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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich gegen eine Strafe für Patienten ausgesprochen, die vereinbarte Arzttermine nicht wahrnehmen. Gerade ärmeren Eltern sei das nicht zuzumuten, wenn sie einen Termin mit ihrem Kind nicht nutzen könnten. Der DGB bezeichnete die Pläne als absurd, die Deutsche Stiftung Patientenschutz sprach von Abzocke. Vom Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen hieß es, das Problem seien eher volle Wartezimmer, in denen trotz Termins lange gewartet werden müsse. Der Sprecher des Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Jakob Maske, und der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hatten Strafen von bis zu 100 Euro pro versäumtem Arzttermin gefordert.

Deutschland ist nach Ansicht des Deutschen Wetterdienstes DWD stark vom Klimawandel betroffen. Schon die bisherigen Folgen seien gravierend, sagte Vorstandsmitglied Tobias Fuchs. Jahre, die vor 1990 noch als extrem angesehen worden seien, seien heute normal. Sowohl bei den Temperaturen als auch beim Niederschlag würden die Ausschläge immer stärker. Das habe Auswirkungen für Allergiker, verbreite Krankheiten, die durch Insekten übertragen würden und sei problematisch für die Landwirtschaft. Nach Berechnungen des DWD war 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881.

Ein breites Bündnis von mehr als 40 Organisationen aus Journalismus und Gesellschaft fordert die künftige Bundesregierung dazu auf, das Informationsfreiheitsgesetz zu erhalten. In einem offenen Brief an die SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil mahnen sie, das Gesetz dürfe nicht zur Verhandlungsmasse werden. Es gilt seit 2006 und verpflichtet Behörden, über ihre Arbeit Auskunft zu geben. In einem Arbeitsgruppenpapier aus den Koalitionsverhandlungen heißt es, dass das Gesetz eingeschränkt werden soll. Zu den Unterzeichnern des Appells gehören die Organisationen „Reporter ohne Grenzen“ und „abgeordnetenwatch.de“.

Bei der großangelegten Razzia gegen die Mafia am Morgen ist auch ein deutscher Polizeibeamter festgenommen worden. Das teilten die Ermittler in Waiblingen mit. Hunderte Beamte waren im Einsatz, unter anderem in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Auch die italienische Polizei führte in ihrem Land Durchsuchungen durch. Insgesamt wurden 29 Verdächtige festgenommen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sprach von einem großartigen Einsatz im Kampf gegen organisierte Kriminalität. Die Mafia nutzt vor allem Orte in Baden-Württemberg als Rückzugsraum, aber auch als Aktionsraum. Straftaten dort sind laut Polizei betrügerischer Handel mit Lebensmitteln, Waffendelikte sowie Geldwäsche und Rauschgifthandel.

Finnland will aus dem internationalen Abkommen für ein Verbot von Antipersonen-Minen austreten. Seine Regierung werde den Austritt aus der Konvention vorbereiten, teilte Regierungschef Petteri Orpo mit. Der Politiker begründet den Schritt mit der veränderten Sicherheitslage. Finnland und Europa müssten ihre Abschreckung und Verteidigungsfähigkeit stärken, so Orpo. Sein Land hat eine mehr als 1.300 Kilometer lange Grenze zu Russland. Das sogenannte Ottawa-Abkommen verbietet Einsatz, Herstellung, Lagerung und Weitergabe von Antipersonenminen. Mehr als 160 Länder haben es unterzeichnet. Russland und die USA gehören nicht dazu.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil von der SPD zieht sich aus der Politik zurück. Nach Informationen des NDR hat Weil am Morgen dem Parteivorstand mitgeteilt, dass er zum Mai seinen SPD-Landesvorsitz und auch sein Amt als Regierungschef abgibt. Weil ist seit 2013 Regierungschef von Niedersachsen. Nachfolger soll wohl Wirtschaftsminister Olaf Lies werden. Die CDU hatte schon vor der Bekanntgabe gefordert, dass es im Fall eines Rückzugs Neuwahlen geben müsse. Sie wollte damit verhindern, dass Weil sein Amt übergibt und sein Nachfolger bei der nächsten Landtagswahl vom Amtsbonus profitiert.

Die israelische Luftwaffe hat in der Nacht einen Vorort von Beirut im Libanon angegriffen. Ziel sei ein Terrorist der Hisbollah gewesen, teilte die Armee mit. Er habe die Hamas bei einem geplanten Anschlag unterstützt. Unbestätigten arabischen Berichten zufolge wurde ein Wohnhaus getroffen, mindestens drei Menschen starben. Es ist der zweite israelische Luftangriff auf den Libanon seit Inkrafttreten der Waffenruhe mit der Hisbollah im November.