Ein Außendienstmitarbeiter einer international tätigen Inkasso-Firma wird – laut Zeugen – auf dem Heimweg überfallen. Von ihm selbst fehlt aber jede Spur. Unsere Tatort-Checkerin Simone Sarnow sagt: „Dieser Fall zeigt, in welches Elend und Verzweiflung einen Schulden treiben können …“
Ist der Kölner Tatort realistisch? So weit geht das Inkasso-Unternehmen
Beliebt war das Opfer, der „Geldeintreiber“ Fabian Pavlou (Thomas Hauser), vor allem bei seiner Firma „Correct Inkasso“ – da ist er fünfmal in Folge zum „Mitarbeiter des Jahres“ gekürt worden. Die Firma selbst arbeitet mit extremen Methoden, zum Teil am Rande der Legalität. Es gibt Telefonterror, Dauerklingeln an der Tür und einzelne Schuldner werden sogar heimlich überwacht.
Wenn das alles nichts bringt, setzt Pavlou im Auftrag der Firma auch Lohnpfändungen durch oder droht sogar mit Gefängnis. Wobei Ballauf feststellt:
Kommissare Ballauf und Schenk nehmen Schuldner ins Visier
Auf der Suche nach Pavlou und dem Täter oder der Täterin geraten deshalb vor allem die Schuldner als Hauptverdächtige ins Visier der Ermittlungen. Und diese Menschen zeigen in diesem Fall die ganze Bandbreite dessen, was Schulden mit einem machen können. Da ist die Steuerkanzlei-Fachangestellte, die die Schulden ihres Ex-Mannes abzahlen muss. Sie hat deshalb das Sorgerecht für ihre Kinder verloren, wohnt wieder bei ihrem Vater und ihr Lohn soll gepfändet werden.
Wir erfahren, wie ein junger Masseur schon früh Schulden gemacht hat, seitdem zwar ununterbrochen arbeitet, aber trotzdem auf keinen grünen Zweig kommt. Und dann ist da noch ein Ehepaar, das durch krankheitsbedingte Arbeitslosigkeit von beiden die Hausraten nicht mehr tilgen kann und zur Kölner Tafel gehen muss. Eingangs ist Ballauf noch der Meinung:
Aber mit so einer Aussage macht er Kollegen Schenk so richtig sauer. Der gibt zu: Auch bei ihm bleibt am Ende des Monats nichts übrig.
Fazit: Lohnt sich der Kölner Tatort „Restschuld“ heute am 5.1.?
Im Kölner Tatort wird mal wieder ein gesellschaftliches Thema aufgegriffen: das Leben auf Pump. Und er zeigt die Verlockung, die uns so viele Werbeversprechen suggerieren – einfach jetzt kaufen, später zahlen. Dieser Fall beschäftigt sich aber auch damit, dass viele eben auch unverschuldet in der Schuldenfalle landen. Ohne packende Aktion, dafür nachdenklich und schauspielerisch richtig gut. Deshalb gibts von mir 4 von 5 Elchen.