Stand
Autor/in
Jens Grotegut
Onlinefassung
Felix Lorenz
SWR3-Redakteur Felix Lorenz vor einer Holzwand.

Amazon trägt dick auf: Nachdem der Prime Day dieses Jahr eigentlich schon im Juli abgefrühstückt war, gabs im Oktober eine zweite Runde vom Rabattbuffet. Und hier die Betriebsanleitung:

Keine Lust auf viel Gelaber? Hier gehts direkt zum Fallbeispiel. 🤝

Amazon Prime Day – Schnäppchenjagen einfach gemacht 

Schon in den letzten Jahren gab es zusätzlich zum Schnäppchentag im Sommer einen zweiten im Herbst. Aber wann ist ein Schnäppchen wirklich ein Schnäppchen? Ein Blick ins Netz lässt zuweilen den Blutdruck manches Schnäppchenjägers in die Höhe schnellen. 30 Prozent hier gespart, 50 Prozent da ... 

Nun ist es kein Geheimnis, dass manche Preise extra kurz vor dem krassen Rabatt angehoben werden, um die vermeintliche Ersparnis in die Höhe zu treiben.

Aber: Es gibt ein paar nützliche Helfer, mit denen wir zum Beispiel bei Amazon-Angeboten checken können, ob es wirklich ein Schnäppchen ist. Jens Grotegut aus dem SWR3 Schnäppchenjäger-Team (ja, wir haben so was bei SWR3) hat sich mal auf die Suche gemacht. 👇

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SWR3 Now Amazon Prime Day – wann ist ein Schnäppchen ein Schnäppchen?

Dauer

Es gibt ein paar nützliche Helfer, mit denen wir zum Beispiel bei Amazon-Angeboten checken können, ob es wirklich ein Schnäppchen ist. Jens Grotegut aus dem SWR3 Schnäppchenjäger-Team.

Kamel was? Mit diesem Tool kann man Preise verfolgen

Camelcamelcamel.com heißt die Seite und kommt aus den USA. Ein amerikanischer Programmierer hat diese vor 16 Jahren gestartet und fand den Namen vielleicht einfach witzig. (Wir geben dem Ganzen eine 5 von 10 auf der Witzigkeits-Skala). Die Seite gibts immer noch und ist ein sogenanntes Preistracking-Tool.

Man nehme also ein Amazon-Angebot. Macht Copy und Paste im Browser und kopiert es auf camelcamelcamel.com – und dann sehe ich, was das Angebot im letzten Jahr denn so gekostet hat und was der günstigste Preis bei anderen Online-Händlern ist. Ist es überhaupt ein Schnäppchen oder eben nicht?

Prime Day = Schnäppchen Day? Ein Fallbeispiel

Machen wir’s mal praktisch. Zum Beispiel ein Smartphone eines bekannten Herstellers, angeblich 30 Prozent günstiger. Statt 255 Euro nur noch 179 Euro. Klingt doch super! 

Wir wenden also an, was wir gelernt haben – Copy und Paste und ... von wegen 255 Euro. Davor waren es 240 Euro. Ende August gab es das schon mal bei Amazon für unter 200 Euro. Mitte Juli sogar kurz für 179 Euro! (Da fand der erste Prime Day dieses Jahr statt.)

Fälschungen werden immer besser 4 Tipps, wie du Fake Shops erkennst

Fake Shops sind auf den ersten Blick schwer von seriösen Online-Verkaufsplattformen zu unterscheiden. So erkennst du trotzdem die unseriösen Anbieter.

Also kein doch Schnäppchen vom Prime Day? Fazit

Moment, ganz so schnell geht es nicht! Zwischendurch war es auch mal bei knapp 300 Euro. Und wenn man jetzt die normalen Preisvergleichsportale wie Geizhals.de oder Idealo.de nimmt: Unter 205 Euro bekommt man es gerade nirgendwo sonst. Also, wenn man jetzt gerade das Handy haben will, ist der Preis schon ziemlich gut.

Allerdings vermitteln einem die durchgestrichenen 255 Euro einen teureren Durchschnittspreis und so einen höheren Rabatt, als es eigentlich ist. Es ist also tatsächlich ein gutes Angebot, der Rabatt wurde trotzdem etwas künstlich in die Höhe getrieben.

Quishing statt Phishing Vorsicht vor Abzocke mit QR-Codes – warum ihr nicht alles scannen solltet

Ein QR-Code erspart die Suche nach der richtigen Webseite. Betrüger nutzen das aus, um an unsere Daten zu kommen – zum Beispiel in Basel an Parkuhren. Wie ihr euch schützen könnt:

Gibts auch eine deutsche Alternative zu diesem Kamel-Dings?

Aber natürlich! Keepa.de zum Beispiel – da gibt es sowohl eine kostenlose App als auch eine Browsererweiterung. Installiert man diese, sieht man das normale Amazon wie sonst auch – nur unter dem Preis sieht man jetzt direkt einen Graphen, der zeigt, wie sich der Preis im letzten Jahr entwickelt hat.

Amazon – Keepa ... wollen die nicht alle einfach Geld verdienen?

Machen sie auch. Bei Keepa zum Beispiel so, dass sie Geld bekommen, wenn ich über ihre App oder Browsererweiterung was kaufe. Da ist es aber egal, ob Schnäppchen oder teuer. Also ein Win-Win für die und für uns.

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Felix Lorenz
SWR3-Redakteur Felix Lorenz vor einer Holzwand.

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