Die Gewalt gegen Frauen in Australien eskaliert: Seit Anfang des Jahres wurden mindestens 28 Frauen getötet – das sind fast doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Premierminister Anthony Albanese spricht von einer „nationalen Krise“ und hat angekündigt, was die Regierung jetzt unternehmen will.
Finanzielle Hilfe für Frauen, um aus gewaltsamer Beziehung zu kommen
So soll das Hilfsprogramm „Leaving Violence“ zusätzliche 925 Millionen Australische Dollar (etwa 560 Millionen Euro) bekommen. Mittels des „Leaving Violence“-Programms können Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt sind, in Zukunft rund 3.000 Euro Soforthilfe erhalten, um ihrer gewaltsamen Beziehung zu entkommen.
Gewalt gegen Frauen: Hilfsangebote in Deutschland
Gewalt an Frauen: Gesetz gegen Deepfake-Pornografie in Australien
Außerdem soll Deepfake-Pornografie per Gesetz verboten werden, kündigte Albanese an. Damit soll die Verbreitung von pornografischen Videos, Fotos oder Audios, die mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt wurde, strafrechtlich geahndet werden. Speziell gehe es um Inhalte, in denen gewalttätige und frauenfeindliche Szenen gezeigt werden.
Der Zugang von Kindern zu pornografischem Material soll ebenfalls erschwert werden. Mit all den Maßnahmen will die Regierung laut Albanese zudem gegen „toxische männliche extremistische Ansichten“ vorgehen.
Toxische Beziehung – Merkmale & Anzeichen erkennen
Mithilfe von Künstlicher Intelligenz können Fotos, Videos oder Audios täuschend echt gefälscht werden. Diese können dann zum Beispiel zur Erpressung mit Pornobildern genutzt werden.
Gewalt an Frauen in Australien: ganzes Land in Trauer
Mitte April hatte ein 40-jähriger Mann in einem Einkaufszentrum im Stadtteil Bondi Beach in Sydney sechs Menschen getötet, darunter fünf Frauen. Den Ermittlern zufolge hatte es der Täter gezielt auf Frauen abgesehen.
Erst am Sonntag war ein 35-Jähriger im Bundesstaat Western Australia offiziell des Mordes an einer 30-jährigen Frau angeklagt worden. Zuvor waren allein in der Stadt Ballarat nordwestlich von Melbourne innerhalb von nur zwei Monaten drei Frauen durch geschlechtsspezifische Gewalt ums Leben gekommen.
Die Todesfälle stürzten das ganze Land in Trauer und lösten eine Welle von landesweiten Protesten aus. Überlebende häuslicher Gewalt, Hilfsdienste, Frauen und Männer forderten vergangene Woche bei Großdemonstrationen in mehreren Städten strengere Gesetze zum Schutz von Frauen.