Am Blue Monday (20. Januar) – der als traurigster Tag des Jahres gilt – haben uns viele von euch erzählt, was euch gerade Sorgen bereitet – aber auch, was euch glücklich macht.
Wir haben mit dem Zukunftsforscher Johannes Kleske gesprochen: Verrohung der Gesellschaft und ständig Nachrichten, die einem Angst bereiten. Wie können wir da positiv in die Zukunft blicken? Johannes Kleske hat uns verraten, wie er es schafft, bei allen negativen Nachrichten, bei all der Sorge vor der Zukunft eben nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern daraus sogar Energie zu ziehen.
Was kann ich tun, wenn ich Angst vor der Zukunft habe?
Es kommt wohl bei jedem von uns einmal ein Punkt, an dem wir uns fragen, was die Zukunft so bringt und nicht immer können wir da gelassen darauf blicken. Das geht auch Johannes Kleske sicherlich nicht anders. Dennoch hat er für sich ein Denkmuster erarbeitet und praktiziert das auch in Beratungen von Unternehmen oder Organisationen. Es soll dabei helfen, sich von den Ängsten zu lösen und wieder ins Handeln zu kommen. Denn das, so Johannes Kleske, würde uns abhanden kommen, wenn wir die Angst und die Probleme ins Zentrum unserer Gedanken setzen.
- 💡Denke über die Zukunft nach, OHNE ein Problem zu sehen.
- 💡Überlege dir, wie du dir dein Leben in zehn Jahren vorstellst, wenn du aktuelle Einflüsse vorerst außen vor lässt.
- 💡„Was wäre wenn“-Überlegungen erlauben einem, offen zu denken. Das ist der erste Schritt.
- 💡Danach: „Die Umdrehung vom Problem in die Utopie“. So können wir uns in diesem Gedankenexperiment immer mehr der Realität zuwenden und zur Gegenwart wandern.
- 💡Stelle dir die Frage: Was musst du tun, um diese Zukunft zu erreichen?
- 💡„Der dritte Part wäre, aus der Zukunft immer wieder in die Gegenwart zu denken.“ Also immer wieder darauf zu blicken, was wir schon erreicht haben und was noch zu tun ist.
Was müssten wir tun, um diese Zukunft zu erreichen?
Wenn wir uns überlegen, wie wir uns in 10 Jahren unser Leben vorstellen, wären Menschen um uns, die wir mögen, vielleicht die Familie und die Kinder, die freudig auf der Straße spielen und gesund sind. Vielleicht gibt es aber auch noch konkretere Vorstellungen wie den Job, den man irgendwann einmal machen möchte.
Wenn wir bei dem Beispiel bleiben, dann könnte ein erster Schritt in diese Zukunft sein, dass wir tätig werden. Wir könnten eine Whatsapp-Gruppe mit den Nachbarn erstellen, mit denen man sich eh gut versteht, um auch dauerhaft ein gutes Verhältnis zu haben. Johannes Kleske hat solch eine Whatsapp-Gruppe in seinem Haus:
Aber auch den Job, den wir einmal ausüben wollen, können wir uns vor Augen führen. Vielleicht wollen wir einmal als Handwerker auf Baustellen mit Kollegen gemeinsam an spannenden Projekten arbeiten. Eine Ausbildung in dem Bereich würde uns dem Ziel sehr viel näher bringen. Und damit heißt es für uns:
Raus aus der Komfortzone!
Wenn wir darauf warten, dass andere diese Whatsapp-Gruppe für uns gründen, wird es vielleicht nie eintreten. Wenn wir keine Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz verschicken, dann wird es schwer mit der Ausbildung. Selbst tätig zu werden, in die Handlung kommen und beginnen, aktiv seine Zukunft zu gestalten, das sei ein weiterer Schritt. So können wir es schaffen, schon heute an einem positiveren Morgen zu arbeiten, denn Johannes Kleske sagt: „Der dritte Part wäre, aus der Zukunft immer wieder in die Gegenwart zu denken.“ Also immer wieder darauf zu blicken, was wir schon erreicht haben und was noch zu tun ist, um dort hinzukommen. Diese positive Haltung sorgt für ständigen Antrieb und letztlich auch für Hoffnung.
Am Blue Monday gab es natürlich eine neue Ausgabe von „Tuten Gag“. Wie passend, oder?
Zukunftsangst durch Nachrichten
Wie können wir daraus auch Positives mitnehmen, wenn wir auf die Welt blicken mit der schrecklichen Tat in Aschaffenburg oder den Sorgen vor der zweiten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump oder dem Ergebnis der bevorstehenden Bundestagswahl?
Auch da ist Johannes Kleske mit seinem Konzept überzeugt, dass es dafür sorgen kann, nicht nur den Zukunftsvorstellungen anderer zu folgen, die Macht damit abgeben, sondern uns selbst wieder ermächtigen.
Neben Nachrichten, die Angst machen, haben wir für euch eine Feel good Zone geschaffen:
#feelgoodzone SWR3 Blog für Good News – hier gibts nur gute Nachrichten!
Jeden Tag passieren auf der Welt schöne, rührende und lustige Dinge! Auf anderen News-Seiten gehen diese kleinen bunten Geschichten vielleicht unter, bei uns nicht! Wir sammeln hier Good News für dich – willkommen in unserer #feelgoodzone!
Du hast deine Zukunft in der Hand!
Der Tipp des Zukunftsforscher: Sich selbst einmal folgende Fragen stellen.
Was können wir konkret tun, wenn wir Sorge vor der Zukunft haben? Wir können aufstehen und recherchieren: Gibt es Gruppen, die sich treffen, die meine Interessen vertreten? Oder gibt es vielleicht eine Organisation, bei der ich helfen kann?
Damit tun wir etwas, um uns selbst zu befähigen. Wir machen uns frei und sind wieder handlungsfähig. Das sei wichtig, um an einer gemeinsamen Zukunft aktiv mitzuwirken.
Wenn euch Nachrichten dennoch Angst machen, haben wir hier noch weitere Tipps, wie ihr damit umgehen könnt:
Wird es dir zu viel? Sorgen oder Angst: 5 Tipps, wenn die Nachrichten dich fertigmachen
Es ist keine Schande, sich von den Nachrichten bedrückt zu fühlen. Wir geben dir Tipps, mit denen du für Ausgleich sorgst.