Es ist mal wieder Nacht im Tatort, wie so oft. Die prominente Polizei-Ausbilderin Susanne Bonard (Corinna Harfouch) bekommt einen Hilferuf von ihrer Ex-Schülerin. Der Anruf klingt dramatisch und schräg, aber Bonard hat nicht so richtig Lust auf die alte Bekannte. Besonders gut verstanden haben die sich nie. Wenig später ist die Ex-Schülerin tot.
Tatort Berlin: Etwas richtig Großes
Kommissar Karow ist seit dem Tod von Nina Rubin für solche Sachen alleine zuständig, doch Bonard mischt sich ein: Zack… hat er also wieder eine Partnerin. So schnell kanns gehen. Während den Ermittlungen wird klar: Rechte Polizeischüler haben so ihre eigenen Vorstellungen vom Polizeiverhör:
Nazi-Sprache und Gewalt in einem gespielten Verhör lassen bei Bonard alle Alarmglocken klingeln, auch, weil alle Hardliner weg schauen. Klingt nach Tatort-Kleinklein, aber da rollt was Großes auf die beiden zu, etwas richtig Großes – schließlich ist es ja eine Doppelfolge. Ein ganz tiefer Sumpf mit vielen Verdächtigen, ein paar Toten und diversen Größenwahnsinnigen tut sich da vor uns auf.
Die Neue an Karows Seite muss sich erst etwas eingrooven. Corinna Harfouch ist eine tolle, erfahrene Schauspielerin, die aber ganz offensichtlich zu viele normale Tatorte geschaut hat. Denn etwas weniger Altbackenes und etwas mehr Modernität im Spiel wäre ganz cool gewesen. Und das gilt auch für die Rolle: Eine halb pensionierte Polizei-Ausbilderin wieder zu reaktivieren, macht das Berliner Tatort-Team jetzt auch nicht fresher.
Fazit: Tatort-Binge-Watching
Trotzdem: Der Tatort Berlin ist dieses Mal echt sehenswert. Die Geschichte hat im richtigen Moment ein paar spannende Wendungen. Man kann sich die Doppelfolge gut ansehen, die an zwei Tagen hintereinander ausgestrahlt wird – oder man probiert es mal mit Binge Watching in der ARD-Mediathek.
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