Bisher waren die Bad Easter Bunnies eine harmlose Kleinstgruppe linker Polit-Aktivisten. Die bösen Osterhasen. Mit Farbbeutel-Aktionen und grotesken Hasenkostümen gegen großbürgerliche Eitelkeiten, mit Paintball-Gewehren gegen Spießer-Events der oberen Hamburger Zehntausend. Freaks, aber nicht wirklich böse. Doch der neue zwielichtige Chef-Osterhase Frank setzt gegen die Zweifel der anderen durch, dass die Bunnies diesmal mit scharfen Waffen eine Wohltätigkeits-Gala hochgehen lassen.
Er beschwichtigt zwar die anderen, dass die Bunnies die High-Society nur erschrecken wollen, aber jeder 12-Jährige weiß spätestens jetzt, dass genau das nicht passiert. Nur die Bunnies müssen überrascht zur Kenntnis nehmen, dass Frank offenbar ein drastisches Zeichen setzen will. Einer der Gäste wird von Frank wie ein „Osterlamm“ zur Schlachtbank geführt und erschossen. Der Tote, ein scheinbar wahllos aus der Menge gegriffenes Opfer. Zufällig ist auch Falkes Kollegin Lorenz unter den Gala-Geiseln. Sie aktiviert heimlich ihr Handy und Falke weiß, dass Lorenz in mitten in einer großangelegten Geiselnahme steckt. Also muss eine Handyortung her, doch die ist wegen der Osterfeiertage offenbar nicht so einfach.
Feiertags ist die Polizei machtlos
Wir lernen aus diesem Befund: Falls Sie gerade an einem Verbrechen tüfteln, bei dem ein Handy geortet werden könnte, verlegen Sie es am besten auf einen Feiertag – dann ist die Polizei machtlos. Im Fall des Hamburger Geisel-Thrillers nicht ganz, denn kurz darauf umstellt ein mobiles Einsatzkommando die ganze Osterhasen-Veranstaltung.
Fazit
Vielleicht liegt es tatsächlich an den albernen Hasenkostümen, dass die gewollte Spannung in diesem Krimi einfach nicht überspringt, vielleicht aber auch an der Unglaubwürdigkeit der Bunnies selber, die ihrem Chef naiv-willenlos hinterher hoppeln. Auch wenn in der Folge noch zwei, drei spannende Haken geschlagen werden: Das Ganze wirkt ein bisschen wie die Sparversion von „Stirb langsam“ Teil 1, wobei nicht Wotan Wilke Möhring den Bruce Willies gibt, sondern Petra Schmidt-Schaller als Falkes Kollegin Lorenz. Sie sticht heraus, wie auch in den letzten Folgen. Die Figur Thorsten Falke bleibt seltsam farb- und konturlos, obwohl Wilke-Möhring als Darsteller ja eigentlich echt eine Kante ist. Bis darauf, dass Falke Vollmilch trinkt, bleibt wenig Charakteristisches. Ein bisschen mehr „Yippie-Ya-Yeah-Schweinebacke“ täte der Rolle ganz gut. Von mir gibt’s drei von fünf Elchen – aber nur weil Ostern ist.