Zu Gast ist Claudia aus Wiesbaden, Mutter von Rita, die wir aus der Folge „Gefährliche Identitätskrise – Ritas Schwan“ kennen. Claudia hat eigentlich mehrere „Leichen im Keller“. Doch Drogensucht, Diebstahl und Prostitution bereiten ihr bis heute weniger Gewissensbisse als eine Urkundenfälschung. Denn auf der Geburtsurkunde ihrer Tochter steht der Name eines Kurzzeitlovers. Wer Ritas Vater wirklich ist, weiß sie nicht. Erst in der Therapie begreift sie, warum das heftige Konsequenzen für ihre Tochter haben kann. Vorher war sie nicht in der Lage, das zu sehen, denn ihre Situation war kompliziert.
1996 in München: Claudia ist etwa 30, obdachlos und extrem untergewichtig. Sie nimmt Heroin, Benzodiazepine und Kokain. Ihre Dealer sind gleichzeitig ihre Freier. Bei einer geplanten Inhaftierung erfährt sie, dass sie im 7. Monat schwanger ist. Sie heult vor Freude. Muss nicht ins Gefängnis und bekommt sofort Hilfe, wird substituiert – ein Wunder! Das nächste: Ihr Baby kommt gesund auf die Welt, muss allerdings als erstes einen Entzug machen und ist deswegen von Claudia getrennt. Sie bekommt derweil einen Therapieplatz, findet eine Wohnung und lernt für ihr Kind zu kochen und es richtig anzuziehen. Sie kann sich leider nicht erinnern, wer der Vater ihrer Tochter ist. Beim Amt gibt sie einfach den Namen ihres aktuellen Liebhabers an.
Welche Folgen das auf das Leben ihrer Tochter hat und wie sich Lügen auswirken können, diskutiert sie mit Roman, Nina und Maximilian. Außerdem geht es um gute und schlechte Therapeuten und den Sinn oder Unsinn von absoluter Abstinenz. Die Vier sind sich sicher, dass die Ursachen einer Drogenkarriere nicht in einem schlechten Charakter gründen, sondern dass sehr viele Verletzungen und Leid dahinterstecken.
Heute lebt Claudia engagiert für ihre Kinder, Arbeit und Ehrenamt. Sie wäre erleichtert, die Sache aus der Welt zu schaffen. Rita weiß davon und die Urkundenfälschung ist verjährt. Fehlt eigentlich nur noch der nächste Schritt.
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