Es ist mal wieder Nacht im Tatort, wie so oft. In einem Wiener Club nuschelt sich ein völlig bekiffter Nachwuchs-Rapper durch den Abend. Das Publikum ist begeistert, da geht was. Er ist jung, hübsch, beliebt, erfolgreich – aber man muss ehrlich sein: Genutzt hat es ihm nichts, wenig später ist er tot. Zum Leidwesen seiner 6-stelligen Followerzahl.
Tatort aus Wien: Erfolg ist nicht alles
Eigentlich hatte er alles, was man zum Leben in der Rapszene braucht, inklusive einem fetten Konkurrenten, wie das bei Rappern halt so ist. In ihren Songs haben sich die beiden verbal schon öfter mal abgeknallt. Das ist halt gescheiter Beef unter Rappern.
Tatort mit Fellner und Eisner: Niemand weiß etwas
Aber es ist auch eine ganz neue Welt für Kommissar Moritz Eisner und Kollegin Bibi Fellner. Die „Muckiprotze mit den fetten Autos, die sich gegenseitig immer Hurensohn nennen“ (Moritz Eisner) sind den beiden nicht geheuer. Und entsprechend ist die Ermittlung etwas lustlos.
Manchmal wirkt es, als ob die beiden keinen Durchblick wollen, was schade ist. Da sind sie aber nicht ganz allein, denn die meisten Zeugen haben auch nix gehört, nix gesehen und sagen entsprechend nix Substanzielles.
Leider ist das bei Tatorten oft so: Zu viele schwache Zeugen überbrücken die Zeit in der Mitte, wenn die Geschichte etwas schwächelt. Dazu kommt, dass der ganze Rapper-Jargon ein bisschen aufgesetzt wirkt, obwohl auch echte Rapper mitspielen. Also keine fetten Faker, die Beef haben und sich deshalb in einem Battle dissen. Klar so weit?
SWR3 Tatort-Kritik: Ein Tatort für die jüngere Generation?
Das alles ist auch nicht ganz rund, obwohl der Tatort für Fans echt ein schöner Tatort sein kann, denn die Schauspieler Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer spielen echt klasse. Ob der Versuch gelingt, junge Menschen mit einem Rap-Krimi abzuholen, werden die Kommentare auf Social-Media zeigen.