Mörder von Hübner zu finden – länger kann er die internen Ermittler angesichts der erdrückenden Beweislast gegen Eisner nicht raushalten.
SWR3 Kritik zum Tatort aus Wien: „60 Jahre. Bist du deppert?“
Eisner hat in diesem Tatort zu kämpfen. Nicht nur wegen der Ermittlungen gegen ihn, sondern auch mit seinen 60 Jahren. Er sieht seinem Alter und seiner Vergänglichkeit ins Auge – und das ausgerechnet in der Jubiläumsfolge zum 25. Dienstjubiläum des Wiener Kommissars. Diese Melancholie gibt dem sonst sehr schnellen, spannenden und teilweise wirklich lustigen Tatort aber die nötige Tiefe, bringt eine ungewohnt persönliche Note in die Wiener Ermittlungen.
Vor allem der Plottwist am Ende kommt unvorhersehbar und lässt mich als Zuschauerin sehr zufrieden zurück. Diese anderthalb Stunden Tatort am Sonntagabend waren ganz sicher kein Verlust – 5 von 5 Elchen!