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Autor/in
Simone Sarnow
SWR3 Moderatorin Simone Sarnow
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Vanessa Valkovic
Vanessa Valkovic arbeitet bei SWR3

In ihrem 80. Fall werden Lena Odenthal und Johanna Stern selbst verhört. Dieser Tatort ist ein Fall, der unsere Aufmerksamkeit braucht, sagt Tatort-Checkerin Simone Sarnow.

Es geht hier um den Einsatz ihrer Dienstwaffe. Und um die Frage, war der Einsatz gerechtfertigt?

Odenthal und Stern werden von einem so richtig blasierten und selbstgefälligen Kollegen der „internen Ermittlung“ in die Mangel genommen. Und er hat sichtlich Spaß daran, gegenüber Odenthal mal am längeren Hebel zu sitzen. Der Mann, der durch Odenthals Waffe getötet wurde, ist aber nicht die erste Leiche.

Tatort Ludwigshafen mit Odenthal und Stern: Wer hat wen wann erschossen?

Das ist der Mann von Rechtsanwältin Prinz. Der wird bei einem Überfall des Nachts in der Kanzlei erschossen. Sie bekommt das mit, wählt den Notruf und gibt auch zu, dass sie und ihr Mann sich an dem Abend heftig gestritten haben. Das wars dann aber auch mit der Kooperation. Fall-Akten, die ein mögliches Motiv für den Überfall auf die Kanzlei liefern könnten, gibt sie nicht raus.

Aber wen hat denn nun Lena Odenthal erschossen? Gehen wir also zurück. Oder doch nach vorn? Ja, genau so funktioniert dieser Tatort. Es gibt immer wieder Rückblenden ... das Geschehene, die Personen, die Ermittlungen – alles fügt sich erst nach und nach und damit Häppchenweise zusammen.

Szenenbilder aus dem Tatort Ludwigshafen „Dein gutes Recht“
Johanna Stern (Lisa Bitter) und Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) befragen Piet Sievert (Matthias Lier) nach einer Angestellten, die gegen ihre fristlose Kündigung klagt. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus dem Tatort Ludwigshafen „Dein gutes Recht“
Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) ist einem Notruf gefolgt und findet einen Schwerverletzten. Aber ist noch jemand in der Kanzlei? Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus dem Tatort Ludwigshafen „Dein gutes Recht“
Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) findet Patricia Prinz (Sandra Borgmann) verängstigt im Büro, nachdem ihr Mann überfallen und tödlich verletzt wurde. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus dem Tatort Ludwigshafen „Dein gutes Recht“
Noch mitgenommen von der Polizeiaktion sieht sich Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) einer internen Ermittlung durch LKA-Kollegen Kurt Breising (Bernd Hölscher) ausgesetzt. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus dem Tatort Ludwigshafen „Dein gutes Recht“
Marie (Emma Drogunova) fürchtet, dass sie ihren Prozess verlieren wird und in der Folge auch das Sorgerecht für ihren Sohn. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus dem Tatort Ludwigshafen „Dein gutes Recht“
Johanna Stern (Lisa Bitter) hat den Eindruck, dass Martina Petrasch (Christina Hecke) versucht, sie gegen ihre Kollegin aufzubringen. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus dem Tatort Ludwigshafen „Dein gutes Recht“
Eine Geiselnahme hat stattgefunden. Um die Lage einschätzen zu können, hören Lena Odenthal (Ulrike Folkerts), Johanna Stern (Lisa Bitter) und der junge Einsatzleiter die Gespräche mit. Bild in Detailansicht öffnen

Im Tatort „Dein gutes Recht“ geht es um Machtverhältnisse

Anwältin Prinz (und Frau des Toten Nummer 1) ist auf jeden Fall skrupellos in ihrer Verteidigung. Die besteht meist daraus, den Kläger auf der anderen Seite zu diffamieren. Als Odenthal sie nach Anstand und Moral fragt, kann Prinz nur lachen.

Machtverhältnisse, und wie sie ausgenutzt werden, das ist wohl das zentrale Thema dieses Tatorts. Es findet sich in all den unterschiedlichen Erzählperspektiven. Ob in dem Streit zwischen einem Call-Center Chef und seiner Angestellten, dem Sorgerechtsstreit einer jungen Mutter, bis hin zu den Bewerberinnen, die sich auf die freigewordene Assistenzstelle im Kommissariat bewerben. Letztere bringen Odenthal und Stern mit Fragen wie „Was haben sie denn zu bieten in Sachen Work-Life-Balance?“ fast an ihre Grenzen.

Neugierig? Hier gibt es den Trailer zum Tatort!

Fazit der Tatort-Kritik: Nicht ablenken lassen – sonst verliert man den Überblick

Die Tatortmacher scheinen sich den Satz des internen Ermittlers zu Herzen genommen zu haben:

Jedes noch so kleine Detail, kann eine Rolle spielen.

Das führt aber dazu, dass man sich nicht groß ablenken lassen sollte, um da den Überblick nicht zu verlieren. Außerdem gibts ein paar Längen in diesem Fall und etwas zu sehr gewollte Handlungen. Und trotzdem hat sich für mich am Ende daraus ein spannender Fall ergeben. Mit Jubiläums-Bonus: 4 von 5 Elchen.

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