Hitze in SWR3Land! Wer da sein Kind oder Hund im Auto zurücklässt – auch nur für kurze Zeit –, bringt Tier wie Kind in große Lebensgefahr. Die Hitze im Auto steigt in nur kurzer Zeit enorm an.
Erst am Montag ist in Ostrach im Kreis Sigmaringen ein Hund in einem überhitzen Auto gestorben. Die Tierärztin konnte nach dem Öffnen der Tür nur noch den Tod der Bulldogge feststellen.
Bei solchen Meldungen ist es selbstverständlich, dass man ein Tier oder Kind sofort aus der tödlichen Situation befreien will, wenn man es entdeckt – nur wie?
Hund oder Kind bei Hitze eingesperrt im Auto – ihr müsst handeln!
Wer ein zurückgelassenes Kind in einem Auto bemerkt, hat die Pflicht, sofort zu handeln. Wer das nicht tut, macht sich strafbar wegen unterlassener Hilfeleistung. Dabei sollte man allerdings am besten erstmal versuchen das Kind oder auch Tier gewaltfrei zu befreien:
- Nach dem Autobesitzer suchen: Ist er in der Nähe? Kann ich ihm Bescheid sagen?
- Die Polizei oder Feuerwehr rufen
Entweder der Autobesitzer selbst oder die Feuerwehr können dann das Kind oder Tier aus dem überhitzten Auto retten.
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Wann darf ich die Autoscheibe selbst einschlagen?
Wenn die Situation schon so bedrohlich ist, dass man davon ausgehen kann, dass die Feuerwehr es nicht rechtzeitig schafft, muss man selbst aktiv werden. Ganz offiziell ist das der Fall, wenn das Kind oder Tier in akuter Lebensgefahr schwebt.
In dieser Situation ist es hilfreich andere Menschen in der Nähe einzubeziehen und auf die Gefahr aufmerksam zu machen. Diese Menschen können – im Fall einer späteren Beschwerde – dann bestätigen, dass die Lage so ernst war, dass man nicht anders handeln konnte.
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Wie schnell steigt die Hitze im Auto?
Wie gefährlich es ist, sein Tier oder sogar sein Kind bei hohen Temperaturen im Auto zurück zu lassen, wird häufig unterschätzt.
- Bei einer Außentemperatur von 30 Grad dauert es nur 30 Minuten, bis es im Auto 46 Grad hat, so eine Berechnung von bußgeldkatalog.org. Der ADAC hat ähnliche Temperaturmessungen gemacht und kam zu denselben Ergebnissen. Für Kinder oder ein Tier kann diese Temperatur tödlich sein.
- Hat es draußen nur 20 Grad, erhitzt sich der Innenraum eines normalen, grauen PKW ebenfalls innerhalb von 60 Minuten auf 46 Grad.
Besonders Hunde können mit Hitze im Auto nicht gut umgehen
Wer einen Hund hat, sollte wissen: Hunde können nicht schwitzen, so wie der Mensch. Sie regulieren ihre Körpertemperatur über das Hecheln und brauchen so sehr viel länger, um ihren Körper abzukühlen. Tierärzte sagen, bereits ab 40 Grad könne der Hund einen Hitzschlag kriegen. Steigt die Temperatur weiter besteht für den Hund absolute Lebensgefahr!
Hund im Auto bei Hitze: Fenster offen lassen hilft nicht!
Das Fenster einen Spalt offen zu lassen, hilft übrigens nicht: Auch wenn es einen kleinen Luftzug gibt, heizt sich das Auto schneller auf als es abkühlen könnte. Der ADAC hat bei einer Temperaturmessung im Innenraum des Fahrzeugs fast gar keinen Unterschied festgestellt – egal, ob das Auto ein geöffnetes Fenster hatte oder nicht.
Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzrecht
Denn ein Tier im Auto zurückzulassen, ist keine kleine Sache. Wer das macht, verstößt gegen das Tierschutzrecht und kann angezeigt werden. Falls die Polizei einschreiten muss, weil Passanten einen eingesperrten Hund melden, muss außerdem der Polizeieinsatz gezahlt werden.
Hitze-Tipps für Frauchen und Herrchen
Ganz generell sollten sich Tierbesitzer darüber im Klaren sein, was die Hitze auch für ihren Hund oder ihre Katze bedeutet. Bei hohen Temperaturen sollten sie besonders aufmerksam sein und darauf achten, dass es den Tieren gut geht.
- Nicht in der Mittagshitze spazieren gehen. An so heißen Tagen wie jetzt wirklich erst nach Sonnenuntergang oder im Wald.
- Insbesondere raten Experten, mit Hunden nicht auf heißem Asphalt spazieren zu gehen.
- Frauchen oder Herrchen sollten das Fell der Tiere nicht zu kurz scheren. Die empfindliche Haut der Hunde neigt zu Sonnenbrand.
- Darauf achten, dass die Tiere ausreichend Flüssigkeit bekommen und im Schatten liegen. Manchmal tun sie das nicht von alleine. Da darf man als Tierbesitzer auch mal nachhelfen.