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Von Autor/in Leo Eder, Stephanie Geißler (SWR Wirtschaftsredaktion)

Ob Aktien-Anfänger oder Börsen-Guru – ETFs spielen bei vielen Anlegern eine Rolle. Momentan sieht es in dem Bereich aber düster aus. Was tun? Eine Einordnung von Finanzexperten.

ETF ist die Abkürzung für den englischen Begriff „exchange-traded fund“. Dahinter verbirgt sich ein Fonds, der an der Börse gehandelt wird und die Zusammensetzung und Entwicklung eines Wertpapierindex nachbildet. Mithilfe eines Sparplans kann man so mit wenig Geld schon etwas zusammensparen.

ETF-Absturz – jetzt verkaufen oder was tun? Das sagt der Finanzexperte

Wer von euch ETFs in seinem Depot hat, wird es wahrscheinlich schon gemerkt haben: Momentan sieht es an der Front nicht so toll aus. Viele Aktien stehen tief im Minus. Aber: Ihr solltet durchhalten und dem Reiz, schnell alles zu verkaufen, standhalten. Das sagt zumindest Saidi Sulilatu vom Geldratgeber Finanztip langfristig erhole sich die Börse wieder.

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SWR3 Morningshow Saidi Sulilatu: „Sind alles nur kurzfristige Ausschläge“

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Wer von euch ETFs in seinem Depot hat, wird es wahrscheinlich schon gemerkt haben: Momentan sieht es an der Front nicht so toll aus. Viele Aktien stehen tief im Minus. Aber: Ihr solltet durchhalten und dem Reiz, schnell alles zu verkaufen, standhalten. Das sagt zumindest Saidi Sulilatu vom Geldratgeber Finanztip.

Warum die Lage an der Börse gerade so ist, wie sie ist, und was das Ganze mit US-Präsident Donald Trump zu tun hat, erklärt Sulilatu:

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SWR3 Morningshow Saidi Sulilatu: „Trumps Zollpolitik hat an den Börsen für erhebliche Verunsicherung gesorgt“

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Warum die Lage an der Börse gerade so ist, wie sie ist, und was das Ganze mit US-Präsident Donald Trump zu tun hat, erklärt Saidi Sulilatu vom Geldratgeber Finanztip.

Finanzexperte: Jetzt mit ETFs anfangen und was für die Altersvorsorge tun

Jetzt stellt sich die Frage: Wenn man noch keine ETFs hat – sollte man sich dann jetzt vielleicht welche zulegen? Man sollte sich dabei langfristig orientieren, so Sulilatu, und 15 Jahre und mehr vorausdenken – da spielten so kurzfristige Entwicklungen wie momentan keine Rolle.

Langfristig ist so ein Aktien-ETF, wenn er denn weltweit breit gestreut ist, über 15 Jahre und mehr, gerade für die Altersvorsorge, immer im Plus und hat auch zum Beispiel die Inflation über lange Zeiträume immer deutlich geschlagen.

Verbraucherzentrale: Wann man sich gegen ETFs als Anlage entscheiden sollte

ETFs sind in aller Munde und werden gerne als das wichtigste und niederschwelligste Anlageinstrument genannt. Heißt das, jede und jeder sollte unbedingt in ETFs anlegen? Nein, auf keinen Fall, sagt Finanzexperte Niels Nauhauser von der baden-württembergischen Verbraucherzentrale – es komme ganz auf die persönliche Lebenssituation an.

Wer zum Beispiel noch Schulden abzahlt oder Eigenkapital für den Hausbau anspart, sollte laut Nauhauser die Finger von ETFs lassen. Man sollte Geld „übrig haben“, das man mindestens die nächsten fünf Jahre nicht braucht – denn ETFs schwanken so im Wert, dass man sie nicht flexibel zu jedem gewünschten Zeitpunkt abstoßen kann, um das Geld aus dem Erlös für andere Anschaffungen zur Verfügung zu haben.

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Nachrichten Niels Nauhauser: Wieso es bei ETFs wichtig ist, langfristig anzulegen

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Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale BW erklärt, wieso man ETFs langfristig anlegen sollte.

Drei Tipps zum Anlegen mit ETFs

Bei der Anlage mit ETFs setzt Nauhauser auf drei Tipps:

  • breit gestreut
  • niedrige Kosten
  • Geduld haben

Im Audio erklärt er, was das genau heißt:

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Nachrichten Niels Nauhauser: Drei goldene Regeln beim Anlegen

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Finanzexperte Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale BW teilt seine drei goldenen Regeln bei der Anlage mit ETFs: breit gestreut, niedrige Kosten und Geduld.

Depot für ETFs anlegen: Neo-Broker, Direktbank oder Filialbank?

Wer ETFs kaufen möchte, braucht ein Depot. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten – und große Preisunterschiede.

Zunächst einmal bietet jede Bank und Sparkasse Depots und den Kauf von ETFs an – diese sogenannten Filialbanken beraten aber nicht zu ETFs, sie verkaufen lieber aktiv verwaltete Fonds und Versicherungen, wo es mehr Provision gibt. Man muss die ETFs also selbst heraussuchen und dann kann man die kaufen. Filialbanken verlangen als Provision zum Teil ein Prozent der Summe, die ich investiert habe. Käufe über das Onlinebanking der Bank sind günstiger.

Dann kann man aber gleich zu den noch preiswerteren Internetbanken gehen, auch Direktbanken oder Broker genannt. Preisvergleiche gibt es bei der Stiftung Warentest oder bei kommerziellen Vergleichswebsites. Für die Auswahl des Anbieters hat die Verbraucherzentrale ein paar Tipps:

Angebot mehrerer Handelsplätze

Wer die Kosten minimieren will, findet bei allen bekannten Direktbanken günstige Konditionen. Bei den Neo-Brokern, die mit kostenlosen Trades werben, sollte man sich einen Broker suchen, der den Handel nicht nur mit seinem Kooperationspartner abwickelt, sondern bei dem man auch über etablierte Handelsplätze wie Xetra oder Börse Frankfurt handeln kann.

Manche Neo-Broker arbeiten oft nur mit einem oder zwei Handelsplätzen zusammen, das ist ihr Geschäftsmodell: Sie bündeln die Orders ihrer Kunden und Kundinnen und geben diese dann lediglich an einen Handelsplatz weiter – das kann laut Niels Nauhauser gutgehen – wenn es aber dann bei diesem einen Handelspartner hakt, kann das ärgerlich sein.

Auf Einlagensicherung achten

Neo-Broker wie Scalable und Trade Republic legen Kontoguthaben zum Teil in Geldmarktfonds an. Damit sind etwas höhere Risiken verbunden als mit Einlagen. Wenn viel Geld auf dem Konto liegt, dann unbedingt einen Anbieter aussuchen, wo das Geld auf dem Verrechnungskonto vollständig der Einlagensicherung unterliegt.

Hier empfiehlt es sich, explizit auf die deutsche Einlagensicherung zu achten, sagt Nauhauser. Ob das bei meinem auserwählten Anbieter der Fall ist, kann ich auf der Internetseite der EdB (Entschädigungseinrichtung deutscher Banken) nachschauen.

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Nachrichten Niels Nauhauser: Wieso ein Depot bei einer deutschen Bank besser ist

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Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale BW erklärt, wieso meine seine ETFs besser in einem Depot bei einer deutschen Bank haben sollte.

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Leo Eder
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Stephanie Geißler (SWR Wirtschaftsredaktion)
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