Ein Mädchen ist tot. Sie liegt auf einer Landstraße im Wald, überfahren von einem seeeehr müden LKW-Fahrer. Ein ganz einfacher Fall. Und ums vorweg zu nehmen: Der Tatort aus der Schweiz hätte sich einen echten Gefallen getan, wenn’s bei dem einfachen Fall geblieben wäre. Also Mord in fünf Minuten geklärt, Anne Will danach weiter schauen, super. Aber dann kam alles ganz anders.









Ätsch: Das Mädel war schon vorher tot.
Sehr langsam und vorhersehbar entwickelt sich der – naja, sagen wir mal – Krimi im Umfeld des Mädchens. Das ist ein typisches Schweizer Revier, ein superteures Internat mit Snob-Kindern und Diplomaten-Gören.
Da kann man ja echt was draus machen: Überraschende Ermittlungen, krasse Wendungen oder knallharten Verhöre mit der pickeligen Spaßgesellschaft. Stattdessen gibt’s nur schlecht gespielte Szenen zwischen Ermittlern und Nachwuchsverdächtigen. Zusammen gehalten wird das Kunstwerk durch noch nie gehörte Krimiplattitüden, zum Beispiel: „Die Schweiz ist ein Rechtsstaat, da gibt es Regeln.“
Handy ausdrucken?
Letzte Möglichkeit, mich als Zuschauer zu bekommen: Mit Humor. Und tatsächlich kommt eine (leider unfreiwillig) lustige Stelle, als der Inhalt eines verdächtigen Handys tatsächlich „ausgedruckt“ wird!
Damit bloß kein falscher Eindruck entsteht. Ich mag die Schweizer Ermittler normalerweise, letztes Jahr haben sie einen der besten Tatorte des ganzen Jahres gelandet. Der Tatort jetzt am Sonntag ist vielleicht einfach nur ein Unfall mit Totalschaden. Hatte ich letzte Woche auch, kann also mal passieren, 1 von 5 Elchen, Grüezi Mitenand.