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Es ist helllichter Tag im Tatort, und das ist echt selten. In einem Krematorium brennt ein Sarg, lichterloh. Plötzlich geht der Deckel auf, und eine Hand guckt raus. Aber Glück gehabt, ist gar kein Zombi. In diesem Augenblick sieht es noch wie eine Art Unfall aus.
Die Leichenschau war schludrig. Das Opfer stammt aus einem Altenheim, da wird natürlich schon viel gestorben – aber eben seltener wiederauferstanden. Und schon gar nicht im Krematorium.
Lena Odenthal: „Mama ist mit dem Fernfahrer durchgebrannt“
Kommissarin Lena Odenthal hat sich gerade mit dem Fall angefreundet, da kommt unerwarteter Besuch aus dem Zug gepoltert: Tante Niki steht plötzlich am Bahnhof. Die Tante hat Lena großgezogen, nachdem die Mama mit einem Fernfahrer nach Spanien abgehauen ist. Die Tante war also sehr lange Elternersatz, und es sind noch nicht alle Spannungen überwunden.
Schlimmer noch: Natürlich war die Tante im selben Gewerbe, Ex-Staatsanwältin nämlich. Und was das für die Ermittlungen heißt, kann man sich ja vorstellen: unverlangt eingesandte Drittmeinungen ohne Ende. Als ob das noch nicht genug wäre, tauchen auch noch habgierige Enkel mit Nazi-Gesinnung auf.
Tatort Ludwigshafen: Tante Niki mischt den Laden auf
Das ist dann mal eine komische Mischpoke. Es erzeugt oft Situationskomik, und das ist auch gut so. Es macht den Odenthal-Tatort viel unterhaltsamer und weniger muffig. Insgesamt ist es ein solider Tatort, der nicht polarisiert und keinem wehtut.
Trotzdem vermisse ich etwas Entscheidendes: Auch in einem Tatort, der so lange läuft, könnte es moderner zugehen. Mehr Kreativität in der Geschichte, viel mehr Überraschendes, ein bisschen mehr Auffallen, ein Loslösen von der immergleichen Erzählstruktur. Das alles würde auch dem Ludwigshafener Tatort gut tun, denn „tut keinem weh“ ist zwar schön, aber für den Sonntagabend inzwischen etwas zu wenig.
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