Morgen kommt es, wirklich, also ganz echt, wirklich, also bestimmt! Angeblich wird ein Video unsere Handys verseuchen und ein ominöses Whatsapp Gold kommt. Spoiler: wird es nicht.
Der Martinelli-Kettenbrief bei Whatsapp ist zurück!
Pling! Whatsapp-Nachricht in der Familiengruppe: Mama ist ganz aufgeregt, weil morgen ihr Handy von einem Virus befallen wird.😱 Jedenfalls steht das so in der Nachricht, die sie gerade an alle weitergeleitet hat. Irgendein Martinelli (wer ist das?) hat da ein Video gemacht und irgendwas mit Whatsapp Gold. Stimmt das?
Sagen wir es mal so: Wir haben letzte Woche auch diese Nachricht bekommen – letzte Woche! Und jetzt kommt die wenig überraschende Wendung, denn nichts ist geschehen. Auch heute funktioniert das Smartphone noch ohne Probleme. Kein Virus, kein Whatsapp Gold.
Genauso wie auch schon vor vier Jahren oder sogar vor sieben Jahren. Also kein Grund zur Panik, an dem angeblichen Virus ist nichts dran. Es ist nur – mal wieder – ein Kettenbrief, der gerade die Runde macht.
Martinelli-Video & Whatsapp Gold? Das „Virus“-Comeback! 😉
Wir haben so eine Nachricht bereits 2020 bekommen. Seitdem hat sich der Text auch ganz schön verändert. Er wurde länger und so wie es aussieht, hat auch die Rechtschreibung in den letzten Jahren etwas darunter gelitten, dass der Kettenbrief so oft weitergeleitet wurde.😏
🙄 Ja, wir sehen euer Augenrollen bis hierhin, aber immer wieder fällt jemand auf Whatsapp-Betrug (oder die SMS „Hallo Mama“) rein. Woran das liegt und wer eigentlich dahintersteckt, hat SWR3-Moderator Constantin Zöller mit Harald Schmidt (ja, er heißt wirklich so) besprochen. Er ist Geschäftsführer der polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes.
Martinelli-Virus: Polizei reagiert auf Fake-Whatsapp
Wer eine Nachricht dieser Art bekommt, kann ganz beruhigt sein: Dieser Kettenbrief hat bereits 2017 in Spanien für Aufsehen gesorgt. Dort erklärte die spanische Polizei bereits, dass es sich hierbei um einen Fake handele.
Solltet ihr der Nachricht also begegnen, dann ignoriert ihr sie am besten oder weist in einer Antwort an den Absender darauf hin, dass es sich um einen Kettenbrief handelt und dass das Leben auch weiter geht, wenn der Kettenbrief nicht weitergeleitet wird. In dem Fall könnt ihr einfach diesen Artikel verschicken – auch garantiert ohne Phishing. ✌
5 Tipps, wie sich Phishing-Mails erkennen lassen
Daher könnte das Martinelli-Virus seinen Namen haben
Ricardo Martinelli war von 2009 bis 2014 der Präsident von Panama. Ihm wurde politische Spionage und Unterschlagung vorgeworfen. Konkret soll er illegal etwa Telefonanrufe und andere Kommunikationswege überwacht haben. Letztes Jahr wurde er wegen Geldwäsche zu zehn Jahren Gefängnis und eine millionenschweren Geldstrafe verurteilt. Martinelli selbst bestreitet diese Vorwürfe.
Wie erkenne ich ein „echtes“ Virus?
Viren oder Phishing-Meldungen erkennt man häufig an schlechter und falscher Schreibweise, kryptischen Links, und den direkten Aufforderungen auf diese Links zu klicken. Wer auf den Link klickt, tappt in die Phishing-Falle.
Auch wenn die Nachricht von Freunden oder Verwandten kommt, kann sich dahinter eine Phishing-Falle verbergen. Werdet ihr aufgefordert irgendwo drauf zu klicken, dann am besten nochmal über einen anderen Kanal beim Absender nachfragen, ob der angegebene Link tatsächlich gezielt gesendet wurde.