Im Mai 2024 wäre der Sohn von Ghenet 16 Jahre alt geworden. Er wurde mit 14 Jahren inhaftiert und beging mit 15 Suizid. In dieser Folge erzählt Ghenet, wie hoffnungsvoll und deprimierend die Zeit kurz davor war.
David darf in die sogenannte U-Haft-Vermeidung. Nach 1,5 Jahren ohne Beschulung in der Corona-Zeit freut sich seine Mutter, dass er in eine Einrichtung für Jugendliche kommt. Es gibt therapeutische Betreuung, Schule und Freizeitangebote. David nutzt alle Chancen. Seine Betreuer sind begeistert und alle hoffen auf Strafmilderung bei der Hauptverhandlung. In einem Gutachten offenbart er Suizidversuche und ist bereit, mindestens 9 Monate in eine geschlossene Abteilung zu gehen. Das Jugendamt bewilligt die Kosten, aber die Staatsanwaltschaft fordert eine höhere Strafe. David muss wieder ins Gefängnis. Sie gehen in Berufung. Alles sieht super aus. Er schreibt tolle Noten und verliebt sich. Doch dann kommt das Beziehungsaus und eine Kurzschlussreaktion beendet Davids Leben.
Roman, Nina und Maximilian als Ex-Häftling erörtern die Situation. Was wird von einer Gefängnisstrafe erwartet? Warum ist vor Gericht so schwer zu erkennen, dass jemand therapeutische Hilfe braucht? Wieviele Chancen sollte ein 14-jähriger bekommen?
Nach dem langen Kampf mit tragischem Ende ist Ghenet zum Neustart gezwungen. An Davids Grab klingelt ihr Handy und Ghenet entscheidet: Sie will ab jetzt anderen Angehörigen und Jugendlichen helfen, die in den gleichen Abwärtsstrudel geraten. Damit sie da rauskommen, bevor es zu spät ist.
Schreibt uns unter gjh@swr3.de.
Drogen-, Gewalt- und Kriminalprävention im gesamten deutschsprachigen Raum: https://www.sichtwaisen-ev.de/
Infos über Haft und alles, was damit verbunden ist:
https://www.knastforum.de/
Hilfe in Lebenskrisen und bei Selbsttötungsgefahr:
https://www.ak-leben.de/
Informationen und Hilfe bei suizidalen Gedanken und Verhalten:
https://www.telefonseelsorge.de/
https://www.projuventute.ch/de/eltern/familie-gesellschaft/selbstmord