Allen Rettungsversuchen seiner engagierten Mutter zum Trotz, landet der 14-jährige David im Gefängnis. Unser Gast, seine Mutter Ghenet, erzählt in dieser Folge, wie verteufelt schwer für ihn der Neustart in ein Leben ohne Kriminalität wird.
Ghenet schreibt Anträge, wälzt Akten, tut alles, um ihren Sohn zu unterstützen. Nach 6 Wochen darf er unter strengen Auflagen nach Hause. Anfangs läuft es super, doch er leidet an Panikattacken. Dass er im Knast war, verschweigt er allen, die es nicht wissen. Ausgerechnet durch die Polizei erfährt es die ganze Kleinstadt. „Normale“ Freunde distanzieren sich. Die ehemaligen Gangsterkollegen finden es schick und tragen dazu bei, dass David bald wieder einkassiert wird.
Maximilian als Ex-Häftling weiß: Warum ist ein berühmtes Gefängnis wie Stammheim schlecht für junge Straftäter in Untersuchungshaft? Warum wiegt die lange Bearbeitungsdauer von Anträgen für Jugendliche besonders schwer? Worin liegt der Sinn von Abschreckung durch Strafen und wie schädlich ist es, wenn gute Führung nicht belohnt wird?
Nina, Maximilian und Roman fühlen zutiefst mit Ghenet, als sie der Geschichte vorgreift und von dem Tag berichtet, als ihr die Nachricht vom Selbstmord ihres Jungen überbracht wird. In Folge 3 erfahrt ihr von Davids letzter hoffnungsvoller Lebensetappe und wie sie und ihre Tochter mit dem Verlust weiterleben. Bis heute ist Ghenet Teil einer Angehörigengruppe von Häftlingen, die sich gegenseitig unterstützen.
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