Die beiden Kommissare haben allerdings nicht nur Freunde unter ihren Kollegen: „Ihr zieht die Leichen an wie Magnete“ müssen sie sich vom Pathologen sagen lassen – und er hat Recht.
Wenig später wird klar: Die Ermittler haben es nicht mit einem Einzelfall zu tun, sondern mit einem brutalen Serienmörder. Insgesamt vier Leichen werden gefunden und alle haben etwas gemeinsam: alle Opfer sind durch künstliche Befruchtung entstanden. Hier zeigt der Tatort – ganz auftragsgemäß – seine gesellschaftliche Relevanz, in Form einer Kinderwunschklinik.
Wer taugt als Serienmörder?
Als Antwort auf diese Frage bietet sich schnell ein Verrückter an, der alle vier Opfer gekannt hat. Er hat im Berliner Untergrund einen Schlüsseldienst, kommt durch jede Tür und überwacht seine potentiellen Opfer, in bester Stasi-Manier. Der Typ ist spooky, bis ganz zum Schluss, so viel steht fest.
Der Tatort ist ein super Schuss
Der Berliner Tatort „Dein Name sei Harbinger“ ist schlichtweg ein super Krimi. Besonders beeindruckend ist, dass es die ganzen 90 Minuten über spannend bleibt. Das schafft diese Ausgabe auch dank seiner tiefen Einblicke in die Berliner Unterwelt – mit seinen U-Bahnen, viele dunklen Tunnel und verwinkelten Ecken. Ein bisschen Tatort-Mystery, die gut zur Story passt. Einziger Schwachpunkt: die oft künstlich wirkenden Dialoge des Kommissar-Duos.
Was macht der Promi?
Meret Becker spielt ihre Rolle als Kommissarin – genau wie alle ihre anderen Rollen – grandios. Allerdings wie immer etwas vernuschelt. Aber auch alle No-Names um sie herum wirken echt und geben der Story Glaubwürdigkeit. Schauspielerische ist der Tatort ein absolutes Highlight. Dennoch hat auch dieser Tatort ein Problem: Das endlose Genuschel. Es nervt. Das betrifft nicht nur Frau Becker. Oft versteht man die Schauspieler einfach nicht. Das ist anstrengend und lenkt an manchen Punkten von der spannenden Geschichte ab. 4 von 5 Elchen. Einschaltbefehl!