In Deutschlands privaten Haushalten landen jährlich etwa 230.000 Rinder in Form von Wurst- und Fleischware in der Tonne. Doch nicht immer müssen Nahrungsmittel sofort entsorgt werden, nur weil das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) abgelaufen ist. Viele Lebensmittel sind noch Monate nach Ablauf des MHD verzehrbar:
Was bedeutet Mindesthaltbarkeitsdatum eigentlich genau?
Laut Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung heißt das, dass das Produkt ab diesem Zeitpunkt anfängt seine „spezifischen Eigenschaften“ zu verlieren. Also: Farbe, Geschmack, Geruch und Nährwerte. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist also eher eine „Qualitätsgarantie“ und wird deshalb auch von jedem Hersteller selbst festgelegt.
Anders ist das beim sogenannten „Verfallsdatum“. Dieses gibt an, ab wann das Produkt krank machen könnte. Das Verfallsdatum muss nur auf den leicht verderblichen Lebensmitteln stehen wie Fleisch oder Fisch.
Gibt es keine Möglichkeit, die Bezeichnung MHD zu ändern, damit es die Leute besser verstehen…?
Es gibt viele Ideen und Forderungen, zum Beispiel neben dem Mindesthaltbarkeitsdatum auch das Verfallsdatum auf die Verpackung zu schreiben. Die Initiative Zu gut für die Tonne hat zum Beispiel die Idee, dass weniger Produkte mit dem MHD versehen werden. Zur Erklärung: Es gibt eine Liste von Lebensmitteln, die von der MHD-Draufschreibe-Pflicht befreit sind: Obst zum Beispiel, oder Gemüse. Auf diese Liste will die Initiative mehr Lebensmittel draufschreiben. Die Umweltschützer von WWF fordern, auf Lebensmittel zusätzlich das Herstellungsdatum zu schreiben, damit alle selbst überprüfen können, wann sie verdorben sein könnten.
Oder: wir machen es einfach so wie die Amerikaner. Die sagen zum MHD nämlich: „Best Before …“, heißt übersetzt: „schmeckt am besten bis zum…“. Ein kleiner psychologischer Trick: gemeint ist genau das gleiche – aber das Gefühl, es geht NUR um den Geschmack, ist ein anderes, als wenn man denkt: es ist ab dann verdorben.
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