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Von Autor/in Stefan Scheurer, SWR3.online

Die Schweiz kann Tatort! Und wie: Der beste Tatort des letzten Jahres kam aus der Schweiz. Bleibt nur die Frage, was um alles in der Welt beim aktuellen Tatort „Kleine Prinzen“ schief gegangen ist?

Ein Mädchen ist tot. Sie liegt auf einer Landstraße im Wald, überfahren von einem seeeehr müden LKW-Fahrer. Ein ganz einfacher Fall. Und ums vorweg zu nehmen: Der Tatort aus der Schweiz hätte sich einen echten Gefallen getan, wenn’s bei dem einfachen Fall geblieben wäre. Also Mord in fünf Minuten geklärt, Anne Will danach weiter schauen, super. Aber dann kam alles ganz anders.

Das Team Leib-und Leben untersucht den Tatort (voh links nach rechts): Spusi Corinna Haas (Fabienne Hadorn), Praktikant Silvan Bühler (Mario Fuchs), Kommissarin Liz Ritschard (Delia Mayer) und Kommiss
Die Schweizer Komissare Liz Ritschard und Reto Flückinger untersuchen den Tatort. Auf einer Landstraße wurde eine junge Frau überfahren. Bild in Detailansicht öffnen
Ava Fleury (Ella Rumpf Capron)
Das Opfer, die junge Ava, war Schülerin in einem Eliteinternat. Bild in Detailansicht öffnen
Laurent Fleury (Luc Feit, vorne rechts) zwingt den Lastwagenfahrer Fritz Loosli (Urs Jucker) den Unfallort zu besuchen.
Ein emotionales Zusammentreffen: Avas Vater (gespielt vom prominenten Schweizer Schauspieler Luc Feit) und Lastwagenfahrer Fritz Loosli (gespielt von Urs Jucker). Bild in Detailansicht öffnen
Die Anwältin (Sylvie Rohrer) und ihr Schützling Tom Hoffmann (Flurin Giger)
Die Komissare beginnen ihre Ermittlungen in Avas Internat. Bild in Detailansicht öffnen
Rektorin Elisabeth Ammann (Esther Gemsch), Liz Ritschard (Delia Mayer) und Reto Flückiger (Stefan Gubser) befragen Avas beste Freundin.
Die beste Freundin der Toten weiß nicht, wie es zu dem Unglück kam. Bild in Detailansicht öffnen
Liz Ritschard (Delia Mayer) verhaftet den Kunstlehrer Matthias Fischer (Jürg Plüss).
Im Verdacht: Der Kunstlehrer Matthias Fischer. War er in Ava verliebt? Bild in Detailansicht öffnen
Reto Flückiger (Stefan Gubser)  betrachtet sich im Spiegel
Flückinger nervt das "Machtgehabe" während der Ermittlungen. Bild in Detailansicht öffnen
Auf fremdem Staatsgebiet: Flückiger (Stefan Gubser, li.) will Ali Al-Numi (Nadim Jarrar, 2. v .re.) befragen und wird vom Hotel Manager (Matthias Hungerbühler, re.) auf den diplomatischen Status des M
Mit in den Fall verwickelt scheint der junge Minister Ali Al-Numi zu sein. Bild in Detailansicht öffnen
Ali (Nadim Jarrar, li.) zerstört die kunstvollen Zeichnungen seines kleinen Burders Fahd (Hassan Akkouch).
Warum zerstört er die kunstvollen Zeichnungen seines kleinen Burders? Bild in Detailansicht öffnen

Ätsch: Das Mädel war schon vorher tot.

Sehr langsam und vorhersehbar entwickelt sich der – naja, sagen wir mal – Krimi im Umfeld des Mädchens. Das ist ein typisches Schweizer Revier, ein superteures Internat mit Snob-Kindern und Diplomaten-Gören.

Da kann man ja echt was draus machen: Überraschende Ermittlungen, krasse Wendungen oder knallharten Verhöre mit der pickeligen Spaßgesellschaft. Stattdessen gibt’s nur schlecht gespielte Szenen zwischen Ermittlern und Nachwuchsverdächtigen. Zusammen gehalten wird das Kunstwerk durch noch nie gehörte Krimiplattitüden, zum Beispiel: „Die Schweiz ist ein Rechtsstaat, da gibt es Regeln.“

Handy ausdrucken?

Letzte Möglichkeit, mich als Zuschauer zu bekommen: Mit Humor. Und tatsächlich kommt eine (leider unfreiwillig) lustige Stelle, als der Inhalt eines verdächtigen Handys tatsächlich „ausgedruckt“ wird!

Damit bloß kein falscher Eindruck entsteht. Ich mag die Schweizer Ermittler normalerweise, letztes Jahr haben sie einen der besten Tatorte des ganzen Jahres gelandet. Der Tatort jetzt am Sonntag ist vielleicht einfach nur ein Unfall mit Totalschaden. Hatte ich letzte Woche auch, kann also mal passieren, 1 von 5 Elchen, Grüezi Mitenand.

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