Ein Hilferuf von der Tochter seines ehemals besten Freundes führt Kommissar Borowski aufs Land. Er besucht die Familie, aus der vor vielen Jahren die Mutter spurlos verschwand. Jetzt lernt er erstmal die neue Frau seines Freundes kennen. Borowski ist ehrlich: Beim gemeinsamen Essen im Garten gibt er zu, dass er seinen Freund immer noch verdächtigt, seine damalige Frau umgebracht zu haben.
Das Geisterhaus
Der Verdacht belastet das Verhältnis der Freunde seit langem. Deshalb will Borowski auch eigentlich wieder weg. Doch in einem vertrauten Moment bittet ihn die neue Ehefrau zu bleiben. Sie habe Angst, das Haus „versuche sie zu ermorden“. Und tatsächlich spukt es in der folgenden Nacht.
Ist Borowskis Freund ein Mörder?
Wie in Trance wandelt die Ehefrau seines Freundes mit einem Messer durch das Haus. Irgendetwas Fremdes scheint von ihr Besitz ergriffen zu haben. Unterdessen schießt sich Borowski immer mehr auf seinen ehemaligen Freund als möglichen Mörder ein. Doch der Freund war früher Richter und kennt sich daher aus mit Polizei und Justiz, mit Alibi und seinen Rechten. Eine harte Nuss für Borowski, der die Verschwundene natürlich auch selbst gekannt hat. Sehr gut sogar.
Frauen spielen eine große Rolle
„Ich hab schon gegen mich ermittelt. Ich bin unschuldig“, bemerkt er trocken. Und auch sonst hat dieser Tatort ein paar echt humorige Stellen. Und irgendwie spielen Frauen in diesem Tatort eine große Rolle. So geht es nicht nur um eine verschwundene Mutter, die verzweifelte neue Ehefrau und zwei fast erwachsene Töchter, sondern es taucht auch kurz die Ex-Frau von Kommissar Borowski auf.
Neue Ermittlerin: Amila Bagriacik spielt Mila Sahin
Da geht die neue Ermittlerin, die es in diesem Fall auch gibt, fast ein bisschen unter: Mila Sahin wird die Nachfolgerin von Sarah Brandt (Sibel Kekilli). Trotzdem ist ihr Einstand gelungen. Wieder eine junge, taffe Frau, die den Tatort bereichern wird.
Überhaupt muss ich sagen: Das ist ein toller Tatort! Die Anleihen aus dem Gruselfilm-Genre sind prägend, aber so gut eingebunden, dass es nie albern oder kitschig wird. Und die Schauspieler agieren so glaubhaft und bleiben dabei so locker und leicht in ihren Rollen, dass nichts irritiert. Eine äußerst gelungene Gratwanderung! Und zum Schluss klärt sich jeder Zweifel, ob es in diesem Haus nicht doch irgendwo Geister gibt.