So, jetzt müssen wir leider mal ganz ehrlich zu uns selbst sein: Der Sommer ist definitiv durch! Aus Sicht der Meteorologen hat der Herbst schon am 1. September angefangen, kalendarisch seit dem 22. September und die Wetteraussichten sprechen auch nicht gerade dafür, dass es jetzt nochmal so richtig schön warm wird.
Viel eher machen wir uns Gedanken über neue Regelungen bei Winterreifen oder wie wir irgendwie die kommenden Monate rumkriegen, ohne in totalen Herbstblues zu verfallen. Es ist einfach so: Nach warm kommt – genau – heizen!
Und vielleicht habt ihr euch ja auch schon – gerade wenn ihr Mieter seid – gefragt, wann euer Vermieter die Heizung (endlich) anschaltet. Da gibts doch sicher ein Gesetz in Deutschland für, oder? Klären wir!
- Ab wann muss mein Vermieter die Heizung anmachen?
- Was mache ich, wenn der Vermieter einfach nicht heizt?
- Muss der Vermieter für bestimmte Mindesttemperaturen sorgen?
- Auf welche Kosten musst du dich in dieser Heiz-Saison einstellen?
- So kannst du Heizkosten sparen
Neu ab Oktober: An diesem Tag wird die Uhr wieder umgestellt!
Ab wann muss mein Vermieter die Heizung einschalten?
Und gleich mal die erste Überraschung: Nein, es gibt kein Gesetz, das regelt, wann die Heizperiode beginnt und endet. Vielmehr steht das meistens im Mietvertrag. Falls da nichts drinsteht, dann sagt man allgemein, dass die Heizperiode vom 1. Oktober bis zum 30. April dauert.
Hintergrund ist, dass es in der Rechtssprechung viele Urteile dazu gibt, wo sich eben dieser Zeitraum herauskristallisiert hat. Also kein Gesetz, aber schon mal was mit Gericht. Der Jurist in uns darf aufatmen! 😉
Übrigens ist das so, dass auch außerhalb der Heizperiode der Vermieter durchaus heizen muss, wenn es kalt ist. Es gibt zum Beispiel ein Gerichtsurteil vom Landgericht Kassel. Danach muss der Vermieter heizen, wenn die Zimmertemperaturen unter 16 Grad liegen, beziehungsweise zwei Tage in Folge unter 18 Grad.
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Was mache ich, wenn der Vermieter einfach nicht heizt?
Sicher ein wirklich unschöner Fall. Aber es gibt ja ein Zauberwort, bei dem Vermieter schnell hellhörig werden: Mietminderung. Und in so einem Fall, also wenn der Vermieter einfach nicht heizt, kannst du auch tatsächlich damit drohen.
Wichtig ist, dass du dem Vermieter eine Frist setzt, um eben diesen Mangel zu beheben. Wenn er das dann nicht tut, geht es darum, wie hoch diese Mietminderung ausfallen darf. Das ist immer vom Einzelfall abhängig, auch davon, wie kalt es in der Wohnung ist.
Bevor du diesen Schritt gehst, solltest du dich aber auf jeden Fall von einem Anwalt oder zum Beispiel vom Mieterverein beraten lassen.
Und wo wir schon mal beim Thema Pflichten von Mietern und Vermietern sind, wollen wir dir diesen Artikel auch ans Herz legen:
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Heizen: Muss der Vermieter für bestimmte Mindesttemperaturen sorgen?
Und gleich nochmal eine Überraschung für alle, die Gesetze mögen: Auch die Temperaturen, mit der der Vermieter mindestens die Heizung betreiben muss, sind nicht vom Gesetzgeber geregelt. Aber auch hier gibt es viele Urteile von Gerichten dazu, und so haben sich dann bestimmte Mindestwerte eingebürgert:
Der Vermieter muss die Heizung so einstellen, dass du als Mieter in der Wohnung Mindesttemperaturen zwischen 20 und 22 Grad erreichen kannst. Das gilt dann von 6:00 Uhr bis 23:00 Uhr. Nachts reichen auch 17 bis 18 Grad aus. Noch kälter sollte es auch nicht werden, weil dann einfach die Gefahr von Schimmelbildung steigt.
Und Schimmel kann ein echt großes Problem werden. Nicht nur für deine Gesundheit, sondern auch für den Geldbeutel. Dann nämlich, wenn es zu einem Rechtsstreit mit dem Vermieter kommt, wer Schuld ist, dass sich in der Wohnung Schimmel gebildet hat. Alle wichtigen Infos haben wir deshalb für dich in diesem Artikel zusammengefasst. 👇
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Heizkosten: Wie werden sich die Kosten in diesem Winter entwickeln?
Im vergangenen Jahr sind die Preise schon gefallen, und die gute Nachricht ist, dass Heizen wohl noch mal günstiger für dich als Verbraucher werden wird. Aktuelle Zahlen hat die gemeinnützige Beratungsgesellschaft CO2Online berechnet. Sie wird unter anderem vom Bundeswirtschaftsministerium unterstützt.
Darüber hat auch SWR3 Moderator Dennis Tinat mit SWR3 Wirtschafts-Redakteur Nico Rau gesprochen! 👇
- Wenn du mit Erdgas heizt, könntest du 25 Prozent günstiger wegkommen als im vergangenen Jahr. In Deutschland heizt rund die Hälfte der Haushalte mit Erdgas.
- Und mit einer Wärmepumpe kannst du knapp 20 Prozent der Heizkosten im Vergleich zum Vorjahr sparen.
- Wenn Du allerdings Fernwärme-Kunde bist, sieht es nicht so gut aus. Laut den Beratern könnten dort die Kosten um rund 20 Prozent steigen. Als Gründe dafür nennen sie intransparente Preise und ein Markt, der einfach unzureichend reguliert ist. Unsere Kollegen von Plusminus haben sich in diesem Podcast genau mit dieser Problematik beschäftigt.
Was kann ich als Mieter tun, um Heizkosten zu sparen?
Das sind für ganz viele Menschen also schon mal gute Aussichten! Doch es gibt sogar noch ein paar einfache Dinge, die du selbst tun kannst, um einfach Heizkosten zu sparen – auch wenn du Vermieter bist. Angefangen vom Herunterregeln der Raumtemperatur über Spar-Duschköpfe bis hin zu smarten Heizungsthermostaten.