Bombenexplosion zum Start des Tatorts
Ein verlassener Containerhafen, eine einsame Fischerhütte, ein scheinbar schlafender Mann auf dem Sofa, zwei Polizisten mit gezogener Waffe – und dann der Schwenk auf eine Zeitschaltuhr. „Scheiße“ ist das letzte Wort der Polizistin, dann explodiert die Bombe. Der schlafende Mann und die beiden Polizisten sind tot.
Zwischen Pflicht und Befangenheit
Doch wem galt die Tat? Der Mann auf dem Sofa war Manager bei der Hafenlogistik und stand im Verdacht, Flüchtlinge aus Afrika nach Europa zu schleusen. Die tote Polizistin war die „Ab-und-zu-Spaß-haben-Freundin“ von Kommissar Falke (Wotan Wilke Möhring).
Deshalb trauert der Ermittler, ist ständig gereizt und lässt das an seinen Kollegen aus. Dadurch entsteht eine miese Stimmung in der Truppe. Und dann kommt die Depressions-Spirale so richtig in Schwung.
Tatort spricht wichtige Themen an
Ein Flüchtlingskind wird seinem Vater entrissen, ein Pleite gegangener Spediteur dreht durch und wird richtig irre. Die Kollegin Lorenz (Petra Schmidt-Schaller) hadert mit ihrem neuen Job, weil sie Flüchtlinge festnehmen muss, die dann abgeschoben werden.
Fazit zum Tatort „Kaltstart ins Elend“: Zu viele Themen in kurzer Zeit
Ich kann mich diesem Elend nicht völlig hemmungslos hingeben und ins Sofakissen weinen, weil ich mich auf die vielen Facetten der Story konzentrieren muss: Arbeitslosigkeit, Verzweiflung, Pleiten und ein Flüchtlingsdrama. Fast vergesse ich, dass es eigentlich „nur“ um einen Mord geht. Da tauchen afrikanische Milizionäre auf, während auf meinem Fernseher ständig grünliche Aufnahmen einer Überwachungskamera laufen.
Es ist ein bisschen zu viel von allem. Zu viel Elend, zu viel Schwermut, zu viel reingepackt und letztendlich zu viele offene Fragen. Von mir gibt es für „Kaltstart“ nur zwei von fünf Elchen.