Die Sonne blubbert und brodelt – dabei gibt es immer wieder Sonnenstürme, die Auswirkungen auf uns haben können. Die Strahlen der Sonnenstürme können die Kommunikation stören, zum Beispiel Handynetze oder Navigationsgeräte. Aber auch der Strom kann durch solche Ausbrüche beeinflusst werden – von Schwankungen im Netz bis hin zu Stromausfällen.
Experten hatten erwartet, dass ein Sonnensturm am vergangenen Freitag solche Auswirkungen haben könnte – allerdings zog die Strahlenwolke nicht Richtung Erde. Der gewaltige Ausbruch hat also keine Folgen für uns.
Stärkste Sonneneruption der vergangenen Jahre
Die Nasa hatte die starke Sonneneruption am Freitag mit einem Flare der Stärke X3.3 angegeben – eine der heftigsten registrierten Sonneneruptionen der vergangenen Jahre. Sie habe von uns aus gesehen aber hinter dem südwestlichen Teil der Sonnenscheibe gelegen und daher keine nennenswerte Gefahr bedeutet, sagte Astrophysiker Volker Bothmer von der Universität Göttingen.
Allerdings gab es in der Nacht zum Sonntag nochmal eine Eruption – die war aber um einiges kleiner als der Ausbruch am Freitag. „Er trat sehr zentral, leicht nördlich des Sonnenäquators auf“, sagte Bothmer. Zwar sei der Sonnensturm diesmal auf die Erde gerichtet gewesen, größere Störungen erwartet Bothmer auf der Erde aber nicht.
Was durch einen Sonnensturm passiert, erklärt ARD-Reporter Sascha Wandhöfer hier:
Starke Sonneneruption in der Nacht auf Sonntag
Die Sonneneruption in der Nacht zum Sonntag sei mit einem Flare der Klasse M9 relativ stark gewesen, berichtete das Portal Spaceweather.com. Das sei schon nahe an der stärksten Klasse X auf der fünfteiligen Skala.
Flares sind Lichtblitze, die am Ausbruchsort auf der Sonne entstehen. „Obwohl der Großteil des koronalen Massenauswurfs (CME) nördlich an der Erde vorbeiziehen wird, liegt doch ein bedeutender Anteil der Wolke auf der Sonne-Erde-Linie.“
Sonnenteilchen erreichen Erde am Dienstag
Die Sonnenteilchen könnten am Dienstag zur Erde kommen, schreibt speaceweather.com mit Verweis auf eine vorläufige Modellrechnung der Nasa. Sie könnten einen geomagnetischen Sturm der niedrigsten Klassen auslösen, die recht häufig sind. Weit im Norden der Erde seien Störungen im Stromnetz und beim Kurzwellenfunk möglich.
Seit Dezember 2019 nimmt die Aktivität der Sonne wieder zu. Etwa alle elf Jahre, in einem sogenannten Sonnenzyklus, gibt es Phasen mit schwacher und mit starker Aktivität. Aktuell nähert sich die Aktivität der Sonne einem Maximum.
Was passiert bei einer Sonneneruption?
Dabei wird Masse aus dem äußersten Teil der Sonnenatmosphäre ausgestoßen. Für Menschen ist das und der daraus entstehende Sonnensturm nicht gefährlich. Die Erde ist durch ihre Atmosphäre und ihr Magnetfeld geschützt. Wir spüren es nur, wenn die hochenergetischen, schnellen Teilchen unsre elektronischen Geräte außer Gefecht setzen.
Tipps, wie ihr sie besser sehen könnt Polarlichter über Deutschland: Baden-Württemberg hatte Glück
Nach dem eher enttäuschenden Wochenende gab es in der Nacht auf Freitag dann doch noch in vielen Regionen Polarlichter zu sehen.