Igel im Garten? Herzlichen Glückwunsch!
Erst einmal ist es schön, wenn man Igel im Garten hat. Nicht nur, weil es Spaß machen kann, die Tiere zu beobachten. Sondern auch, weil sie Insekten, Spinnen, Schnecken oder Käfer fressen und so für ein natürliches Gleichgewicht beim Schädlingsaufkommen sorgen. Igel sind außerdem treue Gäste, sie kommen immer wieder – oft auch im Folgejahr.
Igel im Garten ansiedeln – so geht's
Natürlich kommen die Tiere nicht auf Kommando, aber als Garten-Besitzer kann man etwas dafür tun, dass sich Igel ansiedeln. Erstmal müssen sie natürlich reinkommen, also darf das Grundstück nicht völlig abgeriegelt sein. Der Naturschutzbund (Nabu) empfiehlt bei Zäunen eine Öffnung von mindestens 10 Zentimeter Höhe und Breite, damit der Igel durchschlüpfen kann.
Außerdem kann man eine Igelecke einrichten. Hier darf es gerne auch ein bisschen unordentlicher sein: Holz, Reisig – im Herbst auch Laub – einfach liegen lassen oder Steine auftürmen, damit das Tier sich geschützt fühlt. Wichtig für alle, die einen Teich oder Wasserstellen im Garten haben: Gartenteiche sollten flache Stellen oder Ausstiegshilfen haben, damit der Igel, wenn er reingerutscht sein sollte, aus eigener Kraft wieder hinausklettern kann.
So kannst du Igeln bei Hitze helfen: Wasser!
Auch in diesem Sommer sind Hitze und Trockenheit ein Thema in SWR3Land. Auf Nachfrage von SWR3 empfiehlt der Nabu Baden-Württemberg, Igeln vor allem an besonders heißen Tagen eine Schale mit Wasser in den Garten zu stellen.
Vorsicht mit Rasenmähroboter und Extra-Futter
Klar ist: Gerade beim Rasenmähen ist besondere Vorsicht geboten, Mähroboter können eine Gefahr für jegliche Tiere sein, die im Garten unterwegs sind, wovor auch der Umwelt- und Naturschutzbund LBV in Bayern warnt.
Igel finden genug Nahrung, wenn der Garten gut – das heißt: naturnah – angelegt ist, so der Nabu. Auf das Füttern solle man also eigentlich eher verzichten und sich stattdessen darum kümmern, dass genügend natürliche Nahrung zu finden ist.
Auch die Tierschutzorganisation Peta , der LBV oder das Schweizer Igelzentrum raten von einer generellen Fütterung ab. Igelnotstationen, bei denen auch unterernährte Tiere eingeliefert werden, sehen teilweise anders.
Wenn du zufüttern möchtest, findest du hier Tipps zum richtig Futter für Igel
Igel beobachten – inklusive Nestbau und Nachwuchs
Nicht nur für Familien mit Kindern sind Igel eine kleine Attraktion im Garten. Igel sind so putzig, sie haben sogar eigene Insta-Accounts, wie zum Beispiel der Mannheimer Igel Mr. Pokee, der einen derartigen Kultstatus erlangt hat, dass er auch nach seinem Tod noch Millionen Follower begeistert.
Wer Igel beobachten will, guckt am besten abends in den Garten. Die Tiere werden vor allem bei Dämmerung aktiv und huschen die Nacht über auf der Suche nach Nahrung durchs Gestrüpp.
Zwischen Frühjahr und Sommer sind Igel aber auch tagsüber zu sehen, weil sie Material sammeln, mit dem sie das Nest für den Nachwuchs bauen können. Der Sommer steht dann ganz im Zeichen der Jungtiere. Nach einer Tragzeit von rund 35 Tagen werfen Igel-Mütter 2-7 Jungtiere. Laut des Schweizer Igelzentrums kommt der Großteil der Jungen zwischen Juni und August zur Welt, vereinzelt gibt es noch Würfe im Oktober. Die Babysaison endet im September.
Weitere Tipps auch für Haustiere bei Hitze
Auch Haustiere haben es im Hitze-Sommer nicht leicht, die hohen Temperaturen werden für viele Tiere anstrengend. Das kannst du für Hund oder Katze tun, wenn die Temperaturen steigen: