Vorweg: Nein, unser Praktikant hat nicht Marienkäfer und Wanzen verwechselt. Wir wollten es nur allen ersparen, die sich vor den Tierchen ekeln, sie ungewollt anzuschauen. Marienkäfer sind halt einfach süßer. Gern geschehen!
Wenn du dich bis hierhin geklickt hast, dann gehen wir davon aus, dass du weißt, was du tust ... und muten dir das jetzt zu. Du solltest ja wissen, worüber wir hier reden. Achtung, uuuuund bitteschön:
Bis hierhin hast du es geschafft! Also legen wir los mit den Facts über Stinkwanzen – und zumindest einer davon könnte sie vielleicht sogar sympathisch machen.
7 Facts über die Stinkwanze und wie du sie loswerden kannst
1. Stinkwanzen sind nicht gefährlich ...
Sie mögen vielleicht so aussehen, aber Stinkwanzen sind nicht gefährlich. Auch wenn sie es nicht unbedingt in die Liste der putzigsten Tierchen ever schaffen und es nach unserer Recherche auch keine instagramablen Vorbilder mit einem eigenen coolen Influencer-Kanal gibt, sind sie harmlos. Wer also kein Problem mit den krabbeligen Mitbewohnern hat, kann sie getrost in der Wohnung rumflitzen lassen und muss sich keine Sorgen machen.
... können aber in der Landwirtschaft eine Plage sein
Als Stinkwanze werden häufig mehr als eine Wanzenart bezeichnet, erklärt Insektenforscher Ralph S. Peters vom Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels in Bonn. Häufig werde auch die Marmorierte Baumwanze als Stinkwanze bezeichnet, sagt er. Und gerade diese Art sorge in der Landwirtschaft schon auch für Probleme. Denn den Tierchen schmeckt eine Vielzahl von Nutzpflanzen, die sie mit ihrem Saugrüssel anbohren. So beschädigen sie dann angebautes Obst- und Gemüse.
Unsere Kollegen vom Bayrischen Rundfunk haben dazu eine größere Dokumentation gemacht:
2. Stinkwanzen sind für Haustiere nicht giftig
An alle Haustierbesitzer: Auch für Haustiere sind Stinkwanzen nicht giftig. Wenn ein Hund oder eine Katze also mal draufbeißen, stinkt es übel und ist natürlich blöd für die Wanze, mehr passiert aber auch nicht. Böse gesagt ist es eine Proteinquelle, die zwar nicht sehr sättigend sein dürfte, aber eben auch nicht gefährlich. Hier braucht man also keine Bedenken zu haben. Das hat Diplom-Biologe Matthias Haag im Gespräch mit SWR Aktuell bestätigt.
3. Warum kommen die Stinkwanzen in meine Wohnung?
Wenn es kälter wird, suchen sich Stinkwanzen gerne einen warmen Unterschlupf, denn Temperaturen unter 10 Grad vertragen sie nicht. Da kommt eine warme Wohnung natürlich gerade recht. Oft verstecken sie sich deshalb in irgendwelchen Schlupfwinkeln in Häusern.
Hier gibt's ein Interview zu Wanzen bei SWR Aktuell.
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4. Verlassen die Wanzen die Wohnung wieder von selbst?
Wanzen sind eigentlich das ganze Jahr über da, sie tummeln sie sich im Sommer meist in Wald und Wiesen. Dahin verschwinden sie dann im Frühjahr auch wieder, wenn die Temperaturen draußen erneut steigen. In der kalten Zwischenzeit möchten sie aber gern irgendwo kuschelig überwintern, das kann man ihnen ja kaum verübeln.
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5. Wie kann ich Stinkwanzen am besten aus dem Haus vertreiben?
Am einfachsten geht's mit einem Glas und einem Blatt Papier. Das Glas über das Insekt stülpen, das Blatt Papier drunterschieben und raussetzen. Am besten ein Stückchen entfernt von der Wohnung, damit sie nicht gleich wiederkommen – wobei sie das vermutlich trotzdem tun werden...
Wichtig ist, dass sich die Stinkwanzen nicht bedroht fühlen sollten, denn dann sondern sie ihr Sekret ab und das stinkt. Außerdem ist es natürlich auch tierfreundlicher, sie rauszusetzen statt sie zu erschlagen oder mit dem Staubsauger einzusaugen oder ähnliches...
