Dortmunder Klinik twittert zum Tatort
Im Klinikum in Dortmund war am Sonntagabend ein großer Fernseher aufgestellt. Hier schaute das Klinikpersonal gemeinsam den Tatort, der in ihrem Haus gedreht wurde – und war sehr stolz, teilweise auch belustigt. Via Twitter schickte das Klinikum Reaktionen an die Zuschauer.
Immer wieder kam bei Twitter-Usern die Frage auf: Wie realistisch ist denn der Klinikalltag, der da im Tatort gezeigt wurde?
Das Essen in der Kantine ist auf jeden Fall sehr nah an der Realität.
Besonders bewegend twitterte der Klinik-Account zu Wilfried, der im Tatort einen Patienten gespielt hat – und auch tatsächlich ein Patient im Klinikum in Dortmund ist.
Tatort-Kritik: Inferno
Wir sind es ja gewohnt. Einer aus fast jedem Tatortteam hat mittlerweile ein persönliches Problem. Mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Im Dortmunder Tatort hatten jetzt aber alle ein Problem.
Kommissar Fabers psychische Probleme kennen wir. Nora Dalay leidet jetzt auch – und zwar an einer posttraumatischen Belastungsstörung. Jan Pawlaks Problem wird bislang nur angedeutet und Martina Bönisch hat ein Problem damit, dass jetzt alle ein Problem haben.
Fabers Suche nach dem Ort des Alptraums
Peter Faber träumt von seiner kleinen Familie. Seiner Frau und seiner Tochter, die bei einem Autounfall ums Leben kamen. Er träumt immer wieder von einem ganz bestimmten Ort in Dortmund, an dem er sie treffen soll. Und nun ist er auf der Suche nach diesem Ort, damit das Träumen aufhört.
Der Chefarzt blickt ins Innerste
Nebenbei muss noch ein Mordfall aufgeklärt werden. Eine Ärztin wurde im Ruheraum eines Krankenhauses ermordet. Erstickt mit einer Plastiktüte. Einer von der Station? Nein, sagt der Chefarzt. Wir achten hier aufeinander, sagt er. Und der Chefarzt wiederum achtet auch genau auf Faber. „Vermute ich richtig, dass sie in der Vergangenheit Antidepressiva genommen haben?“ Faber fühlt sich ertappt.
Nora Dalay wiederum leidet an einer Belastungsstörung, erleidet eine Panikattacke, als sie testet, ob man mit einer Plastiktüte auch Selbstmord begehen kann.
Kommissar Faber wiederum probiert an Kommissarin Bönisch aus, wie der Täter die Ärztin mit der Plastiktüte umgebracht haben könnte. Nur einer stülpt sich während der Ermittlungen keine Tüte über den Kopf und das ist der junge Kommissar Jan Pawlak. Aber auch bei ihm deutet sich an, dass es da in der Familie wohl ein Problem gibt.
Bönischs Problem sind die Probleme der Anderen
Kommissarin Bönisch versucht währenddessen ihren Laden irgendwie zusammen zu halten. Den komplett abgedrehten Faber und die hyperventilierende Dalay. Von Gerüchten über Pawlaks Probleme will sie erstmal gar nichts wissen. Was überaus verständlich ist.
Jobs am Limit
Die Idee, in einem Tatort verschiedene Jobs am Limit zusammenzuführen, die ist wirklich super. Ärzte, Schwestern, Polizisten, konfrontiert mit Angst und Leid, immer im Stress und meistens im Schichtdienst. Doch leider überlagern die psychischen Probleme der Kommissare den Fall komplett.
Hilfe für die vier?
Für mich zu wenig Spannung und Polizeiarbeit, zu viel Trauma, zu viel Belastungsstörung. Bleibt zu hoffen, dass sich im wahren Polizeileben jemand um die vier Dortmunder Kommissare kümmern und sie zumindest vorläufig vom Dienst befreien würde. Denn so einer Polizistentruppe möchte ich nachts nicht allein begegnen, im Dunkeln, irgendwo in Dortmund.