Sechs Jahre vor seinem Tod hatte Prince an Songs gearbeitet, die aber bisher nie veröffentlicht wurden. Der Musiker hat das Album Welcome To America damals zwar schon mit einer großen Tournee angekündigt, es dann aber doch in seinem Archiv verschwinden lassen. Jetzt ist es soweit: Am 30. Juli erscheint das posthume Prince-Album Welcome 2 America. Themen des Albums sind politische Spaltung und der Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit. Im Jahr 2010 sagte er darüber: „Die Welt ist voller Fehlinformationen. […] Wir müssen in den schwierigen Zeiten, die vor uns liegen, unerschütterlich im Glauben bleiben.“ Vor über zehn Jahren schrieb Prince also ein Album, das thematisch nie so gut in die Zeit gepasst hat, wie ins Jahr 2021.
Das erste der zwölf jahrelang unveröffentlichten Lieder von Prince' neuem Album ist der namensgebende Song Welcome 2 America, in dem es um die Oberflächlichkeit der Sozialen Medien und die Reality-TV Promi-Kultur in Amerika geht.
Live-Highlight: Neu veröffentlichte Prince-Show aus Los Angeles
Neben dem verschollenen Prince-Album Welcome To America erscheint am 30. Juli auch ein bisher ebenfalls unveröffentlichter Live-Mitschnitt von einem Konzert aus Los Angeles. Kurz nachdem er sein Album Welcome To America fertig geschrieben hatte, ging Prince auf eine gleichnamige Tour durch verschiedene US-Städte. Eine dieser Shows fand am 28. April 2011 im The Forum in LA statt.
Mit dabei sind Prince‘ Hits Purple Rain, 1999 und Kiss, aber auch besondere Cover-Versionen wie den 70er-Jahre-Funky-Klassiker Play That Funky Music. Nach der Tour entschied sich Prince, das Album erst einmal nicht zu veröffentlichen. Ohne Begründung.
Ein weiterer Song des neuen Prince Albums ist Hot Summer, der nach einem Gitarren-Riff am Anfang zu einem Prince-Party-Song wird.
Prince – Welcome 2 America Trackliste
- Welcome 2 America
- Running Game (Son of a Slave Master)
- Born 2 Die
- 1000 Light Years From Here
- Hot Summer
- Stand Up and B Strong (Soul Asylum Cover)
- Check The Record
- Same Page, Different Book
- When She Comes
- 1010 (Rin Tin Tin)
- Yes
- One Day We Will All B Free
Prince – ein Leben für die Kunst
Am 21. April war der fünfte Todestag von Prince. 2016 starb er mit 57 Jahren an einer versehentlich eingenommenen Überdosis Schmerzmittel. Gefunden wurde er im Tonstudio seiner Villa. Zu seinem fünften Todestag hatten tausend Prince-Fans die Möglichkeit Blumen auf sein Anwesen zu bringen und seine Urne zu besichtigen. Prince, das musikalische Genie, vermischte verschiedene Musikstile miteinander, wie niemand vor ihm: Pop, Soul, Funk, Rock und R&B. Er war ein Perfektionist – und auch etwas größenwahnsinnig. Aber das gehört wohl bei einer Legende dazu.
Nach einem Streit mit seiner Plattenfirma schrieb er sich bei einem Auftritt Slave, also Sklave, auf die Wange. An seinem 35. Geburtstag änderte Prince seinen Künstlernamen in ein unaussprechliches Symbol und wurde von den Medien als The Artist Formerly Known As Prince bezeichnet – der Künstler, der früher als Prince bekannt war. Eine große Rolle in der Kunst von Prince spielte Sex. Als Thema von Songs, bei den Bühnenshows und seinen Outfits.
Purple Rain – die Geschichte hinter Prince großem Hit
Mit Purple Rain gelang Prince 1984 ein wahres Meisterwerk und ohne Zweifel eine der größten Balladen der Popgeschichte. Die fantastische Melodie, sein großartiger Gesang, das epische Gitarren-Solo, das geniale Arrangement und der emotionale Text machen aus diesen acht Minuten Pop-Musik einen Hit, den man selten in solcher Perfektion findet. Dabei wollte Prince nur einen Film über sich selbst drehen, erzählt SWR3-Musikredakteur Matthias Kugler.
Nothing Compares 2 U – Prince der Songschreiber
Nicht nur für sich selbst hat Prince Hits geschrieben – auch für andere Künstlerinnen und Künstler. Manic Monday, gespielt von der US-Popband The Bangles, kam von Prince. Für Soul-Sängerin Alicia Keys schrieb Prince How Come You Don‘t Call Me. Und den Prince-Song Nothing Compares 2 U machte die irische Sängerin Sinéad O'Connor berühmt.
Johannes Oerding covert bei Konzerten Prince-Song
Auch der deutsche Pop-Sänger Johannes Oerding ist großer Prince-Fan. Auf seinem Album Kreise von 2017 hat er mit Zieh dich aus eine funkige Hommage an Prince geschrieben. Im Song So schön zitiert er Purple Rain.
Auch bei Konzerten covert Johannes Oerding manchmal einen Prince-Song.