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6. Mittel, um Wanzen loszuwerden oder und ihnen vorzubeugen
Wenn wir ehrlich sind: Es gibt leider kein wirklich gutes Hausmittel, das wir aus Überzeugung empfehlen könnten. Das Problem ist: Wanzen kommen durch kleine Ritzen in die Wohnung, es ist also schwer, ihrem Eindringen vorzubeugen. Klar, man kann die Fenster möglichst zumachen und das Licht aus beim Lüften. Aber am Ende ist das auch nicht wirklich wirksam, dafür gibt es einfach zu viele kleine Eingänge ins Haus und zu viele Wanzen. Die vermehren sich nämlich verdammt schnell.
Manche empfehlen Fliegengitter, um die Wanzen ein bisschen besser fernzuhalten. Ob das funktioniert, hängt sicher davon ab, wie gut die Wohnung damit abzudichten ist. Je mehr Eingänge, desto schwieriger. Angeblich sollen auch intensive Gerüche wie Essig, Salmiak oder Nelkenöl helfen, die Stinkwanzen abzuschrecken. Aber wer will damit schon dauerhaft die ganze Bude zunebeln? In diesem Sinne: Das kannst du mal ausprobieren, solltest aber nicht allzu viel Hoffnung haben.
Tipps gegen Stinkwanzen aus SWR3Land
Die SWR3-Community hat auch schon vieles probiert, hier sind weitere Tipps:
- „Kleiner Tipp: Zum Einsammeln an der Decke mit einem Staub Wedel. Sobald sie drauf sind am Fenster abklopfen. Mit etwas Glück hat der Nachbar das Fenster auf und sie landen dort. Dann kommt sie auch nicht mehr. 🤣🤣🤣🤣🤣“ Hiss in den Kommentaren auf SWR3.de
- „Ich hab für jeden Raum mittlerweile Fliegengitter angebracht. Das Einzige was noch fehlt ist die Balkontür. Kann ich nur wärmstens empfehlen. Hält Mücken, Fliegen, Spinnen und vieles andere draußen - auch diese kleinen Kerlchen. Man muss nur aufpassen, dass im Gitter kein zu großes Loch ist.“ June in den Kommentaren auf SWR3.de
- „Ich setzte täglich mit der Hand 10 Stück wieder vor die Türe hat noch nie gestunken.“ Daniela unter unserem Post auf Facebook
- „Hinter meinen Schränken wohnen kleine Spinnen 🕷 Die machen Jagd auf diese Wanzen. Vor kurzem haben sich 2 Spinnen 🕷 um eine Wanze gekloppt. Solange die Spinnen 🕷 hinter den Schränken wohnen dürfen sie bleiben. Und vor allem anderes Getier jagen. ☺️“ Vanessa unter unserem Post auf Facebook
7. Fun-Fact: Die Stinkwanze ist absolutes Fashion-Vorbild!
Die heimische Wanze, die bei den meisten von uns vorbeischauen wird, ist die grüne Stinkwanze. Wir versuchen mal, ihren Ruf ein bisschen aufzumöbeln: Diese Wanze ist nämlich nicht einfach nur eine Wanze, sie ist quasi ein Fashionvictim, ein Trendsetter, der beste Ansprechpartner vielleicht für eine individuelle Modeberatung! Denn: Im Sommer ist sie knallgrün und im Herbst wechselt sie modebewusst zu etwas gedeckteren Farben und trägt bevorzugt Braun. Na, wenn das mal nicht cool ist!
Wer wissen will, woran das liegt: Die grüne Stinkwanze reagiert auf fallende Temperaturen mit Einlagerung eines roten Farbstoffes. Deshalb wechselt die Farbe im Herbst von Grün zu Braun, ausführliche Erklärungen gibt es beim NABU.
Unsere Tierdocs behandeln auch gerade eine Wanze
Wo wir schon bei Späßchen sind: Die SWR3-Tierdocs haben übrigens auch an einer Wanze praktiziert. Mach mal laut, mach mal leise, hier kannst du dir die Comedy aus dem Radio anhören!
Tipps und Mittel gegen Wanzen? Her damit!
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