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Christian Kreutzer
Christian Kreutzer

Fische gelten als still und scheu. Doch dieser durchsichtige Wicht haut mit 140 Dezibel auf den Putz. Forscher in Dresden haben ihn jetzt unter die Lupe genommen.

Der „Danionella cerebum“ ist etwa einen Zentimeter groß und kann laut sein. So laut, wie man einen startenden Düsenjet aus rund 100 Metern Entfernung hört, sagen die Forscher, die ihn untersucht haben: 140 Dezibel. Den Lärm veranstaltet er wahrscheinlich, um Artgenossen im trüben Wasser auf sich aufmerksam zu machen.

Wie das klingt, hört ihr hier – da beschreibt auch unsere Wissenschaftsredakteurin Elisabeth Theodoropoulos, wie der Fisch das macht:

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Nachrichten So klingt der Lärm des Danionella

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Forscher sprechen von einem einzigartigen Schallerzeugungsapparat.

Die männlichen Fische haben einen einzigartigen Lärm-Apparat

Ein internationales Forschungsteam der Senckenberg-Gesellschaft sowie der Charité hat die Fischlein untersucht. Sie leben eigentlich in den flachen und trüben Gewässern Myanmars. Geholfen hat den Wissenschaftlern eine Kombination aus Hochgeschwindigkeitsvideos, Mikrocomputertomografie, Genexpressionsanalysen, mathematischen Verfahren und: die Tatsache, dass Danionella durchsichtig ist.

One of world’s smallest fish found to make sounds that exceed 140 decibels

Sie haben herausgefunden, dass die Männchen der Danionella-Art über einen einzigartigen Schallerzeugungsapparat verfügen. Dazu gehören ein Trommelknorpel, eine spezielle Rippe und ein ermüdungsresistenter Muskel.

How can the tiny fish Danionella cerebrum, with a length of under 12 mm, produce sounds over 140 dB, comparable to a jet engine during take-off at a distance of 100 meters?🐟🔊 According to a new study, it possesses a unique sound-production apparatus. 👉 https://t.co/cOaiBcWEwp pic.twitter.com/cjXecI3hfT

Fisch trommelt auf seiner eigenen Schwimmblase

Dieser Apparat beschleunige den trommelnden Knorpel mit erheblichen Kräften und „schießt ihn auf die Schwimmblase, um einen schnellen, lauten Impuls zu erzeugen“, erklärte Senckenberg-Forscher Ralf Britz. Aneinandergereiht erzeugen diese Impulse Rufe.

Die Experten gehen davon aus, dass der Wettbewerb zwischen den Männchen in einer optisch eingeschränkten Umgebung zur Entwicklung dieses speziellen Mechanismus beigetragen hat.

Ein Meeresbewohner ist noch viel lauter

Auch andere Tiere können laut sein. Bis zu 250 Dezibel laut ist der Knall, den der Pistolenkrebs mit seinen Scheren erzeugt. Der flugunfähige Kakapo bringt es bei seinen Balzrufen auf 130 Dezibel, und Elefanten erzielen mit ihren Rüsseln Lautstärken von bis zu 125 Dezibel.

Auch der männliche Nördliche Bootsmannfisch lockt seine Weibchen mit einem hörbaren Vibrato von etwa 100 Hertz und 130 Dezibel an. Unter den Fischen jedenfalls scheint „Danionella cerebrum“ der Lauteste zu sein.

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