„Das ist natürlich das totale Polizistenklischee: Die zwei, die schon alles gesehen haben. Der zynische Moritz und die Bibi, die auf Teflon macht.“
Meret Schade spricht sich über ihre beiden Vorgesetzten aus – sie ist die Assistentin von Bibi Fellner und Moritz Eisner. Irgendetwas hat die junge Meret aus der Bahn geworfen. Gerade sitzt sie beim Polizei-Psychologen.
Tatort Wien: Tod nach dem Rennrad-Training
Es muss um etwas Großes gehen, denn immer wieder wird der Krimi aus Merets Sicht erzählt. Und natürlich hat der aktuelle Fall von Bibi und Moritz damit zu tun: Es geht um einen toten jungen Mann. Er wurde nach dem Rennrad-Training im eigenen Hausflur erstochen. Und schon vorher soll mal jemand versucht haben, ihm was anzutun. Ein alter BMW hatte es auf ihn abgesehen, als er in einer abgelegenen Gegend mit dem Rad trainierte.
Aber das bleibt nicht die einzige Spur. Der Tote hatte nämlich eine steile Karriere in einer Software-Firma gemacht und war wohl extrem erfolgreich. Und beliebt bei allen. Außer bei denen, die durch ihn und die immer effizientere Software Job und Lebensperspektive verloren haben.
Sogar seine eigene Mutter zeigt sich erst unberührt von der Todesnachricht. Aber das hat einen anderen Grund: Die Frau ist schwer dement, und kann den Kommissaren so auch nicht weiterhelfen.
Kleine Romanzen zwischen den Kommissaren
Die Demenz bleibt nicht das einzige Thema, das der Tatort streift. Es geht auch um Drogen. Der Tote hat sich damit leistungsfähiger gemacht. Und um Liebe: Immer wieder werden kleine Romanzen angedeutet, auch wieder zwischen Bibi und Moritz. Aber keine Angst, es bleibt bei großen Worten einer wilden gemeinsamen Nacht. Denn schnell einigen sich beide drauf, dass „man eh zu müd‘ sei“ – was auf wienerisch natürlich tausend Mal charmanter und überhaupt nicht nach Enttäuschung klingt. „Eh klaa!“
Zuerst verwirrend aber dann macht alles Sinn
Dieser Tatort war wirklich schwer zu bewerten. Ich bin gespannt, wie was die SWR3-Community sagen wird. Einerseits sind diese Perspektiv-Wechsel schon interessant, bei denen man immer wieder in die Rolle der Assistentin Meret Schade versetzt wird. Andererseits können die vielen Rückblenden auch verwirren. Im Laufe des Zuguckens war ich erst bei drei Elchen, doch dann kam der Schluss. Dafür geb ich noch einen! Denn plötzlich machen die Rückblenden Sinn.
Man muss sich ein bisschen auf ihn einlassen, auf diesen Tatort, aber dann ist er sehr gut. Am Ende vier von fünf Elchen.
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