Beziehung mit ADHS: Roman & Max teilen ihre Erfahrungen
Stell dir vor, du schickst deinen Partner zum Einkaufen. Als er zurückkommt, fehlt die Hälfte der benötigten Produkte. Uff! Für viele Menschen mit ADHS und deren Partner gehören solche Situationen zum Alltag.
Dass romantische Beziehungen für und mit ADHS-Betroffenen herausfordernd sein können, das wissen auch Roman Lemke und Maximilian Pollux. Die beiden sind SWR3-Podcast-Hosts – und beide sind ADHSler.
Im Podcast „Der Gangster, der Junkie und die Herrin“ teilen sie ihre Erfahrungen – auch zum Thema Beziehung mit ADHS.
Beide sind in festen Beziehungen und wissen, wann ihr ADHS dem Beziehungsglück in die Quere kommt – und welche positiven Seiten das Krankheitsbild mit sich bringt.
Ihre Erfahrungen teilen sie in diesem Artikel und im Podcast. ⤵
1. ADHS in Beziehungen: Auch die positiven Seiten sehen!
Die Liste von ADHS-Anzeichen ist lang: Betroffene seien häufig leicht abzulenken, unfähig, Prioritäten zu setzen, sie würden an Stimmungsschwankungen und fehlender Impulskontrolle leiden und dazu neigen, überzureagieren – um nur ein paar mögliche Charakteristika zu nennen.
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Gerade im Umgang mit dem Partner können diese Eigenschaften problematisch sein. Diese Herausforderungen kennt auch Domina und SWR3-Podcast-Host Nina Workhard. Sie hat bereits Beziehungen mit ADHSlern geführt.
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Jedes fünfte Elternteil vermutet beim eigenen Kind ADHS, das belegt eine neue Studie. Wie schwer es sein kann, eine Diagnose zu bekommen und wie man Hilfe findet, erzählt eine betroffene Mutter in SWR3.
Roman Lemke ist verheiratet und selbst von ADHS betroffen. Er weiß, dass die negativen Seiten von ADHS den Beziehungsfrieden schon mal stören können. Er weist darauf hin, dass es auch noch eine andere Seite von ADHS gibt:
Das unterstreicht auch Prof. Dr. Alexandra Philipsen. Sie ist Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Bonn und Expertin für ADHS im Erwachsenenalter.
2. ADHS in Beziehungen: Richtig kommunizieren!
Gute Kommunikation, das braucht jede Beziehung. Aber gibt es auch spezielle Kommunikationstipps für Beziehungen mit ADHSlern? Prof. Dr. Alexandra Philipsen klärt auf:
Auch Roman und Max haben in den letzten Jahren gelernt, was sie von ihren Partnerinnen brauchen.
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Wenn wir das Beispiel mit dem Einkaufen noch mal heranziehen, könnte eine Lösung für dieses konkrete Problem zum Beispiel so aussehen, dass man miteinander einen Einkaufszettel macht und alles schriftlich festhält.
Wie die Kommunikation in der eigenen Beziehung am besten funktioniert, das ist natürlich total individuell. Wichtig sei, so Philipsen, dass der betroffene Partner nicht in die Rolle der kranken Person gedrängt wird, sondern, dass man auf Augenhöhe miteinander kommuniziert und umgeht.
Gleichzeitig ist es auch wichtig, dass sich der Partner, der nicht von ADHS betroffen ist, sich innerhalb der Beziehung nicht zu viel Verantwortung auflädt. Schaut bei aller Empathie auch auf euch und setzt Grenzen! ❤
3. ADHS in Beziehungen: Humor darf nicht fehlen!
Und zum Schluss: Gütig miteinander sein und nicht alles zu ernst nehmen! ❤ Darin bestärkt uns auch unsere Expertin.
Roman und Max haben sich diesen Tipp zu Herzen genommen. Mit viel Humor erzählen sie von ihren Erfahrungen im Podcast. Das ganze Gespräch hört ihr im SWR3-Podcast „Der Gangster, der Junkie und die Herrin“ – in der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt.
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