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Isabel Gebhardt
Isabel Gebhardt
Robert Wolf

TV-Star Joko Winterscheidt hat in einem Podcast offen über seine Therapie gesprochen. SWR3Land schickt viel Liebe, beklagt aber auch, dass es für „No Names“ schwieriger ist, einen Platz zu bekommen.

Joko Winterscheidt war beim Podcast Deutschland3000 zu Gast. Dort sagte der 45-Jährige der Journalistin Eva Schulz, dass trotz seiner erfolgreichen Karriere nicht immer alles so ist, wie es für Außenstehende vielleicht aussieht.

Ich erzähl jetzt – das habe ich noch nie erzählt. Aber ich hab eine Therapie angefangen, vor anderthalb Jahren. Weils mir auch nicht gut ging aus anderen Gründen.

So bemerkte Joko Winterscheidt, dass er Hilfe braucht

Die Entscheidung, sich in Therapie zu begeben, habe er nach einem „katastrophalen Sommerurlaub“ getroffen, erklärte Winterscheidt. Es sei eine tolle Zeit mit Freunden gewesen, doch er „habe gar nichts gefühlt“.

Ihm sei es trotz Traum-Urlaub „richtig beschissen“ gegangen. „Das hat was mit mir gemacht. Da dachte ich: 'Das ist nicht normal, das ist nicht gut.'“

Nachdem sein Umfeld das bemerkt habe, habe er Hilfe bei der Suche nach einem Therapeuten bekommen. Mit Erfolg. Seitdem geht Winterscheidt nach eigenen Angaben regelmäßig dorthin.

Deswegen ging Joko Winterscheidt in Therapie

Als möglichen Auslöser für seine Gefühle, nannte der Moderator den frühen Tod seiner Mutter. Sie starb an Brustkrebs als er sechs Jahre alt war. „Weil ich so jung war, war mir gar nicht klar, was ich verloren habe“, erzählte Winterscheidt. Und weiter: „Für mich galt immer der Satz: ‚Ich kenne das ja nicht anders, deswegen ist das ok für mich.‘“

Ich glaube aber, da habe ich mich sehr, sehr lange selber angelogen. Das war einfach die Scheu vor der Auseinandersetzung, dass das passiert ist.

Neben dem Verlust der Mutter gehe es in der Therapie auch um andere Themen – zum Beispiel seinen Job. Winterscheidt sagte, er sei sehr dankbar für seinen Erfolg. Andererseits sei es gar nicht so sein Ding, ständig im Mittelpunkt zu stehen.

Durch die Therapie habe er sich auf jeden Fall besser kennengelernt, so Winterscheidt. Und er betonte: „Es ist das Wertvollste, das ich nur jedem empfehlen kann.“

SWR3 Community: Therapie ist wichtig, aber schwer zu kriegen

Für Jokos Offenheit gibt es in der SWR3 Community auf Instagram viele Herzen und Liebe. Viele von euch warnen aber auch, dass es einfach zu wenig Plätze gibt – vor allem für „Normalos“:

Ich fühle das ❤️ nur ist es gar nicht so einfach als No Name einen Therapieplatz, geschweige denn einen Therapeuten zu finden, der dich nicht auf eine „warte mal auf einen freien Platz für ein Jahr“ Liste setzt....

Leider ist das absolut schwierig, als Kassenpatienten zeitnah Hilfe zu bekommen. Mitunter wartet man 1 Jahr auf Hilfe. Es sei denn man kann es selbst bezahlen.

So viele Menschen machen Krisen durch und das gehört zum Leben dazu, nur keiner will es gerne nach außen zeigen. Auf Social Media gibt es immer nur die glücklichen und „perfekten“ Menschen. Ein falsches und verzerrendes Bild im Vergleich zur Wirklichkeit. Wir müssen davon wegkommen! Und bei all dem Leistungsdruck und Erwartungen mehr uns selbst reflektieren. Das nennt sich Psychohygiene.

Ich kenne das Gefühl nur zu gut. Vor ein paar Jahren hatte ich schon Erstgespräche und mich auch von den langen Wartelisten entmutigen lassen. Aber es nutzt ja nichts das Thema aufzuschieben. Es lohnt sich, hartnäckig bei der Suche zu sein. Im Sommer hab ich es erneut angegangen und hatte nach 6 Wochen einen Platz.

„Danke Joko!“

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