Über die Kriebelmücke wird gerade viel geredet. Denn: In Zukunft wird es von dieser Mückenart in Deutschland viel mehr geben. Das haben Forscher der Goethe-Universität Frankfurt und des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums herausgefunden. Allerdings erst im Sommer, denn Kriebelmücken brauchen eine gewisse Temperatur, um in Gang zu kommen.
Besonders eine Art der Kriebelmücke vermehrt sich!
Im SWR3-NOW-Interview erklärt Sabine Stöhr aus der SWR-Umweltredaktion, warum sich einige Arten der Kriebelmücke gerade besonders stark vermehren und wie du dich vor einem Biss schützen kannst:
Insbesondere die Tieflandarten der Kriebelmücke nehmen zu. Tiefland ist so etwas wie der Oberrheingraben. Diesen Arten machen die Klimaerwärmung und Verschmutzung in Bächen und Flüssen wenig aus. Sie mögen es sogar, wenn das Wasser und die Umgebung warm sind. Dann entwickeln sich ihre Larven schneller.
Die Gefahr: Zu dieser Gruppe gehören drei Kriebelmückenarten, die nicht nur lästig sind, sondern auch besonders aggressiv.
Das sind die wichtigsten Facts zur Kriebelmücke!
Was ihr über Kriebelmücken wissen solltet, erfahrt ihr hier:
- Woher kommen Kriebelmücken?
- Wie sehen Kriebelmücken aus?
- Bisse von Kriebelmücken erkennen und behandeln
- Was hilft gegen Kriebelmücken?
- 5 Tipps bei Bissen von Kriebelmücken
Woher kommen Kriebelmücken?
Kriebelmücken kommen in den Tropen vor, sind aber durchaus auch schon seit Jahren in SWR3Land unterwegs. Insbesondere wer Pferde hat, wird sie vermutlich schon bemerkt haben – ähnlich wie Bremsen scheinen sie die Nähe der Tiere zu mögen: Kriebelmücken beißen vorwiegend Pferde und Kühe.
Wie sehen Kriebelmücken aus?
Grundsätzlich sind Kriebelmücken erst einmal recht unscheinbar – sie sind nur zwei bis sechs Millimeter groß. Ähnlich einer schwarzen Fliege haben die Kriebelmücken jedoch noch kleine gemeine Zähne, mit denen sie zubeißen. Unterwegs sind die kleinen Insekten meist morgens und abends. Sie sind oft in der Nähe von Gewässern – dort legen sie ihre Eier ab.
So erkennst du Bisse von Kriebelmücken
Noch nie von der Kriebelmücke gehört? Dann hattest du Glück. Denn wer diesen Insekten schon begegnet ist, weiß, dass das nicht witzig ist. Erst einmal juckt es nur stark. Dann sollte man aber – sagen alle Experten – vor allem eines auf keinen Fall tun: kratzen. Denn hierdurch kann es zu richtig üblen Schwellungen kommen. Insbesondere, wenn zusätzlich Bakterien durch die offene Wunde eindringen.
Aus einem wenige Millimeter großen Fleck wird dann manchmal ein handgroßes Hämatom, das dunkelrot bis blau schimmert. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Blutvergiftung kommen. Wer mehrfach gebissen wird, kann auch Kopfschmerzen, Schüttelfrost oder Übelkeit bekommen. Deshalb: Den Arzt aufsuchen, wenn es irgendwie mehr zu sein scheint als ein normaler Mückenstich.
Kriebelmücken stechen nicht, sie beißen
Das Fiese: Anders als Stechmücken stechen sie nicht direkt in kleine Adern, sondern sägen mit ihrem Mundwerkzeug kleine Wunden in die Haut, um Blut auszusaugen. Die Hautverletzungen sind größer. Man nennt sie deshalb auch Poolsauger.
Was hilft gegen Kriebelmücken?
Genauso wie bei vielen anderen Insekten empfehlen sich zunächst einmal Mückenschutzmittel, um die Tiere abzuwehren. Das ist das zweitbeste Abwehrmittel, direkt neben langer Kleidung. Klar: Wenn die Haut bedeckt ist, dann wird man nicht gestochen oder gebissen. Vor allem weitere Stoffe, die nicht so eng an der Haut anliegen, bieten eine gute Abwehr. Aber wer will im Sommer schon den ganzen Tag langärmelig rumlaufen?
Die gute Nachricht: Kriebelmücken sind vor allem draußen, in die Wohnung kommen sie nicht. Besondere Schutzmaßnahmen wie Fliegengitter oder -netze brauchst du also eigentlich nicht.
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Das solltest du tun, wenn du von einer Kriebelmücke gebissen wurdest
Sollte dich eine Kriebelmücke beißen, haben wir hier 5 Tipps, was du machen kannst:
1. Den Stich oder Biss desinfizieren
Zunächst den Stich desinfizieren. Das geht mit Desinfektionsmitteln oder auch mit Speichel – ja: „Spucke drauf“, wie Oma schon sagte.
2. Den Stich oder Biss mit Hitze bearbeiten
Um das Jucken zu verringern, helfen Hitzestifte – die bekommst du in der Apotheke. Alternativ kann man einen Löffel erwärmen und auf die Stelle halten. Da sollte man aber echt vorsichtig sein, um sich nicht zu verbrennen.
3. Den Stich oder Biss kühlen
Grundsätzlich hilft Kühlung, um eine Schwellung zu verringern und den Schmerz ein bisschen abzuschwächen: Cool-Pads oder kühlende Gele sind ein guter Tipp, bei Stichen von der Kriebelmücke genauso wie bei anderen Insektenstichen.
4. Die Zwiebel als Hausmittel gegen Bisse und Stiche
Die SWR-Wissenschaftsredaktion empfiehlt außerdem ein Hausmittel: Zwiebeln aufschneiden und auf den Stich legen, das wirkt antibakteriell.
5. Tipps und Erfahrungen von Hörern mit der Mücke
SWR3-Hörer berichten uns, dass folgende Tipps auch helfen können:
- Quarkwickel zur Linderung
- Umschläge mit Retterspitzt
- Antibiotika- oder Cortisonbehandlungen
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