Eine Leiche und eine Lösegeldforderung
Ein blutverschmierter Kapuzenpulli aus einer Altkleider-Tonne beunruhigt den Kollegen von Ellen Berlinger. Er befürchtet einen weiteren Mord. Seit Jahren sucht er einen Mörder, der schon vier Jugendliche aus Mainz auf dem Gewissen haben soll. Doch der ist einfach nicht zu kriegen. Tags drauf wird die 16-jährige Marie vermisst gemeldet. Ihre Eltern, die in einem schicken Bauhaus-Bungalow wohnen, glauben aber nicht, dass ihre Tochter tot sein könnte. Und eine Lösegeldforderung gibt ihnen scheinbar Recht. Doch leider kann die nur von einem Trittbrettfahrer sein. Denn Marie wurde schon gefunden. Erschlagen. Ziemlich schnell gerät ihr Freund in den Fokus der Ermittlungen.
Erst zäh, dann Drive und Tiefe
Was spannend klingt, ist in diesem Tatort aber erstmal sehr lahm erzählt. Ein Tatort, der Zeit dehnt, wie es früher nur der Polizeiruf konnte. Die Story entwickelt sich am Anfang zu langsam, und man muss Angst haben, dass am Ende noch alle Zuschauer dabei sind. Dabei würde sich das lohnen, denn leider erst zum Schluss merkt man, wie vielschichtig und schlau der Tatort gemeint war. Klasse auch: Der Tatort spielt echt in Mainz. Nicht nur ein paar Kameraschwenks über die Stadt wie beim Ludwigshafen-Tatort, oder der Münster-Tatort, der rund um Köln gedreht wird. Dieser Tatort ist richtig in Mainz verortet, auch wenn teilweise in Berlin gedreht wurde.
Aber er ist zäh und erst später kommen Drive und Tiefe hinzu. Das er hinten besser ist als vorne, ist ärgerlich für alle, die sich durch den Anfang quälen müssen. Insgesamt landen wir bei der Bewertung daher im Mittelfeld: Ich gebe drei von fünf Elchen.