Es sei „eine Revolution im Personennahverkehr“, so die Worte der rheinland-pfälzischen Mobilitätsministerin Katrin Eder (Grüne). Ob Revolution oder nicht, es ist ein neues Ticket mit speziellen Regeln. Wir helfen euch und beantworten hier die wichtigsten Fragen!
- Wo kann man das 49-Euro-Ticket kaufen?
- Was passiert, wenn ich ein Job-Ticket habe?
- Was passiert, wenn ich schon ein Abo-Ticket habe?
- Welche Regeln gelten für das 49-Euro-Ticket?
- Kann ich mit dem Ticket durch ganz Deutschland fahren?
- In welchen Zügen gilt es?
- Kann ich damit auch ICE fahren?
- Wie kann man das 49-Euro-Ticket kündigen?
- In diesen Regionen lohnt sich das Ticket
Wo kann man das 49-Euro-Ticket kaufen?
Das Ticket gibt es bei den Abo-Centern der Verkehrsverbünde, entweder digital oder als Chipkarte. In Ausnahmefällen übergangsweise auch noch in Papierform. Auch die Reisezentren der Deutschen Bahn verkaufen das Ticket.
Ihr bekommt nach Abschluss eines Abos eine Auftragsnummer, mit der ihr das Ticket hochladen könnt. Es gibt auch eine „Abo-Sofort“-Variante, wenn ihr direkt losfahren wollt. Aber auch da gibt es Ausnahmen: Das geht bei einigen Verkehrsverbünden nicht, die brauchen einen gewissen Vorlauf. Da müsst ihr noch bei eurem Verkehrsverbund nachfragen.
Darüber hinaus gibt es mehrere Apps, über die ihr das Ticket kaufen und verwalten könnt.
Was passiert, wenn ich ein Job-Ticket habe?
Arbeitgeber können das Job-Ticket, das ja bezuschusst wird und dadurch günstiger ist, auch als Deutschlandticket anbieten. Wenn die Unternehmen 25 Prozent der Kosten übernehmen, gibt’s einen zusätzlichen Abschlag von 5 Prozent. Arbeitnehmer sparen in dem Fall also 30 Prozent und zahlen dann nur 34,30 Euro.
Was passiert, wenn ich schon ein Abo-Ticket habe?
Alle Abonnenten werden von den Verkehrsverbünden angeschrieben und automatisch auf das neue Deutschlandticket umgestellt. Man muss also gar nichts tun. Die Verkehrsverbünde verschicken in der Regel dann neue Chipkarten. Wer das Abo nicht möchte, der muss widersprechen, das geht aber ganz einfach. Da es für die allermeisten Abonnenten günstiger wird, rechnen die Verkehrsverbünde aber mit einer hohen Akzeptanz.
Welche Regeln gelten für das 49-Euro-Ticket?
Das Ticket ist nicht übertragbar, auch Familienangehörige dürfen nicht kostenlos mitreisen, ausgenommen sind Kinder bis zum Alter von 6 Jahren. Für Fahrräder oder Hunde braucht ihr ein Zusatzticket. Aber: Es gibt regionale Ausnahmen. Bei einigen Verkehrsverbünden, zum Beispiel in Stuttgart, dürfen Räder ab neun Uhr kostenlos mitgenommen werden, das gilt dann aber nur für das Streckennetz der VVS. Beim Karlsruher Verkehrsverbund KVV geht das nicht, da braucht ihr für das Rad eine Extra-Karte.
Kann man mit dem 49-Euro-Ticket durch ganz Deutschland fahren?
Ja, das 49-Euro-Ticket gilt deutschlandweit für Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr.
In welchen Zügen gilt das 49-Euro-Ticket?
Das Ticket gilt in allen öffentlichen Nahverkehrsmitteln in ganz Deutschland. Also im Regionalverkehr der Bahn, in Bussen, Straßenbahnen, U- und S-Bahnen.
Kann man mit dem 49-Euro-Ticket auch ICE fahren?
Nein, das geht nicht. Nicht enthalten sind Fernbusse und die Fernzüge der Bahn, für Fahrten mit dem ICE, dem Intercity oder dem Eurocity braucht ihr ein Extra-Ticket. Auch die Nordseefähren sind nicht mit drin.
Wie kann ich das 49-Euro-Ticket kündigen?
Das Abo ist monatlich kündbar. Wer es nicht mehr möchte, kann bis zum Zehnten eines Monats kündigen, dann ist man im Folgemonat raus.
In diesen Regionen im Südwesten lohnt sich das 49-Euro-Ticket
Vor allem im Vergleich zu dem 9-Euro-Ticket klingen 49 Euro im Monat nicht mehr ganz so günstig – auch wenn das Abo monatlich kündbar ist. Allerdings ist es – verglichen mit Abo-Preisen in den großen Städten in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz – günstiger als die dortigen Abo-Tarife. Mit Abstand am größten ist die Ersparnis in Mainz. Aber auch für Menschen in Ludwigshafen und Mannheim ist das 49-Euro-Ticket deutlich günstiger als die Monatskarte. Bezogen auf den Südwesten spart man ungefähr 20 Euro, erklärt Levin Sallamon aus der SWR-Wirtschaftsredaktion.
Noch mehr Infos gibt es im Artikel von unseren Kollegen von SWR Aktuell.
Startschuss: 49-Euro-Ticket durch den Bundesrat
Als letzten Schritt hat auch der Bundesrat dem Gesetz für das bundesweit gültige Nahverkehrsticket zugestimmt. Das Gesetz regelt vor allem die Finanzierung des Tickets für die Jahre 2023 bis 2025. In einer mit klarer Mehrheit verabschiedeten Entschließung forderte der Bundesrat, das Ticket „verlässlich und dauerhaft durch eine auskömmliche Finanzierung zu sichern“.