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Cornelia Stenull
Cornelia Stenull

Über den Bahamonde-Schnabelwal weiß fast niemand etwas. Dieser Wal ist so selten, dass er im Meer noch nie lebend gesichtet wurde. Maori sollen mithelfen, Antworten zu bekommen.

Dieses männliche Tier ist etwa fünf Meter lang, hat eine schlanke Körperform und eine schnabelartige Schnauze – daher sein Name: Bahamonde-Schnabelwal. Und das ist fast schon alles, was über diese Walart bekannt ist. Für die Wissenschaft ist es deswegen eine Sensation, dass so ein Tier – leider tot – Anfang Juli an einem Strand der Südinsel von Neuseeland gefunden wurde. Biologen hoffen, weitere Antworten zu bekommen, indem sie das Tier genau sezieren.

Bahamonde-Schnabelwale sind eine der am wenigsten bekannten Großsäugetierarten der Neuzeit. Aus Sicht der Wissenschaft und des Tierschutzes ist das eine riesige Sache.

Erste Proben von dem Tier wurden bereits an die Universität Auckland geschickt. Der Wal wird derzeit in einem Kühlhaus gelagert bis über die nächsten Schritte entschieden ist.

Maori: Wale sind für Neuseelands Ureinwohner mehr als Tiere

Unterstützung bekommen die Forscher von neuseeländischen Ureinwohnern. Die Maori sollen hinzugezogen werden, damit dem Tier der angemessene Respekt entgegengebracht werde, hieß es. Für die Maori sind Wale mehr als Tiere: Sie sehen eine direkte Verbindungslinie zwischen sich und den Meeressäugern und betrachten sie als ihre Vorfahren. Zusammen mit anderen indigenen Inselbewohnern im Südpazifik hatten Maori-Anführer im April 2024 Wale zu juristischen Personen erklärt.

Erster Schnabelwal im Jahr 1874 dokumentiert

Zum ersten Mal wurde diese Walart im Jahr 1874 von Forschern dokumentiert. Anhand eines Unterkiefers und zweier Zähne, die auf Pitt Island (gehört zu Neuseeland) gesammelt wurden, wurde diese Art beschrieben.

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Nachrichten Darum ist der angeschwemmte Wal eine Sensation für die Wissenschaft

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Darum ist der angeschwemmte Wal am Strand von Neuseeland so eine Sensation für die Wissenschaft.

Der Bahamonde-Schnabelwal heißt mit wissenschaftlichem Namen Mesoplodon traversii. Seit dem ersten Fund vor rund 150 Jahren wurden weltweit nur sechs Exemplare beziehungsweise Teile von diesen Walen dokumentiert. Alle Funde – bis auf einen aus Chile – stammten aus Neuseeland, heißt es von der Naturschutzbehörde Neuseeland (DOC). Noch nie wurde ein Bahamonde-Schnabelwal lebend gesichtet.

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