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Christian Kreutzer
Christian Kreutzer

So schnell kann's gehen: Eben schien Trump noch unbesiegbar. Mittlerweile erscheint er als ratloser alter Mann – und verrennt sich immer mehr.

Schöner Start für Kamala Harris in den Parteitag der Demokraten: Einer aktuellen Umfrage zufolge haben 48 Prozent der Amerikaner eine sehr oder eher positive Sicht auf die 59-Jährige. Das sagt eine repräsentative Umfrage der Nachrichtenagentur AP zum Wahlkampf und Republikaner Donald Trump. Tendenz: steigend.

Trump hingegen stehen 41 Prozent der erwachsenen US-Amerikaner sehr oder eher positiv gegenüber. Da muss man nicht lange rechnen: Harris liegt beeindruckend weit vorne. Eingeholt hat sie Trump bereits Ende Juli. Jetzt liegt sie auch in immer mehr hart umkämpften Staaten wie Pennsylvania oder North Carolina vorne.

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Trump wirkt im US-Wahlkampf plötzlich alt, unbeholfen und orientierungslos

Der Wahlkampf des ultrarechten Republikaners ist gewaltig ins Trudeln geraten. Während sich der 78-Jährige noch bis vor Kurzem scheinbar auf dem direkten Weg zurück ins Weiße Haus befand, wirkt er plötzlich alt, unbeholfen und orientierungslos. Der versuchte Mordanschlag auf ihn, der Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Wahlkampf und die neue und jüngere Herausforderin Kamala Harris – all das hat Trump offenbar schwer zugesetzt.

Mittlerweile machen sich immer mehr Komiker über Trump lustig. Hier spekuliert Daily-Show-Moderatorin Desi Lydic, Trump habe wohl einen Crush auf Harris, weil er immer erwähnt, wie gutaussehend sie sei:

Does Donald have a little crush on Kamala? #DailyShow #Trump #Harris

Besonders einschneidend war für Trump der Rückzug des 81-jährigen Biden am 21. Juli aus dem Präsidentschaftsrennen, auf dessen Alter und körperliche Gebrechen er sich komplett eingeschossen hatte.

Mit Bidens Ausscheiden ist der 78-jährige Trump nun aber selbst der älteste Präsidentschaftskandidat in der Geschichte der USA. Bei der Wahl am 5. November steht ihm statt eines weißhaarigen und altersgeschwächten Mannes jetzt eine 59-jährige, energiegeladene Frau gegenüber, die sich als Staatsanwältin einen Namen gemacht hat.

Wahlkampfmanager versuchen verzweifelt, Trump zur Mäßigung zu bewegen

Diese neue Dynamik im Wahlkampf habe den Ex-Präsidenten „sehr verärgert“, lautet die Einschätzung von Anthony Scaramucci, Trumps kurzzeitigem Kommunikationsdirektor während seiner Zeit im Weißen Haus. Trump sei „verängstigt, in die Enge getrieben und sehr wütend“, sagte er dem US-Sender MSNBC. Gemeinsam mit seinem Team suche dieser nun nach einem neuen Narrativ im Wahlkampf. 

Medienberichten zufolge versuchen Trumps Wahlkampfmanager verzweifelt, ihren Kandidaten dazu zu bewegen, sich bei seinen Auftritten auf Sachthemen wie Einwanderung und Inflation zu konzentrieren, die bei seinen Wählern gut ankommen.

Republikanerin Haley an Trump: Aufhören, zu jammern!

Zwar finden diese Themen bei Trumps langen und oft ausschweifenden Wahlkampfveranstaltungen auch Erwähnung. Doch immer wieder schießt der 78-Jährige auch persönlich gegen seine Herausforderin Harris, bezeichnet sie als „Kommunistin“ und „Verrückte“, macht sich über ihr Lachen lustig und thematisiert ihre afroamerikanische Herkunft.

Selbst einige Republikaner befürchten mittlerweile, dass dadurch unentschlossene Wähler abgeschreckt werden könnten. Gegenüber Fox News appellierte Trumps einstige Konkurrentin im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur, Nikki Haley, an die eigene Partei, im Wahlkampf eine „bedeutende Veränderung“ zu vollziehen und aufzuhören, über Harris zu „jammern“.

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